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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ein paar Schritte vor. »Ich wollte dich lebendig«, sagte er mit sanfter Stimme, die in dem kalten Raum widerhallte. »Deswegen habe ich dich vorhin nur gefesselt. Aber jetzt ist es wichtiger, dass ich entkomme. In Kalamacks Aufzeichnungen stand, dass es noch jemanden wie dich gibt, ein Männchen. Was hatte er vor? Die Spezies zu retten, die seine eigene Art getötet hat?«
    Mein zufriedenes Grinsen verschwand abrupt. Sehnsüchtig starrte ich auf meine Splat Gun und wünschte mir, ich hielte sie in der Hand.
    Eloy kam noch ein paar Schritte näher. »Ich bin ja wirklich für Arterhaltung, aber wenn ich eine Schlange sehe, töte ich sie. Ich werde dich einfach erschießen. Nicht mal ein Dämon kann einen Schutzkreis über den Tod hinaus halten.«
    Dreck auf Toast, er wollte mich gar nicht mehr lebendig fangen. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter und betrachtete meinen schimmernden Schutzkreis zwischen ihm und der Tür. »Ich bin neugierig«, meinte er leichtfertig. »Bist du schneller als meine Kugel?«
    Ohne Vorwarnung schoss er auf mich. Ich ließ den großen Kreis fallen und riss einen kleineren zwischen uns hoch. Die Kugel schlug mit einem Knall, der mich bis ins Mark erschütterte, gegen die Blase, um dann Richtung Decke zu verschwinden. Staub rieselte herunter. Über mir konnte ich Autos hören, aber keine Pixieflügel. Verdammt, Jenks, wo bleibst du?
    Eloy ging wieder Richtung Tür.
    Panisch zog ich eine neue Barriere zwischen ihm und der Tür hoch, und er blieb stehen. Er war immer noch weiter von der Tür entfernt als vorher, aber auch näher bei mir, und er hatte noch zwei Kugeln in der Pistole.
    Eloy verlagerte sein Gewicht auf ein Bein und spähte in sein Magazin. »Wir haben ein Problem, du und ich. Lass deinen Schutzkreis fallen.«
    Ich zog eine Grimasse. »Genau.« Ich lauschte auf das Geräusch von Pixieflügeln, hörte aber nur den rauschenden Verkehr.
    Wutentbrannt trat Eloy mit voller Kraft von innen gegen meinen Kreis, der jedoch hielt. Dann beruhigte er sich wieder und auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln, das mir einen kalten Schauder über den Rücken jagte. Mit flackerndem Blick trat er näher. Ich atmete stoßweise, als er die Waffe hob.
    »Wie ist es … jetzt?« Damit drückte er den Abzug durch.
    Ich keuchte. Die Linie war immer noch in mir, und ich wankte, als ich schwitzend vor Anstrengung einen neuen Schutzkreis hob. Mein Kopf drehte sich, und mein Fuß fühlte sich an als stünde er in Flammen. Das Geschoss traf meine Barriere und sauste in die Dunkelheit davon. Eine. Er hatte nur noch eine Kugel übrig.
    Eloy nickte beifällig. »Nicht schlecht, nicht schlecht«, sagte er. Ich ließ meinen Schutzkreis fallen, um ihn noch näher heranzulocken. Wenn er nah genug war, konnte ich ihn berühren und mit Jenseitsenergie ausschalten. Doch das wusste er wahr scheinlich und würde mir deswegen niemals so nah kommen – außer ich sorgte dafür, dass die Versuchung unwiderstehlich wurde.
    Mein Puls raste, als er sich vorsichtig näher heranschob. Auf seiner verfärbten Stirn glänzte Schweiß: rot, wo Jenks ihn gepixt hatte, schwarz und blau, wo Winonas Hufe ihn getroffen hatten. Seine blauen Augen glitzerten, als er in das Licht trat, das durch die Gitter im Gehsteig fiel. Mit zusammengebissenen Zähnen hob er die Waffe, dann lächelte er. Die Pistole war FIB-Standard. Ich fühlte, wie ich bleich wurde. Niemand kam. Ich erinnerte mich an die Glocken in San Francisco, die nie geläutet hatten, blickte tief in mich hinein und fand noch einen Rest Mut. Damals hatte ich überlebt, also konnte ich auch heute überleben.
    »Glaubst du, du hast Glück?«, fragte ich. Er kam immer näher und seine Pistole schwankte nicht. »Also, glaubst du’s?«, spottete ich, und sein Finger zuckte.
    Der Schuss war laut wie ein Kanonenschlag. Energie brandete in mir auf, als ich mich keuchend auf ein Knie fallen ließ. Ich fühlte, wie die Kugel meine Blase traf und davonwirbelte. In der Sekunde, als der Zement unter dem Querschläger zerbrach, warf ich mich auf meine Splat Gun. Mein Schutzkreis fiel, und ich schloss einen Moment die Augen, als ich schmerzhaft auf den Beton knallte. Zitternd streckte ich die Hände aus und fand das Heft meiner Splat Gun. Erleichtert drehte ich mich noch auf dem Boden um und hob die Waffe.
    Doch Eloy war schon da. Ich schrie, als er meine Waffe wegtrat und mir dabei wahrscheinlich einen Finger brach.
    »Du Hurensohn!«, brüllte ich und versuchte, mich mit an die Brust

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