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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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weiß, dass du kommst, und er hat noch seine Pistole.«
    Und ungefähr vier Kugeln. »Danke«, schnaufte ich und fühlte neue Hoffnung, als ich langsam weiter nach vorne rutschte. Mein Knöchel pulsierte, aber ich ignorierte es. Ich wollte meine Waffe. Der Schaft stieg jetzt steiler an, und ich konnte kalten Zement riechen. Langsam verstummte jedes Geräusch von Eloy. Ich zwang mich dazu, mich schneller zu bewegen. Endlich erschien vor mir die Silhouette meiner Waffe. Ich packte sie und meine Knöchel schabten über den Boden, als ich mit der Splat Gun in der Hand weiterkroch.
    Jenks, den meine Geschwindigkeit an den Rand der Verzweiflung trieb, ging als lebende Taschenlampe vor mir her. Irgendwo vor uns hörte ich einen Schlag und erstarrte. »Warte eine Sekunde«, meinte Jenks, und wieder schoss er davon.
    Der Tunnel wurde dunkel. Mein Knöchel pulsierte immer noch, aber trotzdem zog ich mich mit schmerzenden Armen weiter. Ich hörte Jenks, bevor ich ihn sah. Er staubte in aufge regtem Rot, als er direkt vor mir stehen blieb. »Er ist draußen!«, sagte er, und ich pustete mir frustriert die Haare aus den Augen. »Das war das Geräusch eines Gitters. Es führt in einen Abwasserkanal oder etwas in der Art. Du bist fast da. Setz deinen kleinen Hexenarsch in Bewegung!«
    »Super«, hauchte ich und fragte mich, ob da wohl jemand einen Fehler gemacht hatte. Man konnte doch keinen Abluftschacht mit einem Abwasserkanal verbinden, selbst wenn die Luft nach oben stieg. »Meinst du, du könntest ihn ein bisschen behindern?«, keuchte ich.
    Er hob den Daumen und flog davon. Plötzlich wirkte die Luft um einiges frischer, und ich hatte den Eindruck, als ob die Dunkelheit vor mir nicht mehr so undurchdringlich wäre. Ich konnte Autos hören und fragte mich, wie weit ich gekrochen war. Einen Block? »Ich werde dich so hart schlagen, dass du erst in einer Woche wieder aufwachst«, flüsterte ich, während ich mich den letzten Meter nach vorne schob. »Deinetwegen bin ich durch ein Rohr gekrochen. Gott!«
    Mit klopfendem Herzen schob ich vorsichtig meinen Kopf durch das Gitter, das nur noch an einem verbogenen Haken ging. Ich befand mich ungefähr eineinhalb Meter über dem Boden von etwas, das aussah wie ein U-Bahn-Tunnel. Durch ein weiteres Gitter gegenüber drang Tageslicht, aber Eloy konnte ich nirgendwo entdecken.
    »Heiliger Dreck«, flüsterte ich und sah auf, als ich wieder Straßenlärm hörte. Wir waren unter dem Central Parkway. Das war kein Abwasserkanal, sondern ein alter U-Bahn-Tunnel, oder zumindest das, was davon übrig war. Sie hatten die Tunnel passenderweise während des Wandels als Seuchenschutzbunker benutzt.
    Ich sah nach unten. Ich musste die eineinhalb Meter kopfüber bewältigen, aber wenn Eloy es geschafft hatte, würde ich es auch schaffen. Plötzlich hörte ich Eloy fluchen und Jenks lachen. Langsam schob ich mich in die hellere Dunkelheit und streckte die Hände nach dem Boden aus. Meine Hüfte geriet ins Rutschen. Kurz bevor ich fiel, warf ich die Waffe auf den Zement.
    Der Boden kam näher und ich unterdrückte ein Stöhnen, als ich den Großteil meines Schwungs auf Händen und Unterarmen abfing, bevor meine Schulter auf den Boden prallte, ich mich abrollte und den Kopf einzog, um mir nicht die Nase zu brechen. Keuchend atmete ich den Gestank von nassem Zement ein und unterdrückte mit Mühe einen Schrei. Mir tat jeder Knochen im Leib weh. Ich hielt mir den Ellbogen, schüttelte mir die Haare aus den Augen und suchte nach meiner Waffe.
    »Beeil dich!«, sagte Jenks. Er schwebte plötzlich wieder vor mir und wirkte zerzaust. »Wenn er die Central Avenue erreicht, ist er weg!«
    Ich griff nach meiner Splat Gun. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte ich mich auf die Füße und bemühte mich, meinen Knöchel nicht übermäßig zu belasten. Zumindest konnte ich inzwischen wieder stehen. Meine Stiefel waren eng genug, um den Knöchel zu stützen, aber trotzdem tat es unglaublich weh.
    Jenks flog neben mir. Er war mutiger als ich, immerhin zog er ohne Schwert in den Kampf. Der Straßenlärm wurde lauter, das Licht dafür schwächer. Der Tunnel endete an einer breiten Treppe. Ein schnelles Aufblitzen von Sonnenlicht gefolgt von einem metallisch scheppernden Knall sorgte dafür, dass ich mich vorwärtswarf.
    »Warte!«, flüsterte Jenks an meinem Ohr, und ich zögerte. Wieder hörte ich dieses leise, scharrende Geräusch. Eloy war noch hier unten. Ich drückte meinen Rücken gegen die Wand neben der Tür,

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