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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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bin Janet Green«, sagte sie.
    Clare streckte die Hand aus. »Hi, ich bin Clare Hart.«
    Â»Mr. Tohar wird bald zurück sein.«
    Â»Macht es Ihnen etwas aus, mich herumzuführen, während wir auf Mr. Tohar warten?«
    Â»Aber ganz im Gegenteil. Hier entlang.«
    Clare folgte ihr aus dem Entree in den Salon der Suite. Er war riesig und luxuriös eingerichtet. Die Bilder waren Originale, teure, große abstrakte Gemälde, farblich zu den Sitzgruppen passend. Es war ein vollkommener, aber kalter Raum. Kein einziges Foto oder Buch war zu sehen.
    Â»Möchten Sie Kaffee?«
    Â»Gerne«, sagte Clare. Sie setzte sich auf ein großes blaues Sofa am Fenster, mit Blick auf die Bucht. Clare nahm den Wirtschaftsteil aus der Tasche. In der Kolumne stand, die großen Bauunternehmen, die zu viel gekauft und nicht schnell genug weiterverkauft hätten, müssten mit einem gewaltigen Einbruch rechnen. Vor allem die Osiris-Gruppe habe sich übernommen und sei in die Krise geraten. Die Banken seien nicht gewillt, die Kreditspanne zu vergrößern, planten, die Schulden einzutreiben, weil die Kostenspirale der Gruppe sich zunehmend schneller weiterdrehe, während die Immobilienpreise sänken. Osiris habe offenbar zwei anonyme
Investoren gefunden, aber angesichts des jähen Preisverfalls und einer starken Währung stünden auch diese Investitionen auf der Kippe. Es gebe außerdem Hinweise auf Schwarzgeldgeschäfte. Die Insolvenzverwalter säßen schon in den Startlöchern.
    Clare legte die Zeitung weg und schaute hinaus auf die sanfte Biegung der Bucht. Otis Tohar war in einer äußerst gefährlichen Lage. Er musste irgendwo Geld aufgetrieben haben, damit er überhaupt noch weitermachen konnte. Clare dachte an Landmans besitzergreifende Geste. Sie erschauerte. Sie hätte Landman ungern Geld geschuldet, das sie ihm nicht zurückzahlen konnte, wenn er es verlangte.
    Janet Green kam mit dem Kaffee zurück. Er war sehr stark. »Wie lange arbeiten Sie schon für Mr. Tohar?«, fragte Clare.
    Â»Ich habe vor etwa einem halben Jahr bei ihm angefangen. Vorher war ich in einem seiner Hotels angestellt. Die Position hier hat mich gereizt.«
    Â»Zu Recht?«, fragte Clare.
    Â»Es ist eine große Herausforderung.«
    Â»Was genau tun Sie?«
    Â»Ich organisiere die Öffentlichkeitsarbeit für Mr. Tohar. Ich führe seinen gesellschaftlichen Terminkalender und war daran beteiligt, die Isis Clubs neu zu gestalten.« Janet stand auf, bevor Clare weitere Fragen stellen konnte. »Soll ich Sie jetzt herumführen?«
    Â»Danke«, sagte Clare, stellte die Kaffeetasse ab und folgte ihr. Die alten Hotelzimmer waren zu einer Suite aus Wohnung und Büro umgebaut worden. Riesige Summen waren dafür ausgegeben worden. Janet erklärte
in jedem Raum detailliert die Möbel und die Kunstwerke.
    Â»Möchten Sie noch etwas sehen?«, fragte Janet.
    Â»Das Heimkino. Ich habe gehört, dass es technisch auf dem allerneuesten Stand sein soll.« Janet blieb stehen, weil das Telefon klingelte, und Clare ging ihr voraus den Flur entlang. Sie öffnete die erste Tür links. Statt in den Schneideraum, auf den sie gefasst war, sah sie in eine Art Verlies. An den Wänden waren Peitschen, Handschellen und andere Requisiten aufgereiht. Auf dem Boden lagen Kabel und Stecker, an der Decke waren Laufschienen für die Scheinwerfer angebracht. Janet griff an Clare vorbei und schloss die Tür.
    Â»Hier entlang, bitte.« Sie machte die nächste Tür auf. Das war der Schneideraum, den Clare schon gesehen hatte. Das Kino war auf der anderen Seite der Acrylglasscheibe.
    Â»Was für Filme werden hier gedreht, Janet?«
    Â»Was für welche wohl?« Sie griff nach einer Kassette und reichte sie Clare. »Was ist schon dabei, wenn die Leute das mögen und dafür bezahlen? Es ist nicht illegal.«
    Clare sah die Kassette an. Das Cover zeigte eine Frau in einem Korsett, mit einer schwarzen Maske und schenkelhohen Stiefeln. Sie hielt eine Peitsche über Mädchen, die als glamouröse Galeerensklavinnen kostümiert in einem gemauerten Bootshaus saßen. »Wer filmt?«
    Â»Mr. Tohar kann es gut. Sehr oft dreht er. Sonst engagieren wir auch Kameramänner«, sagte Janet.
    Â»Und wer spielt?«

    Â»Mehrere Isis-Mädchen. Das ist leicht verdientes Geld für sie.«
    Â»Was ist Ihre Aufgabe dabei, Janet?«
    Â»Verwaltung,

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