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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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genug.«
    Â»Perfekt«, sagte er. »Perfekt. Dann wird es Zeit, dass du dich bereit machst.«
    Â»Wollen Sie mit mir schlafen?«, fragte Theresa. Sie zwang sich, ihre Stimme einladend klingen zu lassen.
    Â»O ja, meine Liebe, o ja. Aber nicht auf die vulgäre Weise, die du mir anbietest, um deine unnütze kleine Haut zu retten«, zischte er sie an. »Jetzt bereiten wir dich auf deinen letzten Akt vor.« Er hielt eine Haarbürste in der Hand. »Frisier dich anständig«, befahl er.
    Theresa nahm die Bürste und fuhr sich durchs Haar, versuchte, den Stellen auszuweichen, die mit getrocknetem Blut verkrustet waren. Sie zwang sich, mit dem Mann zu reden. Das hielt ihn auf, störte seine Fantasien. Er musste sich nach jeder Antwort neu sammeln und von vorn anfangen.
    Â»Bei welchen Filmen haben Sie schon Regie geführt?«, fragte sie. »Wo haben Sie das gelernt?«
    Â»Ich habe für den Isis Club gearbeitet. Filme für Erwachsene.« Er wandte sich wieder dem blauen Seil zu, aus dem er etwas flocht.
    Â»Ist das nicht ein völlig übersättigter Markt?«, fragte Theresa im Plauderton weiter. »Ich habe als Sprecherin
an ein paar Filmen mitgearbeitet. Erzählen Sie mir von Ihren Erfahrungen, von den Filmen, die Sie hier drehen. Verkaufen Sie die? Im Internet? Per Mail Order? Der erste, den wir uns eben angesehen haben, war eine perfekt gemachte Simulation. Das Mädchen war sehr gut.«
    Er sah sie gekränkt an. »Das war keine Simulation. Das wirst du schon noch sehen. Das ist authentisch.«
    Theresa konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf ihn. In ihr entzündete sich wieder ein Hoffnungsfunke: Da war ein Geräusch, das sich vom Tosen der Brandung gegen die Ufermauer und vom trostlosen Heulen des Nebelhorns abhob. Sie hielt den Atem an, betete, dass er es nicht auch gehört hatte.
    Â»Snuff-Filme?« Ihre Stimme klang fröhlich, als hätte sie ein Glas Apfelsaft bestellt.
    Er lachte. »So könnte man sie nennen, nehme ich an. Man könnte sie auch Unterrichtsfilme nennen. Sie erteilen Lektionen. Es sind Lektionen für Flittchen.« Er war mit dem Flechten fertig. Seine rechte Hand tastete nach etwas in seiner Tasche.
    Â»Alice? War sie ein Flittchen?« Seine Hand erstarrte. »War das Ihre Frau? Eine Freundin? Ihre Mutter?«
    Â»Warum interessierst du dich für Alice?« Er kam sehr langsam auf sie zu. Er hatte zu einer Peitsche gegriffen, schlug sie rhythmisch gegen seine linke Handfläche.
    Â»Das war der Name auf dem ersten Band. Die Videos sind doch der Reihenfolge nach geordnet? Ich denke, wenn ich etwas über sie wüsste, könnte ich mich besser in die Rolle einfühlen.« Wieder das Geräusch. Dieses Mal näher. Lauter. »Erzählen Sie mir von ihr, der ersten. War sie Ihre Mutter?« Die Peitsche knallte schmerzhaft
gegen ihren Knöchel. Theresa hatte einen wunden Punkt berührt.
    Â»Nein, sie war nicht meine Mutter. Dieses Miststück ist gestorben, wie sie es verdient hatte, als ich noch klein war.«
    Â»Wer war sie dann? Eine Freundin? Eine Frau, die Sie enttäuscht hat?« Er schlug erneut mit der Peitsche zu. Sie zerriss den Stoff von Theresas durchsichtigem Oberteil und hinterließ einen roten Striemen auf ihrem Bauch.
    Â»Alice war meine große Schwester. Und hat sie etwa getan, was ihre Pflicht gewesen wäre?« Er stieß sein vor Wut lila angelaufenes Gesicht in das ihre. Sein Atem war heiß und roch übel.
    Â»Was hat sie Ihnen angetan? Es muss schrecklich gewesen sein.« Theresas Stimme klang schmeichelnd, weich, lockend.
    Â»Sie war eine Schlampe, wie du. Wie ihr alle. Hat gern über alles Bescheid gewusst, hat gern zugesehen. Hat so unschuldig getan, als könnte sie nichts dafür. Und dabei hat sie ganz genau gewusst, dass ich der Sündenbock für alles war.« Während er sprach, knetete er heftig ihre Brustwarze. Theresa spürte, dass Blutgefäße rissen. Er ließ die Hand dort, kostete den Schmerz aus, den er in ihren Augen sah. Der neue Strom unwillkürlicher Tränen schien ihn zu beruhigen, schien ihn zu sich zu bringen. Er drehte sich um und schaltete die Kamera wieder ein. Theresa hoffte verzweifelt, dass sie sich die Geräusche nicht nur eingebildet hatte.
    Â»Erzählen Sie mir von den anderen. Was haben die für Sie gemacht?« Das war ein Fehler. Theresa hätte alles
darum gegeben, die Worte zurücknehmen zu

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