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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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öffnete die Tasche, nahm ein Skalpell heraus und hielt die Klinge ans Licht. Sie blitzte in der trüben Beleuchtung. Der Mann leckte sich die Lippen, als er das Skalpell hinlegte. Er beschäftigte sich mit der Kamera.
    Jetzt sah er Theresa an. Er war unzufrieden. Er drehte sich um und griff wieder zum Skalpell. Er steckte einen Finger in den Kragen ihres Sweatshirts, schob es mit dem Knöchel an ihrer Kehle hoch. Dann zog er es gerade
und durchschnitt den Stoff mit der Klinge. Ihr Sweatshirt fiel auseinander, und Theresa war der Kälte ausgesetzt. Tränen strömten über ihre Wangen, heiß und unkontrollierbar. Er lächelte, jetzt war er mit ihr zufrieden. Er stieß sie auf den unbequemen Metallstuhl, drehte sie so herum, dass sie den Fernseher vor sich hatte. Er schaltete einen Scheinwerfer und die Kamera ein, richtete das Objektiv auf sie. Er beugte sich vor, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und stellte den Fokus neu ein.
    Â»Ich führe dir eine großartige Show vor. Du bist ein Glückskind.«
    Â»Ich heiße Theresa«, sagte sie trotzig. »Wer spielt in diesen Filmen?«
    Seine Schultern zuckten. »Das wirst du gleich sehen. Gleich. Es wird dir gefallen, das weiß ich, weil es allen gefallen hat. Und dann bist du an der Reihe.« Er griff nach der Fernbedienung, schaltete den Fernseher ein. Er duckte sich hinter die Kamera und begann mit der Aufnahme.
    Â»Warum nimmst du nicht deinen Schlüssel?«, fragte er mit schmeichelnder, beruhigender Stimme. Er zeigte auf den Schrank. »Wir drehen unser eigenes Hochzeitsvideo.« Theresa rührte sich nicht. Kalter Schweiß prickelte auf ihrem Körper. »Mach schon«, zischte er. »Ich weiß, dass du hineingeschaut hast.«
    Â»Nein«, sagte Theresa. »Ich will davon nichts anschauen.«
    Er stoppte die Kamera und beugte sich über sie. Sein Atem war heiß auf ihrem Gesicht. »Doch, du willst. Und es wird das Letzte sein, was du siehst.« Er rümpfte
die Nase über den Geruch ihrer Angst. »Du suchst das Band aus. Das heißt, dass du bei deinem Ende ein Mitspracherecht hast. Sonst entscheide ich alles für dich.«
    Theresa spürte, wie sie aus der Zeit fiel. Der Hoffnungsfunke, den sie ins Leben gerufen hatte, erlosch. Sie machte den Schrank auf und nahm ein Band heraus. Sie fuhr mit dem Finger über die Haarsträhne auf der Hülle.
    Â»Worum geht es bei diesem Film?«, fragte sie.
    Â»Das wirst du gleich sehen«, sagte er. »Gib mir das Band.«
    Â»Erzählen Sie mir von ihr. Ich will wissen, wer sie ist, wie sie heißt. Sagen Sie es mir«, forderte Theresa. »Ich will wissen, wer es ist. Ich will wissen, warum Sie mich hierher gebracht haben. Ich will, dass Sie mich nach Hause gehen lassen.«
    Das machte ihn wütend. Sie spielte nicht richtig mit. Sie war nicht gehorsam wie die anderen Mädchen. Sie ruinierte die Filmsequenz, die er im Kopf hatte. Er riss Theresa die Kassette aus der Hand und schob sie in den Videorekorder. Theresa lief die drei Schritte, die in dem winzigen Raum möglich waren, und schob sich hinter die Taue. Sie saß in der Falle. Der Mann schlug sie zweimal ins Gesicht. Ihr Kopf prallte gegen die Mauer hinter ihr. Er packte sie an den Armen, und sie biss ihn, riss ihm mit den Zähnen die Haut auf. Als sie sein Blut ausspuckte, bekam sie einen Würgereiz von dem Geschmack.
    Er lachte. »Mach einfach, was ich sage, und alles ist bestens. Jetzt siehst du für deine Starrolle wirklich nicht mehr gut aus.« Er zog sie hoch, über die Seile, die ihr die
Haut aufschürften, und setzte sie wieder auf den Stuhl. Er bog ihre Arme nach hinten und fesselte sie an die Lehne. Theresa biss die Zähne zusammen, damit sie nicht aufschrie. Sie wollte ihn nicht provozieren, die Fesseln noch fester zu binden, damit er sie wieder stöhnen hörte. Er stand vor ihr. Jetzt, da er sie unter Kontrolle hatte, entspannte sich sein Gesicht. Er schob ein Knie zwischen ihre Beine und spreizte sie. Er nahm ein blaues Strumpfband aus der Tasche und streifte es über einen ihrer Schenkel. Er klemmte ihr die Iris unter den Arm. Sie konnte mit knapper Not verhindern, dass sie umfiel.
    Das Band lief noch nicht. Theresa hatte ihm ein paar Minuten ihres Lebens entrissen. Sie wollte mehr.
    Â»Wir könnten doch erst miteinander schlafen«, flüsterte sie. »Wir könnten miteinander schlafen und dann Ihren Film

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