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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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anschauen.«
    Â»Du kleines Dreckstück. Du tust, was ich will. Du schaust das jetzt an. Du wirst bald genug sehen, dass du alle Zeit der Welt hast, jede deiner kleinen Fantasien zu genießen.« Er drückte die Abspieltaste, und der Bildschirm füllte sich flimmernd, brachte grausige Gewalt in den Raum. Der Film war nachbearbeitet worden. Jemand hatte sich angeschaut, was auch immer sie jetzt zu sehen bekam, hatte das Video geschnitten und optimiert. Theresa wäre nicht hier, wenn dieser Jemand den Mund aufgemacht hätte. Der Gedanke schickte eine Welle der Wut durch ihren von Schmerzen gequälten Körper.
    Die Kamera richtete sich auf ein in der Mitte eines Zimmers kauerndes Mädchen. Sie war allein, schlang
die Arme eng um die Knie. Die mageren Schultern bebten hin und wieder. Theresa sah, dass eine Hand verletzt und das Knie davon blutbefleckt war. Die Bilder saugten die Geräusche aus dem Raum, und bald füllte das heftige Atmen des Mädchens allein die feuchte Luft in Theresas Verlies. Sie sah hinüber zu dem Mann. Seine nasse, rosa Zungenspitze kam zwischen den geöffneten Lippen hervor. Theresa beobachtete angewidert, wie sie glitschig von einem Mundwinkel zum anderen wanderte, weil er wusste, was auf dem Bildschirm kam, und sich darauf freute.
    Eine Tür ging auf, knallend wie ein Schuss, und Theresa wandte sich wieder dem Fernseher zu. Der Kopf des Mädchens fuhr beim selben Geräusch hoch. Ihre großen schwarzen Augen erstarrten vor Entsetzen über das, was die Kamera nicht zeigte. Die Kamera fuhr nah heran, bis ihre Augen den ganzen Bildschirm füllten.
    Theresa hörte ein schwaches Klicken und sah zur Geräuschquelle hinüber. Der Mann hielt die Kamera direkt auf ihr Gesicht. Sie wusste sofort, dass er sie in derselben schrecklichen Nahaufnahme filmte wie das auf dem Bildschirm kauernde Mädchen. Dann schwenkte er, nahm Theresa auf und den Film, den sie anschaute.
    Theresa sah, wie vier Männer das Mädchen wie Hyänen umkreisten. Das Mädchen hob den Kopf. Ihre Ohrringe – zarte Goldkreuze – blitzten im Licht. Die Männer besprachen, wer das erste, frischeste Fleisch bekommen sollte. Dann fiel der erste über sie her. Die anderen halfen – hielten hier ein Bein fest, dort einen Arm. Das war nur am Anfang nötig. Es dauerte nicht lange, bis der misshandelte Körper schlaff wurde und nur noch unbefriedigend
zuckte. Eine Stoffpuppe, zerstört von der rohen Gewalt, die ihr zugefügt worden war. Die Männer waren nun sichtlich gelangweilt. Es war vorbei. Sie richteten sich auf, wischten sich sauber. Einer zündete sich eine Zigarette an, schnippte das Streichholz auf das Mädchen. Die kleine Flamme erlosch auf ihrer Haut. Es erschütterte Theresa bis ins Mark, als der Mann, der jetzt hinter der Kamera stand, sich über das Mädchen hockte, seinen Reißverschluss aufzog und sich in ihren widerstandslosen Mund schob. Seine Bewegungen waren direkt, schnell. Er stand befriedigt auf und trat zurück. Das Mädchen kippte auf die Seite und würgte nicht einmal. Dann wurde der Bildschirm schwarz. Der erste Teil war vorbei. Das Band lief weiter, aber sie ertrug es nicht, noch mehr zu sehen.
    Â»Sie sind ein guter Regisseur.« Ihre Stimme klang in der Stille blechern, erschreckte ihn, brach den Bann. Der Mann stoppte die Aufnahme; ihre Bemerkung hatte seinen irren Gedankenstrom unterbrochen. Theresa betete, das würde ihr zu mehr Zeit verhelfen. Die Zeitanzeige der Kamera blinkte stetig. Theresa hatte nur noch neunzig Minuten Zeit auf dem Band. Sie wollte sich nicht so preisgeben wie das brutal geschändete Mädchen in dem Film. Sie würde sich wehren. Ihre einzige Rettung war, schneller zu sein als der Mann auf der anderen Seite der Kamera.
    Â»Wir könnten gut zusammenarbeiten«, sagte sie. Er kannte kein Erbarmen, aber wenn sie sich nützlich machte, überlebte sie vielleicht länger. Sie beschwor die Schauspielerin in sich herauf und stellte sich vor, wie sie die Bühne betrat, der Zuschauerraum verdunkelt von
den Scheinwerfern, die ihr in die Augen leuchteten. Theresa stellte sich ihre Mutter im Publikum vor. Der Gedanke beruhigte sie, gab ihr die Kraft zu improvisieren.
    Â»Wir könnten etwas Neues ausprobieren.« Sie hoffte, dass er sie nicht wieder schlug.
    Â»Wie alt bist du?«, fragte der Mann.
    Â»Sechzehn«, erwiderte Theresa Angelo. »Ich bin alt

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