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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Blumen. »Ich bin mir nicht sicher, ob sie etwas zu bedeuten haben. Aber hier am Ufer kommen sie mir seltsam vor.
Ich schaue mir Riaans Fotos noch einmal genau an. Harry Rabinowitz hat mir erzählt, dass bei der ersten Mädchenleiche auch ein Blumenstrauß gelegen hat.«
    Joe steckte die Blumen in eine Beweismitteltüte. »Sie haben fast dieselbe Farbe wie das Seil, das um ihre Hand geknotet war«, bemerkte Joe. »Wer weiß schon, was uns weiterhilft?« Er kehrte zu der Stelle zurück, an der Amores Leiche gelegen hatte. Die Flut hatte alle Spuren der Leiche getilgt. Ob mögliche Hinweise übersehen worden waren, stellte sich meist erst hinterher heraus.
    Â»Sagen Sie mir bitte Bescheid, wenn Sie etwas finden, Joe«, rief Clare ihm nach. »Bis später.« Joe winkte und machte sich wieder an die Arbeit.
    Clare hatte nach Ritas SMS das Handy ausgeschaltet. Sie wollte es auf weitere Nachrichten überprüfen, während sie die grob behauenen Stufen hinaufging, die vom Strand zur Straße führten.
    Â»Hallo, Frau Dr. Hart. Sie sind also auch ein Morgenmensch.« Beim Klang von Otis Tohars Stimme sträubte sich jedes einzelne Härchen auf Clares Nacken. »Laufen Sie?«, fragte er.
    Â»Das sehen Sie doch«, sagte Clare, gereizt, weil er sie so aus der Fassung gebracht hatte. Tohar trug einen teuren Jogginganzug, sah aber nicht so aus, als ob er gelaufen wäre. Er hatte mehrere Zeitungen unter dem Arm. Clare entzifferte eine Schlagzeile, in der das Boulevardblatt die Steigerung seiner Auflage bejubelte, die der Mord an einem schönen Mädchen mit sich brachte. Superintendent Phiri würde einen Tobsuchtsanfall bekommen. Es würde nicht lange dauern, bis die Vorgeschichte des Ermittlungsleiters herauskam. Riedwaan
Faizal war bei der liberaleren Presse nicht mehr besonders beliebt, seit er einen Journalisten niedergeschlagen hatte, der ihm Beziehungen zu etlichen Gangstern unterstellt hatte.
    Â»Ich hätte Sie nicht für einen Aasgeier gehalten, Frau Dr. Hart.« Er näherte sich ihr. Sein strenger Geruch erweckte erneut Clares Abscheu. Das schien ihn zu amüsieren, denn er kam noch näher, drängte sie gegen die Ufermauer. »Neugier scheint bei Ihnen eine Gewohnheit zu sein.«
    Clare bekam ihre Klaustrophobie in den Griff und trat beiseite. »Das ist eher eine Berufskrankheit.«
    Â»Und hat Ihnen die Neugier bisher Glück gebracht?«
    Â»Glück würde ich das nicht nennen«, erwiderte Clare. »Wissen. Warum sind Sie so früh hier?«
    Â»Ich habe in diesem Gebiet sehr viel investiert.« Er deutete hinter sich. Die Kräne drehten sich über der Straße. »Ich muss wissen, was läuft, und überprüfen, ob ich helfen kann.«
    Da war er nicht der Einzige. Um die Polizeiabsperrung herum bildete sich allmählich eine Menschentraube.
    Â»Ich hole jetzt Tatiana aus dem Fitness-Studio ab. Ich glaube, Sie haben sie gestern Abend kennen gelernt?«
    Clare fragte sich, ob Tohar über die kurze Begegnung in seinem Schneideraum Bescheid wusste.
    Â»Nein.« Sie ging das Risiko ein. »Wir sind einander nicht vorgestellt worden.«
    Er wandte sich zum Gehen.
    Â»Mr. Tohar, ich habe gehört, dass Kelvin Landman eine Menge Geld in Ihre neuen Projekte investiert hat.«
    Â»Wer hat Ihnen das erzählt?«

    Â»Sie kennen doch die Gerüchteküche von Kapstadt. Vor allem wenn es um das Geld anderer Leute geht, gibt es viele, die angeblich genau Bescheid wissen.«
    Tohar zögerte. »Wir arbeiten sehr gut zusammen, denn wir haben eine Menge gemeinsamer Interessen. Wir sollten wirklich einmal miteinander zu Mittag essen. Rufen Sie mich an, Clare.« Plötzlich standen ihm Schweißperlen auf der Stirn. Er wischte sie ab und ging zu seinem Auto. Die Wolken teilten sich kurz, und der Himmel schimmerte dunkelblau. Der Motor seines Autos sprang mit einem angenehmen, tiefen Rollen sofort an, ein Basston in der Sinfonie des zunehmenden Morgenverkehrs.
    Clare sah endlich nach weiteren Nachrichten auf ihrem Handy. Riedwaan teilte ihr mit, er habe ihr eine Kopie des vorläufigen Autopsieberichts vorbeigebracht. Sie fuhr nach Hause und nahm den Umschlag aus dem Briefkasten, den Riedwaan hineingesteckt hatte. Sie rief Riaan an, um ihn zu bitten, ihr seine Aufnahmen von den Fundorten beider Leichen komplett vorbeizubringen. Dann ging sie unter die Dusche. Sie zwang sich gerade, zum Kaffee eine Scheibe

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