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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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den Isaiah ihrem unerfahrenen Körper mit Geschick entlockt hatte.
    Die Scheibenwischer gingen im rauschenden Regen hin und her.
    Gegen Mitternacht, wie sie Wochen später herausfand,
als alles vorbei war, hatte Constance gemerkt, dass es ihr allein durchaus gut ging, sehr gut sogar. Sie war Clares heimlichem Weg durch das Fenster der Kapelle gefolgt, hinaus in den finsteren Park neben dem Internat. Constance wollte Clare sagen, dass sie nun allein sein konnte, dass sie Clare kommen und gehen lassen wollte, wie es ihr beliebte, aber dazu war es nie gekommen.
    Clare war erfüllt mit Grauen aus dem verschwitzten, verzückten Schlaf neben Isaiah aufgewacht. Er hatte sie in die Nacht hinaus begleitet, hatte Clares Intuition nicht angezweifelt. Sie hatten Constance im Park gefunden, kaum noch lebend, mit den unauslöschlichen Spuren des brutalen Initiationsrituals der Bande auf ihrem Körper. Die Schuldgefühle aus jener Nacht hatten Isaiahs Entscheidung, Theologie zu studieren und Priester zu werden, ganz entschieden beeinflusst.
    Clare fuhr durch das vertraute Gewölbe aus Bäumen, die inzwischen zu kahlen Skeletten geworden waren. Die bleichen Äste ragten traurig über die Straße, verzweigten sich ineinander. Clare parkte auf dem üblichen Platz. Ihr Atem hing als dünner Nebel in der kalten Luft. Als sie den Pfad entlang zum abgeschiedenen Haus ihrer Schwester ging, löste sich ein heller Sonnenstrahl von den Bergen im Osten und erleuchtete den Garten. Sie trat auf die Eingangsstufe. Hier, wo die Sonne niemals hinkam, war es sehr kalt. Sie spürte, dass Constance hinter der schweren Tür stand und mühsam durch die vom Hammerschlag geschädigte Nase atmete.
    Â»Constance«, sagte Clare. »Mach mir auf.«
    Die Tür ging einen Spalt breit auf, dann weiter. Nur
eine weiße Hand, ähnlich einer Pflanze, die zu lange in der Dunkelheit gewesen war, wurde sichtbar und zog Clare hinein.
    Â»Unser Geburtstag, Clare.« Für sie war es selbstverständlich, dass Clare kam. Sie kam immer. Constance drückte Clare an sich. Ihre Nasenflügel blähten sich, denn sie registrierte sofort den männlichen Geruch, der an ihr hing. Riedwaans Geruch.
    Â»Du musst baden. Ich muss dich waschen. Komm.« Sie führte ihre Schwester durch den Flur ins Bad. Sie ließ heißes Wasser einlaufen. Constance zog Clare aus, warf die Sachen beiseite, als könnte ihr Geruch auch sie verderben.
    Constance streichelte den glatten, nackten Körper ihrer Schwester. Ihre Finger fuhren über Clares Brüste, ihren Bauch, ihre Schenkel, dann über den Rücken. Clare wandte sich von ihr ab und stieg in das heiße Wasser. Es war wunderbar. Die Wärme hüllte sie ein, befreite sie von der Kälte und der Anspannung der letzten Tage. Sie legte sich zurück. Constance griff nach einem Schwamm und seifte ihn ein. Sie nahm Clares linken Arm und wusch ihn gründlich, dann den rechten. Anschließend die Füße, die Waden, die Schenkel, innen und außen. Clare fügte sich. Es war ihr gelungen, die tägliche Routine des Waschens gänzlich von dem jährlichen Geburtstagsritual zu trennen. Sie brachte es nicht übers Herz, sich dagegen zu wehren. Sie fragte sich, ob sie das nicht auch brauchte, diese Reinigung von allem, was im vergangenen Jahr geschehen war. Constance trat hinter Clare und seifte ihr den makellosen Rücken ein, versunken in die Nachschrift dessen, was ihr erst ein
Mann, dann ein zweiter in den Rücken eingeritzt hatte, während sie sich damit abwechselten, sie anal zu vergewaltigen.
    Â»Was steht da, Constance?« Clare stellte ihr diese Frage immer. »Was haben sie in dich eingeritzt? Was zeichnest du mir auf den Rücken?«
    Â»Kannst du es nicht lesen?«, erwiderte sie jedes Mal. »Spürst du es nicht?«
    Clare stieg aus der Wanne, stellte sich dem Zorn ihrer Schwester. Constance hüllte Clare in einen weißen Hausmantel und schob ihre Füße in Pantoffeln.
    Â»Lass uns etwas essen«, sagte Clare. »Bist du nicht hungrig?« Sie ging Constance voraus in die Küche. Sie war warm und orangerot, weil die Sonne durch die Buntglasfenster hereinfiel und der Herd den ganzen Winter über beheizt wurde. Clare machte den Kühlschrank auf, nahm Milch, Käse, Joghurt und die restlichen Feigen heraus. Sie lechzte nach Kaffee, aber es war keiner da. Sie entschied sich für Rooibostee mit Honig, füllte

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