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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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rufst mich sofort an?«, fragte Clare. »Ich habe das Gefühl, dass dieser Mörder ein übersteigertes Selbstwertgefühl hat oder dabei ist, sich psychisch aufzulösen. Das hieße, dass die Abstände zwischen den Morden immer kürzer werden. Das hieße allerdings auch, die Chancen, dass er einen Fehler macht, erhöhen sich. Dann könnten wir ihn fassen.«
    Â»Versprochen, ich rufe dich sofort an.« Er schob ihr das Haar hinter das Ohr. »Gute Nacht, Clare.« Er ging zurück zur Absperrung.
    Sie ließ den Motor an und signalisierte, dass sie zum Heimfahren wenden wollte. »Hey!« Das war der Polizeifotograf.
»Möchten Sie die haben, Allerschönste?« Er hielt einen Strauß blauer Iris in der Hand.
    Clare ließ das Fenster herunter. »Wo haben Sie den gefunden?«, fragte sie.
    Â»Da oben«, er zeigte zum Leuchtturm. »Ich bin dort raufgegangen, um eine zu rauchen, und da lag er auf einer der Bänke. So eine Vergeudung, habe ich gedacht. In dem Moment sah ich Sie, einfach klasse, wie immer. Und weil Riedwaan nicht so nett zu Ihnen ist, wie sich das gehört, habe ich mir gedacht, vielleicht habe ich ja doch noch eine Chance.«
    Â»Geben Sie denn nie auf?«, fragte Clare ungehalten. »Hauen Sie ab und geben Sie Joe die Blumen. Er soll sie eintüten.« Der Strauß war mit demselben Golddraht gebunden wie die Blumen, die sie in der Nähe von Amore Hendricks’ Leiche am Graaffs Pool gefunden hatte.
    Clare schloss das Fenster und fuhr nach Hause. Sie fiel ins Bett und schlief sofort ein. Sie wachte aus einem Albtraum auf, in kalten Schweiß gebadet. Sie ging in die Küche und setzte den Kessel für Teewasser auf. Bald würde der Morgen dämmern, es hatte keinen Sinn, sich noch einmal hinzulegen. Sie konnte ohne den Bericht des Pathologen nicht viel tun. Clare wusste, dass Mouton und Riedwaan jetzt daran arbeiteten. Sie lief eine Zeitlang hin und her und griff dann zu ihrem Handy. Es klingelte zweimal, dann wurde der Ruf angenommen.
    Â»Mouton hier.« Seine Stimme klang gedämpft, als klemmte er das Handy zwischen Schulter und Ohr. Clare wollte sich lieber nicht vorstellen, was er gerade mit den Händen machte.
    Â»Herr Dr. Mouton, hier ist Clare Hart.«

    Â»Ja, Lady Doc?« Bestimmt sah er jetzt mit hochgezogenen Augenbrauen Riedwaan an.
    Â»Was sagt Ihnen die Autopsie?«
    Â»Wir haben noch eine Weile damit zu tun. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass es das gleiche Muster ist. Wir haben Proben von Körperflüssigkeiten, können also feststellen, ob es ein Nachahmungstäter war.«
    Â»Was ist anders?«, fragte Clare.
    Â»Die Augen des Mädchens sind auch wieder zerschnitten. Aber dieses Mal meine ich, dass es nach ihrem Tod gemacht worden ist, denn es ist fast kein Blut ausgetreten.«
    Â»Merkwürdig«, sagte Clare. »Vielleicht ist er gestört worden?«
    Â»India King hat sich gewehrt wie der Teufel«, sagte Dr. Mouton. »Ich glaube, wir können das Messer identifizieren. Diesen Schnitt muss jemand gemacht haben, der gut mit Messern umgehen kann.«
    Â»Ein Koch?«, fragte Clare.
    Â»Vielleicht«, sagte Mouton. »Oder jemand mit einem medizinischen Beruf.«
    Â»Ein Arzt?«
    Â»Nicht unbedingt, aber jemand, der sich mit der menschlichen Anatomie auskennt.«
    Â»Sie sind sicher, dass es jedes Mal dieselbe Waffe war?«
    Â»Ich bin mir sicher. Ich kann es nicht beweisen, aber ich glaube, dass er dieses Mal total ausgerastet ist – der Schnitt ist so tief, dass wir einen deutlichen Klingenabdruck auf dem Halswirbel haben. Die Typen von der Kriminaltechnik werden vor Begeisterung ausflippen.
Schlafen Sie weiter. Riedwaan wird heute nicht zu viel zu gebrauchen sein. Besser gesagt, heute Abend.«
    Â»Besten Dank, Piet. Bis nachher.« Clare sah der Sonne zu, die langsam über den Bergen aufging. Das Licht brachte ihr keine Klarheit, aber ein Besuch bei etlichen Nobelfloristen könnte den Durchbruch bringen. Sie schickte Rita eine E-Mail, bat sie, sich darum zu kümmern, sobald sie ins Büro kam.

34
    Clare fuhr zeitig zum Revier. Rita Mkhize war schon da und hatte eine Liste mit Telefonnummern von Floristen vor sich liegen.
    Â»Hi, Clare. Danke.« Sie freute sich über den mitgebrachten Cappuccino. »Raten Sie mal, wer gestern im Sushi-Zen hätte gewesen sein können?«
    Â»Wer?«, fragte Clare.
    Â»Brian King. Indias

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