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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Stiefvater. Er hatte für neun einen Tisch reserviert. Aber er ist nicht erschienen.«
    Clare rührte Zucker in ihren Kaffee. »Warum hat er es sich wohl anders überlegt? Haben Sie bei den Floristen schon etwas erreicht?«
    Â»Ãœberhaupt nichts. Die öffnen alle erst um halb zehn. Auf der Straße am Fundort wurde übrigens auch nichts gefunden. Falls da Reifenspuren waren, wurden sie durch die Ambulanz zerstört, die dort geparkt hat.«
    Riedwaan kam mit Piet Moutons Autopsiebericht.
    Â»Dieses Mal war eindeutig Raserei im Spiel«, sagte er.
»Schau her.« Er überblätterte Moutons sorgfältige Zeichnungen der Leiche. »India hatte eine Prellung am Hinterkopf, und es gibt, anders als bei den ersten beiden, eindeutige Hinweise auf eine Vergewaltigung.«
    Â»Körperflüssigkeiten?«, fragte Clare.
    Â»Kein Sperma. Mouton glaubt, dass sie mit einem stumpfen hölzernen Gegenstand vergewaltigt wurde. In der Vagina waren Splitter. Die werden jetzt untersucht.«
    Â»Blutspuren?«, fragte Rita, die sich auf Riedwaans Schreibtischkante gesetzt hatte.
    Â»Etliche unter ihren Fingernägeln. Ihre Mundhöhle ist ziemlich zerfetzt. Blutergüsse im Gesicht. Es sieht danach aus, als wäre sie erstickt. Aber sie hat sich heftig gewehrt, bevor sie starb.«
    Â»Todeszeitpunkt?«, fragte Clare.
    Â»Maximal eine Stunde, bevor sie gefunden wurde. Piet glaubt, dass ihr die Kehle nach dem Tod durchgeschnitten wurde. Aber der Mörder muss sich beeilt haben, weil so viel Blut am Fundort war.«
    Â»Er muss sie in der Nähe des Fundorts gefangen gehalten haben«, sagte Rita.
    Â»Das müssen wir rauskriegen, bevor noch ein Mädchen stirbt«, sagte Riedwaan. »Mkhize, Sie kommen mit. Ich möchte mich noch mal mit Luis Da Cunha unterhalten. Es könnte sich lohnen herauszufinden, wo der gestern Nacht gesteckt hat.«
    Â»Du klammerst dich aber wirklich an jeden Strohhalm, Riedwaan«, sagte Clare.
    Â»Hast du einen besseren Vorschlag? Soll ich vielleicht einfach hier herumsitzen und dir beim Denken zuschauen?«

    Clare schüttelte den Kopf und zog wortlos den Autopsiebericht zu sich heran, während die beiden anderen den Wohnwagen verließen. Sie verglich die drei Morde, heftete alles, was sie hatte, an die Pinnwände, die sie in dem provisorischen Büro aufgestellt hatten. Charnay war aus Waterfront verschwunden, Amore aus dem Canal Walk, India auf der Long Street. An all diesen Orten herrschte an Wochenendabenden Hochbetrieb. Piet Mouton hatte festgestellt, wie sie ermordet worden waren. Sie kannten die Fundorte der Leichen. Da war die Ähnlichkeit, Alter, Haarfarbe… aber sonst war der Mörder die einzige Verbindung zwischen den drei Mädchen.
    Warum waren sie ermordet worden? Clare machte sich noch eine Tasse Pulverkaffee, der scheußlich schmeckte, und dachte an den Schlüssel, den jedes der Mädchen in der zusammengebundenen Faust gehalten hatte. Billige Schlüssel, nicht zurückverfolgbar. Duplikate aus irgendeinem Schlüsselschnelldienst eines Einkaufszentrums.
    Sie trank einen Schluck Kaffee und schaute dabei hinaus auf den schmutzigen Sandstreifen hinter dem Wohnwagen.
    Â»Was denkst du, Clare?« Sie hatte Riedwaan nicht hereinkommen hören.
    Â»Was war denn mit Da Cunha?«, fragte sie im Gegenzug.
    Â»Verreist. Die ganze Familie ist letzte Woche zu einer Hochzeit nach Portugal geflogen. Damit ist er aus dem Schneider.«
    Clare deutete auf die Pinnwände. »Da muss mir etwas entgangen sein. Er hält die Mädchen ganz in der Nähe
gefangen. An einem Ort, an dem vermutlich täglich Leute vorübergehen. Es gibt keine Verbindung zwischen diesen Mädchen. Charnay ist nebenher auf den Strich gegangen, aber ich glaube, das war ein Zufall. Der Täter ist keiner mit einer Mission – unterwegs, weil er die Stadt von Prostituierten säubern will. Diese Mädchen waren allein auf der Straße. Aber bei den letzten beiden nehmen wir an, dass sie nach Hause wollten. Bei Charnay wissen wir das nicht. Sie war allerdings so hübsch und so jung, dass sie wählerisch sein konnte. Ich nehme an, sie wäre beispielsweise bereitwillig mit einem Kunden mitgegangen, vor allem mit einem, den sie schon kannte.«
    Riedwaan kam her und stellte sich hinter sie. »Wir haben alles in ihrem Terminkalender überprüft«, sagte er. »Da steht drin, wann sie gearbeitet hat, aber nicht,

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