Blutsbrueder
Schutt und Asche.
Er krallte sich an den Armlehnen seines Stuhls fest und hatte Mühe seinen Atem zu kontrollieren.
Sein Lebenswerk, die hochmoderne Klinik, die inmitten eines Naturschutzgebietes unterirdisch angelegt war, sollte zerstört worden sein?
Der Chinese spürte, wie sein Herz hämmerte, und suchte panisch nach der kleinen Spritze, die er immer bei sich trug. Es war sein ganz persönliches Medikament, das Dr. Braun für ihn zusammengestellt hatte. Er war süchtig danach und in einem Augenblick wie diesem, war es so wichtig wie Luft zum Atmen für ihn.
Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, als er endlich den winzigen Injektor in der Hand hielt. Er suchte mit zittrigen Fingern eine Stelle an seinem Arm, die noch nicht zerstochen war.
Sekunden nachdem er sich den Schuss gesetzt hatte, normalisierte sich sein Puls und sein Atem ging ruhiger.
Er musste nachdenken.
Das ging auf das Konto von Sterlings Männern. Der Chinese wusste es so sicher, wie er seinen Namen kannte.
Die beruhigende Wirkung des Medikaments war bereits zu spüren, doch in seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Er brauchte zusätzliche Wachen. Unter keinen Umständen durfte er diese Farm und seine wertvollen Frauen auch noch verlieren.
Er brauchte einen neuen Arzt, der seine kostbaren Gebärmaschinen betreute und er musste diese Männer finden. Max war wieder auf dem Weg nach unten. Sein Schwanz war hart, wie immer, wenn er zu den Frauen ging und er rieb sich seine Eier, während er die Treppen hinunter humpelte.
Als er die schwere Eisentür aufschob, hörte er leises Stöhnen. Der blonde Engel.
Layla trug wie die anderen einen einfachen Kittel und lag auf ihrer Pritsche, die Hände um den geschwollenen Leib gelegt. Ihr langes Haar hing ihr ins Gesicht und sie stöhnte gequält auf, als eine neue Wehe ihren Bauch verhärtete.
Nur kurz blickte sie auf, als die Tür aufschwang. Und als sie Max kommen sah, war zum ersten Mal nichts von Aggression in ihren Augen zu sehen. Nur die blanke Angst spiegelte sich darin. Diese perverse kleine Missgeburt weidete sich an ihren Schmerzen, das wusste sie.
Die Wehe ebbte ab und sie kam ein wenig zu Atem. Layla wusste, das Baby würde sich bald einen Weg nach draußen in diese kalte grausame Welt kämpfen und sie konnte nichts tun, um es aufzuhalten.
Sie empfand für dieses kleine Wesen, das in ihrem Bauch heranwuchs, bereits so etwas wie Liebe, selbst wenn es unter menschenunwürdigen Umständen gezeugt worden war.
Sie kannte den Vater nicht einmal.
Auf einem gynäkologischen Stuhl festgeschnallt, hatten Männer in weißen Kitteln ihr das Sperma eingeführt und sie waren alles andere als sanft mit ihr umgegangen.
Wie immer war Max dabei gestanden. Es war ihr nicht entgangen, wie er sich mit der Hand über den Schritt rieb und Speichel seine Mundwinkel hinunterlief.
Sie hasste ihn. Alle Frauen hassten ihn. Er war ein perverses Schwein, der sie, wann immer er wollte, für seine kranken Spielchen missbrauchte.
Jetzt stand er vor ihrer Zelle.
Eine neue Wehe und mit ihr eine Welle von Schmerz überrollte sie. Sie unterdrückte ein Stöhnen und versuchte sich abzuwenden. Als sie sich mühsam aufrichtete, platzte die Fruchtblase und ein Schwall warmes trübes Fruchtwasser ergoss sich über die Pritsche.
»Du böses Mädchen, hast alles nass gemacht.« Das hässliche Gesicht starrte sie an.
Max schloss die Zellentür auf. Schließlich war die kleine Fotze im Moment ziemlich beschäftigt damit, ihre Schmerzen auszuhalten.
Layla rutschte in die Ecke und zog die Knie an. Ihr Bauch war hart geworden durch eine neue Wehe. Der Schmerz, der sich von ihrem Rücken bis nach vorne in den Unterleib zog, hielt sie in eisernem Griff.
Sie war jung. Gerade mal zwanzig Jahre alt und jetzt würde sie ein Kind zur Welt bringen, das sie nicht gewollt hatte und dessen Vater sie nicht kannte.
Aber das Schlimmste war, sie hatte keine Ahnung, was danach mit ihr und dem Baby geschehen würde.
Max kam ganz nah an sie heran und packte sie grob mit seinen großen Händen. Er zerrte sie von der Pritsche. Layla schrie auf.
»Komm schon Engelchen, du kannst dich nicht dagegen wehren. Das Balg will raus und ich werde es in Empfang nehmen.« Der Ausdruck in seinem Gesicht machte ihr mehr Angst, als alles andere. Sie wollte das Kind nicht aus ihrem Leib herauspressen, direkt in die Arme dieses Monsters.
Hilfesuchend schweifte ihr Blick zu den anderen Frauen, die sie mit leeren Augen ansahen.
Von ihnen war keine Hilfe zu
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