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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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immer zwei Stufen auf einmal nehmend zu seiner Behausung. Rock lümmelte auf dem schäbigen Sofa herum und zappte mit der Fernbedienung durch die Programme. »He Kumpel, wohin so eilig?«
    »Keine Zeit. Muss schnell unter die Dusche und dann Abholdienst für die Superzicke spielen.« Er verzog das Gesicht, während er sein T-Shirt über den Kopf zog und seine Hose aufknöpfte. Er ließ alles an Ort und Stelle liegen und ging nackt ins Badezimmer.
    Er drehte das Wasser auf und ein seliges Lächeln huschte über sein Gesicht, als es ausnahmsweise richtig heiß aus dem Duschkopf kam.
    Während er sich einseifte, musste er an den Jungen denken, von dem Dr. Wong gesprochen hatte. Aufgrund seiner Recherche hatte er ein genaues Bild von ihm.
    Irgendetwas an der Sache mit den Eltern und der Schwester von Storm war ihm nicht geheuer. Er hatte das Gefühl, dass mehr dahinter steckte, als man ihm an Informationen zukommen ließ.
    Er schüttelte den Kopf. Was soll´s, es war ein Befehl, den er befolgt hatte und alles andere brauchte ihn nicht zu interessieren.
    Ein Handtuch um die Hüften geschlungen ging er durch das Wohnzimmer in sein persönliches Kämmerchen. Vor dem kleinen Schrank, der seine gesamte Garderobe barg, blieb er stehen.
    Thorn war ein Freak, was seine Kleidung betraf. Trug er im Einsatz immer schwarze Lederhosen, schwere Kampfstiefel und schwarze T-Shirts, so liebte er in seiner knappen Freizeit feine Stoffe. Vorzugsweise Anzüge und Hemden von Armani.
    Es gab keine Farbtupfer, fast alles war schwarz, die einzige Ausnahme waren drei dunkelgraue Seidenhemden. Er liebte das Gefühl von weicher Seide auf seiner Haut.
    Wenige Minuten später war er in noblen Stoff gekleidet und bereit für einen Einsatz, der wahrscheinlich nicht in einem Blutbad endete, wie sonst so oft.
    Rock sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und grinste dann. »Viel Spaß mit Miss Spröde «.
    »Pass auf, was du sagst, sonst erzähl ich ihr, dass du ein Bild von ihr als Wichsvorlage benutzt.« Thorn fummelte seinen Autoschlüssel aus der am Boden liegenden Hose und warf sie Rock ins Gesicht.
    Er nahm nicht die Tür, sondern teleportierte sich direkt in seinen Wagen. Bereit, den Jungen abzuholen.
    In der Tiefgarage tauschte er den Geländewagen mit der Limousine. Denn Madame weigerte sich, in etwas anderem zu fahren. Anschließend machte er sich auf den Weg zu der Adresse, die sie ihm genannt hatte.
    Während der Fahrt musste er an die Zeit denken, als er der Einzige seiner Art war. Es war schwer mit all den neuen Eindrücken und Fähigkeiten umzugehen. Gerne hätte er selbst von Anfang an jemanden an seiner Seite gehabt. Jemand, der wusste, wie man sich fühlt, wenn man auseinandergenommen und wieder zusammengebaut wird.
    Dann kam Rock. Thorn fühlte sich ihm vom ersten Moment an verbunden. Sie besaßen den gleichen Humor, waren beide bisher auf sich gestellt gewesen und hatten schon als kleine Jungs gelernt zu überleben. Jetzt sollte also ein neues Mitglied dazu kommen.
    Storm.
    Thorn hatte ihn beobachtet und sein Verhalten studiert. Er schien wirklich geeignet für die STS zu sein. Vorausgesetzt, er überlebte die Tortur.
    Es fühlte sich für Thorn ein bisschen so an, als würden er und Rock einen kleinen Bruder bekommen. Familienzuwachs war eine spannende Angelegenheit. Man wartete voller Spannung darauf, wie das neue Mitglied sein würde, und wusste nicht, was kam. Nur, dass es sich hierbei um einen erwachsenen Mann handelte.
    Rock und er waren inzwischen unzertrennlich und würden füreinander sterben. Mehr als einmal waren sie gemeinsam durch die Hölle und wieder zurückgegangen.
    Wenn es jemanden gab, dem er bedingungslos vertraute, dann war es Rock.
    Thorn parkte vor dem Jimmys und wartete auf Wongs Anruf.
    Es dauerte nicht lange. Bereits fünf Minuten später verließ die Ärztin die Bar, ihr folgte ein großer blonder junger Mann.
    »Willkommen im Club«, murmelte Thorn leise, mehr zu sich selbst, als die beiden einstiegen.

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6. Kapitel

    Der Himmel war ruhig und nur die üblichen Geräusche des Waldes waren zu hören, als er für Cara Wasser holte. Die Frau, die er eigentlich zurückbringen sollte. Zurück in eine Welt, aus der man sie vor Jahren gerissen hatte und nun Übles mit ihr vorhatte.
    Thorn hatte ein gewaltiges Problem damit. Es war das erste Mal während seiner Zeit beim STS-Team, dass sich bei ihm so etwas wie ein Gewissen regte.
    Er hätte sich schon längst zurückmelden müssen und wusste, dass sich seine

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