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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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würden.
    Thunder der schwarze Riese. Er war furchteinflößend. Die Narben in seinem Gesicht wirkten auf die Menschen abstoßend. Der Gefängnisaufenthalt hatte ihn hart gemacht.
    Vor seinem geistigen Auge sah er Thorn, dessen Schönheit fast unwirklich war. Sein Gesicht hatte aristokratische Züge, sein schwarzes langes Haar ließ jede Frau aufsehen. Er war der Charmanteste von ihnen. Und trotzdem war er immer hart und diszipliniert gewesen. Bis jetzt. Zum ersten Mal kam Sterling der Gedanke, er könnte für diese Mission den falschen Krieger ausgewählt haben. Aber es war zu spät. Der Auftrag musste ausgeführt werden, koste es, was es wolle.
    Zu mächtige Männer waren daran interessiert und er konnte es sich nicht leisten, das zu vermasseln.
    »Ihr findet Thorn und das Mädchen.« Er sah sie mit kalten Augen an.
    »Wenn ihr dazu nicht fähig seid…«, er verzog das Gesicht angesichts der Tatsache, dass die Männer die vor ihm standen, die Besten für diesen Auftrag waren, »... werde ich eine andere Truppe schicken. Männer, die keinerlei Interesse an Thorn haben.« Er drehte sich zum Fenster um. Für die Männer war das ein Zeichen, dass sie entlassen waren.
    Einen Moment später verließen sie sein Büro und zurück blieb eine Eiseskälte, die lange spürbar war.
    Nebenan saß Dr. Wong an ihrem Schreibtisch und legte gerade den Telefonhörer auf. Ihr blasses Gesicht war noch weißer als üblich und ihre Augen starrten an die Wand. Sie fühlte sich plötzlich schrecklich einsam. Angst kroch ihr den Rücken hinauf und krallte sich in ihrem Kopf fest. Sie hatte das Bedürfnis zu schreien.
    Chan Ko hatte sie angerufen. Er hatte ihre Tochter in seiner Gewalt. Ihre süße zarte und außergewöhnlich schöne Tochter, von deren Existenz nur eine Handvoll Menschen überhaupt wussten. Wong musste würgen und stürzte ins angrenzende Badezimmer, um sich über dem Waschbecken zu übergeben. Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie sich mit einem Handtuch den Mund abwischte. Im Spiegel sah ihr das Gesicht einer um Jahre gealterten Frau entgegen. Ihr Zopf hatte sich aufgelöst und ihr langes schwarzes Haar hing ihr wirr herunter.
    Lili war alles, was sie hatte. Sie war ihr Geheimnis, ihr Leben. Wenn ihr etwas zustoßen würde – sie würde es nicht überleben.
    Fieberhaft begann sie zu überlegen, was zu tun war. Chan Ko gab ihr achtundvierzig Stunden dieses Mädchen zu finden, ansonsten würde ihre Tochter sterben.
    Eine unbändige Wut machte sich in ihr breit, als sie an die Männer der STS-Einheit dachte.
    Warum hatte dieser verdammte Schönling Thorn seinen Auftrag nicht erledigt? Alles wäre gut und sie müsste nicht um das Leben ihrer Tochter bangen.
    Fest entschlossen zog sie ihre Kostümjacke gerade, strich sich das Haar aus der Stirn und flocht es geschickt zu einem neuen Zopf. Sie atmete tief durch und verließ das Badezimmer um die Männer aufzuhalten, die vorhin das Büro von Sterling verlassen hatten.
    Unten im Eingangsbereich sah sie, wie die drei soeben an Elsa vorbei gingen. Sie wusste, dass keiner der Krieger sie mochte und dass sie nicht auf Hilfe hoffen konnte, aber sie konnte Druck ausüben. Sie war diejenige, die jedes Detail über Storm, Thorn, Rock und Thunder kannte.
    Jedes schmutzige Geheimnis war in ihrem Computer gespeichert und sie würde alles tun, um ihr einziges Kind zu retten. Auch wenn das bedeutete, Professor Sterling zu verraten. »Storm«, rief sie dem blonden Hünen nach.
    Er drehte sich in Zeitlupe um und seine dunkelblauen Augen richteten sich auf sie.
    Wong lief ihm entgegen, sie bemühte sich, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
    »Wenn Sie Thorn und das Mädchen finden, habe ich Informationen für Sie, die Sie sicher interessieren werden.«
    Sie machte eine kurze Pause und sah etwas in seinen Augen aufblitzen. »Es betrifft Ihre Familie.«
    Blitzschnell packte er sie am Kragen ihrer Bluse und zog sie näher heran. »Das ist ein Trick, Sie Miststück. Ich rate Ihnen, keine Späße mit mir zu versuchen«, knurrte er. Sie versuchte seine Hände zu lösen, aber sein eiserner Griff hielt sie fest. »Das ist kein Trick, und Sie werden staunen was ich Ihnen zu erzählen habe, aber dieses Mädchen muss gefunden werden. Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit.«
    Er ließ sie ganz plötzlich los. Sie taumelte und wäre beinahe gestürzt.
    Dann wandte er sich um und verließ das Gebäude ohne ein weiteres Wort.
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10. Kapitel

    Durch seine Adern floss skandinavisches Blut.

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