Blutsbrueder
wissen Sie ...?«
Sie hob die Hand. »Lassen Sie mich ausreden, dann werde ich Ihre Fragen beantworten. Ich weiß, wie Ihre Familie ausgelöscht wurde, ich weiß, dass Sie alleine auf der Welt sind. Wir wissen ...«
»Wer ist wir?«, unterbrach er sie erneut. Sie sah ihn verärgert an.
»Wollen Sie wissen, was ich Ihnen anbieten kann oder sollen wir das Gespräch beenden?«
Storms Ungeduld war fast greifbar, doch er zügelte sich, »Ok Lady, ich höre zu.«
»Gut.« Ihre Stimme nahm einen unterkühlten Ton an. »Also, wir wissen, wer Ihre Eltern und Ihre Schwester auf dem Gewissen hat.« Sie sah ihn warnend an. »Wir können Ihren Wunsch nach Rache verstehen und Ihnen helfen die Mörder zur Strecke zu bringen«.
Sie sagte das völlig emotionslos, als würde sie ihn fragen, ob er Milch und Zucker in seinem Kaffee haben wollte. Ein paar Sekunden saß er nur da und versuchte zu verarbeiten, was er da gerade gehört hatte, und die Möglichkeiten, die sich ihm auftaten. »Was muss ich dafür tun?«
»Wir haben Sie beobachtet, für Sie recherchiert und wir sind an Ihnen interessiert. Es gibt eine Sondereinheit, Special Top-Secret, kurz STS.« Storm wartete darauf, dass sie fortfuhr, zog eine Augenbraue hoch und blickte sie fragend an. »Ok« Sie verzog keine Miene und nippte ruhig an ihrem Kaffee. »Wir bilden Soldaten aus, keine gewöhnlichen Soldaten und ...«, sie machte eine Pause von wenigen Sekunden um die Spannung zu erhöhen, »wir wollen Sie in unserem Special Team haben. Wir haben die Mittel, Ihre Fähigkeiten zu perfektionieren und Ihnen ganz neue Möglichkeiten zu eröffnen. Mehr kann ich Ihnen leider erst sagen, wenn Sie sich entschließen zu uns zu kommen. Sie wären übrigens der Dritte im Team.«
»Im Gegenzug dafür, dass ich Ihnen, sagen wir mal – mein Leben verschreibe – finden Sie die Mörder meiner Familie? Ich kann meine Eltern und meine Schwester rächen?«
Storms Augen glänzten bei dem Gedanken an die Menschen, die ihm alles bedeutet hatten.
Fragend sah er sie an.
»Das ist der Deal«, Dr. Wong lehnte sich zu ihm herüber, »Sie bekommen ihre Rache. Wir bekommen Sie.«
»Gut Lady, wir sind im Geschäft. Wann geht es los?«
Seine Augen leuchteten. Alles, was er wollte, war Rache. Dafür hätte er dem Teufel seine Seele verkauft. Es war ihm völlig egal, was diese geheimnisvolle Einheit von ihm verlangte. Wenn nur diejenigen bezahlen würden, die ihm an jenem Tag das Herz aus der Brust gerissen hatten.
Vielleicht würde er endlich wieder schlafen können, ohne schweißgebadet aufzuwachen. Sie fasste in ihre Tasche, holte ihr Handy heraus und tippte eine Nummer ein.
»Ich bin soweit, er kommt mit.«
Nachdem sie es wieder zugeklappt hatte, steckte sie es diesmal in die Tasche ihrer Kostümjacke und winkte der Bedienung. Sie bezahlte und stand auf. »Kommen Sie, wir werden abgeholt.«
»Jetzt sofort?« Storm war überrascht.
»Natürlich jetzt, worauf warten? Sind Sie dabei oder kneifen Sie?« Irgendetwas an dieser Frau war ihm unheimlich. Sie hatte nichts mit den warmen, zärtlichen Wesen gemein, mit denen Storm bisher Bekanntschaft gemacht hatte. Sie war kalt und unnahbar. Er verdrängte die Gedanken in seinem Kopf und folgte der Frau, die ihm Rache versprochen hatte.
Er hatte nichts zu verlieren und niemand würde ihn vermissen. Wenn er morgen nicht an der Tankstelle erschien, würde sein Boss eben den Nächsten einstellen.
Vor der Kneipe stand eine dunkelgraue Limousine, der Motor lief.
Dr. Wong gab ihm mit einer ungeduldigen Geste zu verstehen, dass er einsteigen sollte.
Als er in dem Nobelwagen Platz nahm, ließ er sein altes Leben ohne Bedauern hinter sich. Sie hatte ihm Rache versprochen, das war es, was für ihn von jetzt an zählte.
11. Kapitel
Thorn hatte Cara in die Jagdhütte gebracht und sah sich um. Es war alles da, was sie die nächsten Tage brauchen würden. Die Brüder sorgten immer dafür, dass die Vorratskammer gut gefüllt war und es an nichts mangelte.
Cara saß auf dem Stuhl in dem einzigen Raum und musterte die Einrichtung. Die Hütte war aus ganzen Baumstämmen gebaut, die man geschält hatte, die aber ansonsten naturbelassen geblieben waren. Sie bestand aus einem großen Raum. Eine offene Küche war in der rechten Ecke eingebaut und rustikale Bänke standen an der Wand unter dem Fenster. Um einen massiven eckigen Tisch standen Stühle. Auf einem von ihnen hatte Thorn sie abgesetzt. Die polierten Bodendielen waren mit Fellen verschiedener Tiere
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