Blutsbrueder
erneut in das Innere der Klinik teleportiert hatte.
Diesmal war es einfacher. Er war bereits einmal in Ivys Zimmer gewesen. Ein Wirbelsturm aus Millionen glitzernder Teilchen formierte sich zu einem festen Körper. Thorn.
Ivy hatte bereits auf ihn gewartet. Als er das erste Mal verschwunden war, war sie überrascht gewesen. Jetzt war sie vorbereitet. Sie saß auf ihrem Bett, in Jeans und T-Shirt gekleidet.
Ihre nackten Füße baumelten von der Bettkante.
»Hi«, sie grinste ihn an. »Also, ich weiß ja nicht wer oder was ihr Brüder seid, aber eins ist klar, normal seid ihr beide nicht.«
Thorn fand sie ganz schön frech, aber er wusste, sie war seine Verbindung zu Storm.
»Kennst du dich hier aus? Weißt du, was in den einzelnen Zimmern ist?«
Sie nickte. »Ich kenne das Labor, die Geburtsräume und ein paar Zimmer, die leer stehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie ihn dort in einem davon untergebracht haben.«
Sie stand auf und deutete ihm an, ihr zu folgen. Leise öffnete sie die Tür und spähte hinaus. »Los komm, die Wachen sind in einem anderen Gebäudeteil, wir haben ca. zwanzig Minuten, bevor sie wieder hier auftauchen.«
Zusammen bewegten sie sich leise den Gang entlang.
Thorn geschmeidig wie eine Raubkatze, Ivy huschte lautlos wie eine Maus vor ihm her.
Vor einer der Türen blieb sie stehen.
Sie flüsterte. »Das hier ist das Zimmer, in dem ich ihn verführen sollte. Er war angekettet, aber vielleicht haben sie ihn dort gelassen. Wir sollten nachsehen.«
Thorn drückte sachte den Türgriff herunter.
Er brauchte kein Licht, um zu sehen, dass Storm auf dem großen Bett lag. Nackt und angekettet.
Sein kleiner Bruder blickte auf und die Erleichterung war ihm anzusehen.
Mit wenigen Schritten war Thorn an seinem Bett.
»He Kumpel, Versteckspiel vorbei, hab dich gefunden.«
Storm hob den Kopf und sah Ivy in der Tür stehen. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Ivy, wie ich sehe, hast du meinen Bruder schon kennengelernt.«
Thorn versuchte inzwischen die Fesseln an Storms Armen und Beinen zu lösen und fluchte leise. Es stellte sich schwieriger als erwartet heraus. Der Einzige, der diesen Stahl knacken konnte, war Rock. Aber der konnte nicht teleportieren.
Mental setzte er sich mit ihm in Verbindung. Er schickte Bilder von dem Zimmer und dem Teil des Gebäudes, in dem sie sich befanden, in das Gehirn seines Bruders.
»Ok«, kam es von Rock zurück. » Wir kommen. Thunder kann in den Gehirnen der Wachen kramen, vielleicht findet er den Zugangscode«.
Thorn erklärte, was die anderen vorhatten. Er selbst wollte draußen nach dem Rechten sehen und den Weg für Rock und Thunder freimachen.
Sorgsam deckte er Storm mit einer dünnen Decke zu und fragte Ivy nach weiteren Details des Gebäudes.
Sie war eine aufmerksame Beobachterin und konnte ihm einiges erzählen, was ihm helfen würde.
Mit einem Blick auf seinen Bruder verließ er das Zimmer.
Rock und Thunder hatten die Einfahrt gefunden, die unter die Erde in die versteckte Klinik führte. Wie zu erwarten, tauchte die erste Schranke auf. Dahinter stand ein Wachmann, der an den Geländewagen trat. Thunder war auf den Beifahrersitz gerutscht. Er ließ die Fenster herunter, und bevor der Wachmann etwas sagen konnte, hatte er ihn schon Kraft seiner Gedanken in Trance versetzt.
Willig ließ er sich nun steuern und das erste Hindernis war aus dem Weg.
»Das war fast ein bisschen zu einfach, meinst du nicht?«
Thunder grinste Rock an. »Ein kleiner Kampf würde uns allen gut tun. Zu lange nichts mehr getötet oder?«
»Warte es ab, ich glaube nicht, dass es so leicht wird. Storm ist ein kostbarer Schatz für sie, ich bin mir sicher, du bekommst deinen Kampf heute Nacht noch früh genug.«
Es ging mehrere Stockwerke bergab und die Männer beschlossen den Wagen in einer der Haltebuchten stehen zu lassen.
Als sie ausstiegen checkten sie ein letztes Mal ihre Waffen, dann liefen sie los.
Beinahe lautlos bewegten sie sich immer weiter die breite Einfahrt hinunter.
»Highway to hell«, summte Rock und Thunder nickte. Wie wahr. Wenn man bedachte, was hier tief unter der Erde verborgen war.
»Oh oh, jetzt geht es los ...« Rock hatte bereits seine Wurfsterne in der Hand. Er war ein perfekter Werfer, was diese, im allgemeinen unterschätzten Waffen betraf.
Zwei Wachmänner kamen mit gezogenen Pistolen auf die beiden zu. Der Vorteil der Wurfsterne war, sie töteten absolut lautlos. Ehe die beiden Männer reagieren konnten, traf sie beinahe
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