Blutsbund 1 Tristan (German Edition)
normalerweise bei euch mit dem Trinken?“
Sergej schaute ihn leicht verwundert an. „Was genau meinst du?“
„Naja, ich weiß, dass du ein Vampir bist und von mir trinkst. Wissen das alle, von denen ihr euch das Blut holt?“
Sergej schüttelte den Kopf. „Nein, wir können Menschen bezirzen, sodass sie gern von sich trinken lassen und sich später an nichts mehr erinnern.“
Nachdem Sergej das gesagt hatte, sah er, wie Tristans Gesicht zu einer steinernen Maske wurde.
Er setzte schnell nach: „Das funktioniert bei dir übrigens nicht! Erinnerst du dich an unser erstes Zusammentreffen vor deinem Auto? Ich habe probiert dich zu bezirzen, es hat nicht geklappt. Es wirkt bei dir nicht.“
Tristans Gesicht wurde wieder weicher und er sagte mit einem leichten Lächeln: „Dein Glück auch.“
Sergej war froh über Tristans Reaktion. „Wieso fragst du?“
„Naja, die Blicke, die dein Bruder meinem Freund zugeworfen hat, sind schlecht zu ignorieren. Ich weiß nur nicht so recht, was ich davon halten soll.“
Sergej wirkte etwas verhalten und sagte dann zu Tristan: „Es gibt da noch eine Kleinigkeit, die ich dir sagen sollte. Ähm, Dimitrij ...“, er machte eine kurze Pause und schien zu überlegen, wie er es formulieren sollte. „Dimitrij bevorzugt Männer, in allen Bereichen.“
Tristan schaute Sergej erstaunt an. „Dein Bruder ist schwul?“ Sergej nickte zögernd. Tristan holte tief Luft und fragte dann direkt: „Dimitrij würde aber nur von ihm trinken, oder?“ „Wäre es ok für dich, wenn Dima von Mario trinkt?“, fragte ihn Sergej.
„Keine Ahnung, ich kann nicht für Mario entscheiden“, sagte Tristan vorsichtig.
„So wie ich Dimtrij kenne, muss er sich sowieso alleine dazu entschließen“, erklärte Sergej und erntete einen fragenden Blick von Tristan. „Er hat die Tendenz dazu, Menschen oft nicht zu bezirzen und ihnen einfach vor den Kopf zu knallen, dass er ein Vampir ist und ihr Blut haben will. Unter anderem ist Igor auch deshalb immer in seiner Nähe, er bringt alles wieder ins Lot und sorgt dafür, dass die Leute sich nicht mehr daran erinnern.“
Tristan schluckte über diese Aussage. Wie würde Mario wohl reagieren, wenn er wüsste, dass es Vampire gibt und einer davon auch noch an seine Ader will? Wobei es wahrscheinlich nicht nur das Blut war, dass Dima begehrte.
Er sah Sergej nachdenklich an und sagte nur: „Ich denke, dieses Outing sollte nicht gerade hier stattfinden. Könntest du Mario zur Not auch bezirzen, wenn die Sache aus dem Ruder läuft?“
Sergej schaute ihn fragend an, nickte dann allerdings.
„Gut, dann schauen wir mal. Ich kann Mario schlecht einschätzen, aber wir müssten dann wohl demnächst den Klub verlassen, so wie Dimitrij drauf ist“, sagte Tristan und verwies auf Sergejs kleinen Bruder, der sich an das Geländer lehnte und Mario am Tresen eine Etage tiefer fixierte.
Sergej ging zu Dimitrij, Tristan konnte allerdings nicht verfolgen, worum sich das Gespräch der Männer drehte.
Kurz, nachdem Mario mit den Getränken zurück war, tauchte Igor auf und wandte sich an Sergej. „Kann ich mich für heute verdrücken? Ich würde mit zu Verena fahren.“
Sergej lachte auf und sagte: „Klar, nur zu.“
Igor verabschiedete sich mit einem Nicken und wünschte allen eine schöne Restnacht. Tristan machte eine einladende Kopfbewegung, damit Dimitrij näherkam. Er hatte sich während der ganzen Gespräche ein Stück entfernt gehalten und auch jetzt, wo Mario sich wieder zu ihnen gesellt hatte, stand er ein wenig abseits.
Dimitrij sah Tristan über diese Geste erstaunt, aber auch dankbar an. Der Blonde lenkte die Gespräche so, dass Dima mit einbezogen wurde und sich bald angeregt mit Mario unterhielt.
Sergej flüsterte in Tristans Ohr: „Wir sollten uns vielleicht mit den beiden demnächst zu mir verdrücken. Ich mag dein Loft, aber Rückzugsmöglichkeiten gibt es dort nicht wirklich.“
Tristan lächelte, war aber etwas angespannt und erklärte ebenso leise zurück: „Na dann lass dir mal was einfallen, damit wir einen Grund haben zu dir zu fahren.“
Dima unterhielt sich mit Mario gerade angeregt über Heimkino Systeme und fragte passenderweise: „Hey hast du nicht das neue Kinosystem von Sony bei dir stehen?“
Sergej nickte und dachte sich, dass es nicht perfekter sein könnte. Er sah das Glänzen in Marios Augen.
„Wie sieht es aus, wollen wir hier Feierabend machen und zu mir fahren?“, fragte er an die Drei
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