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Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Titel: Blutsbund 5 Viktor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: catthemad
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sitzt und sein Siegel auf Dokumente drückt. Die Neuen, die nach dem Krieg zu Vampiren geworden sind, können Viktor nicht einschätzen, es schadet also nicht.«
    »Wie war er früher?«
    Vitali blickte ihn abschätzend an, zog sich dann einen Stuhl heran und nahm darauf Platz. »Ich bin erst seit knapp einhundert Jahren in seinen Diensten. Wir Vampire benötigen zwar keine Ärzte, aber die Menschen um ihn herum und seien es auch nur die Blutgeber. Ansonsten beschäftige ich mich größtenteils mit Forschung. Jedem Vampir wird nach seiner Wandlung die Struktur eingebläut und hier steht Viktor ganz oben in der Hierarchie. Wir ‚Alten‘ haben noch immer Respekt, sodass ein Blick von Viktor genügt, aber die Jungen nicht mehr so viel . Er hat uns durch den Krieg geführt, war konsequent, schnell und einer der besten Kämpfer, die unsere Rasse vorzuweisen hat. Davon abgesehen, dass er mit zu den ältesten Vampiren gehört, die es gibt. Fakt ist, wenn Viktor es will, kann er eine Ausstrahlung haben, die uns alle kuschen lässt und ich denke, genau das bekommt gerade ganz Russland zu spüren.«
    Lew gluckste und sah sich Vitalis fragendem Blick ausgesetzt. »Ich habe Alexander Voltan erklärt, dass Viktor sich vielleicht einfach mal wieder richtig austoben muss und das, was Sie erzählen, klingt für mich danach.«
    Vitali gab ein melodisches Lachen von sich, das Lew allerdings verunsicherte. »Auf mich machte er den Eindruck eines Todesengels. Er köpft keine Vampire nur weil er sich austoben will.«
    Lew erwiderte nichts, sondern versuchte mit aller Macht den Gedanken beiseite zu drängen, dass das Benehmen des Königs etwas mit ihm zu tun haben könnte.
    »Er ist ein Vampir von 1400 Jahren, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Lew.«
    »Ähm ... mache ich mir nicht.«
    »Ihre Miene erklärt mir aber das Gegenteil.«
    »Oh«, mehr brachte er nicht heraus und verschränkte die Arme vor der Brust. Er machte sich wirklich keine Sorgen um diesen Kerl, der gerade ausgezogen war, um Köpfe von Schultern zu trennen.
    »Er ist aber nicht alleine los, oder?«
    Vitalis Brauen zuckten belustigt nach oben. »Nein, er hat grundsätzlich eine feste Garde von drei Männern an seiner Seite, die wesentlich breitschultriger und größer sind als er. Trotzdem ist er durch sein Alter schneller und kräftiger, sodass sie gar nicht erst zum Zuge kommen, wenn wirklich Gefahr drohen sollte.«
    Er brummte nur, statt etwas darauf zu erwidern, dann lenkte Lew vom Thema ab. »Kann ich eigentlich schon wieder aufstehen? Ich fühle mich soweit recht gut und hätte nichts dagegen duschen zu gehen. Geschweige denn dieses komische Ding loszuwerden, das Sie mir da verpasst haben.«
    »Der Katheter kann raus, aber sie müssen es langsam angehen lassen, in Ordnung? Ich warte hier, während Sie im Bad sind, falls doch etwas sein sollte.«

    Er wälzte sich unruhig von einer Seite auf die andere, aber der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Den Tag hatte er recht gut mit Vadim bestreiten können, die beiden hatten mehrere Partien Schach gespielt, doch nun lag er bereits seit geraumer Zeit im Bett und bekam seine Gedanken nicht abgestellt.
    Noch immer gab es von Viktor kein Zeichen und Vitali hatte sich nicht mehr bei ihm blicken lassen, auch wenn Lew es sich reichlich überlegt hätte, den Mann erneut auf den Regenten anzusprechen.
    Er stöhnte geplagt, knuffte sich das Kissen zurecht und starrte an die Decke des Zimmers. Immer wieder kreiste die Frage, ob zwischen ihm und Viktor etwas bestand, das er nicht dingfest machen konnte, doch Antwort fand er keine.

Abgründe
    Er hatte kein Gefühl mehr für die Zeit, vergaß alles um sich herum. Viktor blickte stattdessen auf den Schnee vor seinen Knien, der sich von dem Blut an seinen Händen rot gefärbt hatte. Die Kälte war egal geworden, denn seine Glieder fühlten sich inzwischen taub an. Seine Männer standen ein Stück entfernt und schwiegen, wie sie es immer taten. Loyale Seelen, die ihn seit fast fünf Jahrhunderten begleiteten. Er wusste, dass keiner von ihnen ein Wort darüber verlieren würde, was geschehen war, lediglich die aufgespießten Schädel in der schneeweißen Landschaft zeugten davon, dass er gewütet hatte.
    Auf der einen Seite schämte er sich dafür, doch es war sein kleiner Tribut an die Wut, die in ihm geherrscht hatte. Er wusste, dass einer seiner Leute die Leichen entsorgte, als er die Köpfe am Schopf ergriff und mit ihnen in die Einöde sprang. Ohne mit der Wimper zu

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