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Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Titel: Blutsbund 5 Viktor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: catthemad
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zucken, waren die anderen beiden der Aufforderung nachgekommen und hatten für stabile Äste gesorgt, auf die er die Schädel rammte.
    Sie kannten ihn und schwiegen auch darüber, dass er zornig gebrüllt hatte, dass Anton seinen Wolf hatte umbringen wollen, ehe er dessen Haupt vom Hals abschlug. Eine Aussage, die ihn selbst noch immer zutiefst erschütterte. Er hatte doch nur an Lews Bett gesessen und ihm die Hand gehalten und nun war er martialischer vorgegangen, als es im Krieg der Fall gewesen war.
    Er spürte nicht, wie die Tränen liefen, lediglich die Kälte auf seinen Wangen schien sich zu potenzieren, jedoch ahnte er, dass in seinen Augen nach wie vor der Wahnsinn glitzerte, mit dem er gemordet hatte.
    Es drang nur gedämpft in seinen vernebelten Verstand vor, dass zwei seiner Leute nicht mehr schwiegen, doch er besaß nicht die Konzentration, um ihre Worte zu verstehen. Er bemerkte lediglich, dass die Sonne langsam aufging, und spürte das Eis, das sich an seinen Wimpern gebildet hatte. Der Geruch vom Blut an seiner Kleidung und den Fingern mischte sich mit einem, der ihm inzwischen wohlbekannt geworden war. Obwohl er glaubte, dass sein Körper bereits gefroren sein musste, breitete sich in ihm eine Wärme aus, die ihm unbekannt war. Dann rückte Lew in sein Sichtfeld und ging vor ihm in die Hocke. Hände umschlossen seine Wangen, sodass er sie wenige Sekunden später wieder spürte.
    »Was tust du hier?«, presste Viktor leise heraus.
    »Dich auffordern deinen Hintern aus der Kälte zu bewegen, Viktor. Einer deiner Leute wollte Vitali holen. Du schaffst es, dass sie alle Angst vor dir haben.«
    »Du nicht?«
    »Nein«, erwiderte der Werwolf sanft. Lews Finger lösten sich aus seinem Gesicht und griffen anschließend nach seinen blutverschmierten Händen. Wären seine Knochen nicht derart durchgefroren gewesen, dann hätte er sie vor Scham beiseite gezogen.
    »Verabscheu mich für das, was ich getan habe, Lew.«
    »Das kann und werde ich nicht, Viktor. Wäre mir als Wolf eine Chance geblieben, hätte ich ihn zerfleischt. Lass uns von hier verschwinden. Schaffst du es in den Palast zu springen?«
    Viktor blickte auf ihre Finger und sah, dass das Blut langsam taute und sich auf Lews Händen verteilte. Er schüttelte den Kopf.
    »Soll einer deiner Leute dich dorthin bringen?«
    »Ich will nicht in den Palast. Keiner soll mich so sehen. Niemand!« Viktors Finger begannen zu beben, sodass Lews Griff automatisch fester wurde. »In deine Hütte«, bat er leise.
    Lew nickte nur, blickte über seine Schulter auf die Männer, die noch immer auf Abstand zu ihnen standen. »Sie wissen, wo meine Hütte in Sibirien ist?«, fragte er in die Runde.
    »Ja«, gab einer der Männer knapp zurück.
    »Bringen Sie uns da hin. Direkt rein.«
    Zu seinem Erstaunen wollte der Hüne sich in Bewegung setzen, warf dann aber einen nachdenklichen Blick auf Viktors Rücken. Erst als der Regent nickte, ging der Leibwächter zielsicher auf sie zu und brachte sie innerhalb von Sekunden in Lews abgelegenes Heim.

    Während der Vampir sich umgehend wieder in Luft auflöste, kniete Viktor noch immer auf dem Boden. Lew sah sich um und keuchte überrascht. »Wieso ist es hier so sauber?«
    »Ich habe mir erlaubt jemanden vorbeizuschicken, damit du nicht geschockt bist, wenn du nach Hause kommst.«
    Lew, der noch immer vor ihm hockte, ließ seine Hände los und zog ihm behutsam die schwarze Mütze vom Kopf. »Was machst du nur, hm? Wenn du mich als Werwolf beobachtet hast, dann warst du so vermummt, dass man kaum etwas von dir gesehen hat. Und jetzt kniest du stundenlang mit den dünnen Sachen in der Kälte?« In der Stimme klang keinerlei Vorwurf mit, sondern Besorgnis, die Viktor so anrührte, dass es in seinem Brustkorb zog. Geschickt öffneten Finger seine Jacke, und ehe er sich versah, wurde sie ihm ausgezogen. »Komm, steh mit mir auf«, forderte Lew sanft.
    Viktor tat ihm den Gefallen, auch wenn seine Glieder dabei derart schmerzten, dass er ein Keuchen nicht unterdrücken konnte. Ehe er es richtig realisierte, hatte Lew ihn hochgehoben und trug ihn anschließend die Treppe hinauf.
    »Was tust du?«, fragte er verblüfft.
    »Dafür sorgen, dass du auftaust.« Lew gab der Badezimmertür einen kleinen Tritt, damit diese ganz aufging. Viktor wurde behutsam auf der Ablagefläche neben dem Waschbecken abgesetzt, während Lew Badewasser temperierte und die Heizung hochdrehte. Die Temperatur in der Hütte war zwar erträglich, aber nicht gerade

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