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Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Titel: Blutsbund 5 Viktor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: catthemad
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Während sich seine Finger erneut ins Fell gruben , forderte er: »Dann klärt mich mal auf, wo es hingeht.«
    »Kolyma 7, einer der Gulags, die erst 1987 geschlossen worden ist. Eines der großen Lager, das sämtliche Häftlinge für den Abbau von Uran unter Tage geschickt hat. Sechzig Holzbaracken, die durch die Witterung langsam zerfallen, ein Hauptgebäude aus Stein, das sehr gut erhalten ist und der Firma Sabok als Quartier gedient hat. Es gibt drei Stollen, zwei sind noch versiegelt. Im Lager stehen Autos und alles wirkt, als herrsche normaler Betrieb, nur Menschen sind keine mehr dort.«
    »Habt ihr es euch schon angesehen?«
    »Nein, Satellitenfotos. Wollen Sie auch einen Blick darauf werfen, dann hole ich sie schnell?«
    Viktor schüttelte den Kopf. Es genügte ihm, wenn seine Männer sich das Areal zuvor genau angeschaut hatten.
    »Kein Militär in der Nähe?«
    »Nein. Da es sich um Privatgelände handelt und nicht mehr um staatliches , wird auch niemand auftauchen. Soweit wir wissen, hat die Zeitung die Information über einen Mitarbeiter von Sabok erhalten. Das Unternehmen hat einen Suchtrupp rausgeschickt, ist aber nicht fündig geworden. Derzeit überlegt man, noch mal jemanden dort rauszuschicken, jedoch geht niemand freiwillig.«
    »Na dann wollen wir mal ausschließen, dass Vampire ihre Finger im Spiel haben.« Viktor nickte einem seiner Männer zu, dieser näherte sich, fasste ihm auf die Schulter und anschließend dem Wolf mit der freien Hand vorsichtig auf den Kopf.

    »Surreal«, flüsterte Viktor und drehte sich im Kreis. Er schloss die Augen und atmete durch die Nase ein. »Altes, seit Langem getrocknetes Blut, recht frisches, jedoch nur wenig, aber Verwesung.« Er schlug die Lider wieder auf und sah sich in aller Ruhe um. Mehrere Autos standen vor dem Hauptgebäude, die den Eindruck hinterließen, dass hier Leute arbeiten würden, doch es herrschte gespenstische Stille.
    Die Holzbaracken, die einst weiß getüncht worden waren, zeugten von der Zeit, die sie bereits im Lager standen. Fenster gab es keine, lediglich Holzläden vor den Öffnungen, die zum Teil nur noch an einem Scharnier hingen. Der nächste kräftige Windzug trug nicht nur ein weiteres Mal den süßlichen Gestank in seine Nase, sondern sorgte auch für eine Geräuschkulisse, die einer Geisterstadt gleichkam. Holzläden wurden durch die heftige Böe in Bewegung gesetzt, quietschten oder knallten unmittelbar auf das Holz, sodass es krachte. Eine leere rostige Konservendose wurde, bedingt durch den Wind, über Steine getragen und hinterließ ein unangenehmes Klappern.
    »Habt ihr nicht gesagt, diese Firma hätte ein Suchtrupp herausgeschickt? Ich glaube, wir alle können die Verwesung riechen.«
    Viktor vernahm ein Grollen des Werwolfs und mit einem Blick hinab stellte er fest, dass Lews Fell am Rücken einen Kamm bildete. Das Tier sah unmittelbar in Richtung eines Stolleneingangs. Dann wandelte es sich vor seinen Augen in die menschliche Gestalt.
    »Das ist kein Verwesungsgeruch von Menschen oder Tieren, es riecht etwas anders«, erklärte Lew und blickte nach wie vor auf den Eingang des Schachts . »Der Geruch ist so schwach, dass nur wir ihn wahrnehmen dürften.«
    »Vielleicht durch das Uran bedingt?«, fragte einer der Männer hinter ihm.
    Lew schüttelte den Kopf. »Das kann ich separat riechen, ihr auch?«
    Viktor sah ihn überrascht an. »Ich nicht, dann hast du wirklich eine ausgesprochen gute Nase. Einer von euch?« Seine Leute verneinten ebenso.
    »Also gehen wir rein?« Viktor sah jeden der Reihe nach an, empfing von seiner Garde stoische Gelassenheit, von Lew hingegen Unruhe. Er hatte nicht die Möglichkeit, den Werwolf erneut zu fragen, denn nach einem kurzen Nicken wandelte dieser sich. Während sie gemeinsam auf die Öffnung im Berg zugingen, fragte er: »Hat einer von euch eine Ahnung, wie tief die Schächte hier sind?«
    »Laut den Unterlagen aus den Achtzigern hat die mittlere Mine, die offen ist, inzwischen drei Schächte. Der erste zweigt nach ungefähr zweihundert Metern rechts ab und hat eine Länge von knapp eineinhalb Kilometern. Der Hauptschacht selbst beträgt nach letzten Angaben fast fünf Kilometer in den Berg hinein. Kurz nach dem dritten Kilometer zweigt links ein weiterer Schacht ab. Wie tief der hineinführt, war nicht vermerkt. Die Tunnel sind gerade und Schienen wurden verlegt, die Strecke lässt sich also problemlos ablaufen. Zumindest, falls es keine Verschüttungen

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