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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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pochte, wie Phin aufstöhnte, wie sein harter Ständer gegen ihren Unterleib pulsierte. Was zum Teufel tust du da gerade, West?, dachte sie.
    Das war gefährlich. Ein Wahnsinnsrisiko.
    Sie riss sich los, japste nach Luft, und brachte sich aus Phins Reichweite. Abwehrend hob sie beide Hände, als das Laken von seinen Lenden rutschte und zu seinen nackten Füßen einen kleinen unschuldigen Haufen Stoff bildete.
    Ohne jede falsche Scham stand Phin in herrlicher Nacktheit vor ihr. In seinen Augen funkelte ebenso viel Leidenschaft, wie ihr selbst den Schoß vor Verlangen heiß und feucht machte. Hungrige Sehnsucht, die alles wollte, jetzt.
    Naomi zwang sich zu einem Lachen. »Essen«, sagte sie mit Nachdruck. »Oder, ich schwör’s dir, ich breche tot über dir zusammen, und das würdest du sicher bereuen!«
    Sie musste seinen Herzschlag nicht spüren, um zu wissen, welche körperlichen Reaktionen dieser Kuss auch in ihm ausgelöst hatte. Seine Wangen waren gerötet, sein Ständer unter dem Dreieck aus schwarzem Schamhaar war perfekte Männlichkeit, hart und groß. Naomi musste alles aufbieten, um nicht mit dem Blick an diesem Ständer kleben zu bleiben.
    Sie wusste nur zu gut, was Phin Clarke für sie zu tun in der Lage war.
    Aber sie wusste auch, was sie im Begriff war, ihm anzutun.
    Verrat nämlich.
    Der arme betrogene Kerl.
    Sie floh, sein raues Lachen im Ohr, das ihren hastigen Rückzug begleitete.
    Er wird drüber hinwegkommen, dachte sie, noch während sie aus dem Schlafzimmer schlüpfte. Im Salon fischte sie Phins Schlüsselkarte aus der Gesäßtasche und steckte sie in eine der vorderen Taschen der Jeans. Sie schüttelte den Kopf, dass ihr Haar flog, und wusste, sie und ihr Haar hatten längst eine Dusche nötig. Was Phin und sie alles miteinander angestellt hatten, was er mit ihr angestellt hatte   … Ausatmen, einatmen, beides geriet zittrig. Der Mann hatte goldene Hände. Geschickt, talentiert und bereit, dieses Talent ohne Wenn und Aber einzusetzen.
    Eine wunderschöne Erinnerung, wenn sie selbst verflucht noch eins endlich hier raus wäre.
    Lautlos durchquerte sie das Zimmer, drückte den Fahrstuhlknopf und wartete ungeduldig darauf, dass der Aufzug endlich kam. Als die Aufzugtüren mit dem ihnen eigenen effizienten Flüstern aufglitten, floh sie hinein. Während der Lift hinunter in die Tiefe schnurrte, war es die Sache eines Augenblicks, die Frisur in Ordnung zu bringen, die Phin ihr wieder einmal ruiniert hatte.
    Naomi war sich nicht ganz sicher, wie spät es war. Die Fahrstuhltüren gingen auf, und Stille legte sich wie ein schweres Tuch auf sie und betäubte alle Sinneswahrnehmungen. Sie musterte den kleinen Park vor ihr, die Bäume kahl oder mit welken Blättern.
    Sie musste in den Personalflügel.
    Der Zugang zu den einzelnen Stockwerken des Personalflügels war nur mit Personalschlüsselkarte möglich. Also dann.
    Aus ihrer Hosentasche zog sie Phins Schlüsselkarte heraus. Die Türen des Personalaufzugs schlossen sich hinter ihr. Viel zu einfach.
    Viel zu vertrauensselig.
    Als sich die Türen wieder öffneten, zögerte Naomi. Sie überprüfte mit einem raschen Blick die Digitalanzeige des Aufzugs. Der Anzeige nach war sie, wo sie sein wollte. Aber das Vestibül vor dem Aufzug unterschied sich nicht viel von denen, die sie im Zeitlos bereits mit ihrer Anwesenheit als Gast beehrt hatte. Hübscher Teppich, dasselbe Muster wie überall sonst, nette Tapeten, alles sauber und einem Ort wie diesem angemessen.
    Gute Beleuchtung. Naomi bedachte die Reihe von Wandlüstern mit einem finsteren Blick und einem Stirnrunzeln. Was sie nicht sah, waren Kameras. Aber das hieß nicht viel.
    Phin war ihr nie sonderlich dämlich vorgekommen. Na ja, außer ganz am Anfang.
    Die Jagd war jetzt im vollen Gange, und in diesem Stadium spielte es keine Rolle mehr, wenn die Kameras Naomi erfassten. Der Sicherheitsdienst des Zeitlos wäre immer schön fünf Schritte hinter ihr und würde in dem Moment, wo sie kapierten, was los war, der Kirche Rede und Antwort stehen müssen.
    Nicht ihr Problem.
    Der Teppich dämpfte jedes Geräusch, das ihre Schritte vielleicht gemacht hätten. Naomi hastete den langen Korridor entlang und horchte dabei angestrengt auf jedes Lebenszeichen in diesem stillen Stockwerk. Viel zu still. Die erste Tür, die sie fand, war schmal, und ein Messingschild verriet, was sich dahinter befand.
    Haustechnik. Nein, das war nicht, was Naomi suchte.
    Sie kam an einer ganzen Reihe ähnlich wirkender Türen

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