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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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seiner Männlichkeit, die sich vor Erregung aufrichtete. Sie hätte ebenso gut direkt danach greifen können. Phin verfing sich in Naomis Hingabe wie in einer Schlinge, die sich zuzog, bis er blind vor Verlangen war.
    Er zog Naomi nicht näher an sich, wahrte das wenige an Distanz zwischen ihnen. Ihre weiblichen Kurven an seinem Körper zu spüren wäre Folter pur, würde ihn erschüttern   – und diesen Schock wollte er nicht riskieren. Er genoss den Kuss, ihre Lippen waren ein Fest für ihn. Mit ungekannter Sicherheit wusste er, dass ihn dieser Kuss allein für verdammt lange Zeit bis in seine Träume hinein verfolgen würde.
    Damit musste er sich begnügen. Weiter zu gehen wagte er nicht.
    Naomi Ishikawa war zerbrechlicher, als sie ihre Außenwelt normalerweise spüren ließ. Auch das wusste Phin mit nie gekannter Sicherheit. Er wusste es in dem Augenblick, in dem sie die Lippen geöffnet und sich auf ihn, das Spiel seiner Zunge, eingelassen hatte. Für ihn war es leicht zu erkennen: an der Art, wie ihr der Atem stockte, wie sich ihre Augen unter den geschlossenen Lidern bewegten, während er sie erkundete, so wissend, so lustvoll.
    Phin löste sich aus dem Kuss und entfernte sich, um ihr in die Augen zu sehen, die sie langsam öffnete. Bis hinunter in die Zehenspitzen erregte es ihn, zu sehen, wie, als dunkle Woge in ihren Augen sichtbar, ihre Lust erwacht war.
    Er ließ Naomis Kinn los. Seine Hände glitten ihre bloßen Arme entlang und genossen, dass seine Berührung Naomi schaudern ließ. Seine Finger umschlossen ihre Handgelenke und lösten dann ihre Finger sanft von seinem Hemdkragen.
    Ganz langsam leckte sie sich über die perfekt geschwungene, volle Unterlippe und hinterließ dort eine feuchte Spur. Phins Blut pulsierte heiß durch seine Adern.
    »Oooh…kay«, murmelte Naomi. Allmählich fand sie in die Wirklichkeit zurück. Ihr Blick wurde wach, lauernd. Die Vorsicht und das Misstrauen kehrten zurück und kämpften gegen die Lust an, die Naomi hatte erröten lassen.
    Phins Grinsen wurde breiter. »Ich wollte das nur klarstellen«, sagte er und gestand sich endlich ein, wie sehr ihn Naomi Ishikawa vom Augenblick ihrer ersten Begegnung an gereizt hatte. Versuchung pur. Mit dem Daumen strich er über ihre Unterlippe.
    Er spürte Naomis Anspannung. Sie trat einen Schritt zurück, fragte leise: »Was denn klarstellen?«
    »Ich brauche kein Geld, wenn ich eine Frau will.«
    Er erwartete, dass sie verärgert reagieren würde, vielleicht sogar empört. Doch Naomi überraschte ihn. Ihr Lachen perlte über ihre Lippen, wärmte ihre exotischen Gesichtszüge wie Sonnenschein.Ganz plötzlich wünschte sich Phin, sie würde ihn noch einmal überraschen.
    Wieder und wieder, am liebsten möglichst oft.
    »Gute Nacht, Phin«, sagte sie belustigt und entfernte sich von ihm.
    Einmal mehr entlassen. Ein schiefes Lächeln huschte über Phins Gesicht, während er beobachtete, wie sie sich umdrehte und davonging. Seine Augen hingen an dem kleinen, in engen Jeans verpackten festen Hintern und den schmalen Hüften, die sie schwang. Jeder federnde Schritt war genau bemessen, entschlossen, sicher. Keine unnütze Energieverschwendung, kein Zögern.
    Phin beobachtete Naomi, wie sie drei Stufen auf einmal nahm, um zügig vom Atriumniveau hinauf zum Treppenabsatz zu steigen. Außerdem fehlte ihrem Gang die Kultiviertheit, die grazile Geziertheit, die er bei einer Erbin erwartete, der man in einer Schule für Höhere Töchter den letzten Schliff verpasst hatte.
    Phin stieß mit dem nächsten Atemzug ein raues Lachen aus. Mit den Fingern fuhr er in den Kragen, der ihm plötzlich zu eng zu werden schien und unter dem sich die Hitze staute. Er spürte, wie ihm diese Hitze hinauf in die Wangen stieg, und konnte es nicht verhindern. Entschlossen wandte er sich ab und ging in Richtung Wellnessbereich davon. Fehlfunktionen, die zu Beinahe-Todesfällen führten, Erbinnen, die absolut umwerfend waren, und die drohende Verletzung eigener unverbrüchlicher Lebensregeln.
    Das Leben konnte sich nicht noch weiter von dem entfernen, was normalerweise Phins Alltag war.
    Bis Naomi sich noch einmal zu ihm umdrehte, die Schlüsselkarte lässig zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt. »Nur so nebenbei«, rief sie ihm über die Distanz hinweg zu, »Sie sollten die Aufzeichnungen der Überwachungskameras überprüfen. Ich wette einen Dollar, dass Sie dort eine Erklärung dafür finden werden, was schiefgegangen ist.«
    Phin maß sie lange und

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