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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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dass Phin ClarkesName gefallen war. Es war eine Hitzewelle, die Naomi allerdings alles andere als willkommen war. Phin Clarke ging sie nichts an. Nicht ihre Baustelle.
    Außer wenn es um die Nebensächlichkeit ging, dass er, zumindest in gewisser Weise, einem Flüchtigen Zuflucht gewährte.
    Genau.
    »Ich will damit nur eines sagen«, fuhr Jordana fort und streckte die perfekt geformten Beine durch. Dabei hob sie die feuerrot lackierten Zehenspitzen ein winziges Stück aus dem heißen Wasser. »Also, haben Sie auch schon einen Blick auf ihn geworfen? Herr   … Gott   … im   … Himmel! Wow, was der Typ für Schultern hat! So ein Kreuz, das muss man gesehen haben, sonst glaubt man’s nicht.«
    »Muss man das?«, murmelte Naomi. Ihr Blick ging über die Schulter der Sängerin hinweg und folgte dem unablässigen Strom aus Menschen; Gesprächsfetzen drangen von überall her an ihr Ohr.
    Börsenkurse. Reisevorbereitungen. Familiensorgen. Transportwege und Zukunftspläne. Alles ganz normal.
    Vorausgesetzt ›normal‹ bezeichnete diese Art von Gesprächen über Privatjets und selbst aufgebrachte Studiengebühren an Universitäten, die Bewerbungen von Leuten wie ihr nicht einmal berücksichtigen würden.
    Naomis Kiefer mahlten.
    »Ja, wirklich, es war einfach ganz entsetzlich!« Jordana seufzte tief auf. Naomis Blick zuckte zurück zu ihrem Gesicht. Das Versprechen von Tratsch und Klatsch in den haselnussbraunen Augen verschaffte Jordana Naomis ganze Aufmerksamkeit.
    »Ach?« Was hatte sie wohl gerade verpasst?
    Offenkundig angetan davon, eine Mitverschwörerin gefunden zu haben, rutschte Jordana auf ihrem wohlgeformten Hintern über die glatten Fliesen ein Stück näher an Naomi heran. »Ja, haben Sie es denn noch nicht gehört?« Der selbstgefällige Untertonwar unüberhörbar. »Nach dem Vorfall hat Phinny jeden einzelnen Wartungstechniker herbeizitiert und verlangt, dass die Sache aufgeklärt wird. Sofort. Da war es, na, vielleicht drei Uhr morgens!«
    Hatte Phin Clarke überhaupt geschlafen?
    Naomi musste sich selbst daran erinnern, dass sie das nicht zu interessieren hatte. »Und? Hat die Haustechnik die Ursache gefunden?«
    Jordana runzelte die Stirn. Der von einer Kosmetikerin gerade perfekt modulierte Schwung ihrer Augenbrauen unterstrich ihre Verwirrung. »Ursache? Wofür?«
    »Dafür, dass die Tür sich nicht öffnen ließ.«
    »Oh!« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Wer weiß? Da werden Sie wohl bei der Haustechnik selbst nachfragen müssen.«
    »Ah, tja, klar.« Der Drang, den nur an seichtem Geschwätz interessierten Rotschopf beim Genick zu packen und sie mit dem Gesicht voran in das Wasserbecken zu tauchen, wurde übermächtig. Naomis Finger zuckten förmlich.
    Verzogenes, selbstsüch…
    »Und dann habe ich gehört, dass Alexandra Applegate, kaum dass sie aus der Klinik raus war, in aller Herrgottsfrühe abgereist ist.«
    …tiges Blag, verflucht! Sprungbereit spannte Naomi die Muskeln an. »Wie bitte, wer ?«
    »Alexandra Applegate. Wussten Sie gar nicht, wer das   Opfer war? … Ach so!« Die Popsängerin nickte verständnisvoll, als wäre ihr gerade ein Licht aufgegangen. »Sie sind wohl nicht von hier, oder?«
    »Genau«, murmelte Naomi. Aber ihre Gedanken überschlugen sich. Alexandra Applegate. Zum Teufel! Klar, das war die alte Dame in der Sauna gewesen.
    Warum zum Henker hatte die Mission sie, eine Missionarin bei einer verdeckten Ermittlung, nicht davon in Kenntnis gesetzt, dass die Scheißgroßmutter des Scheißordensmeisters höchstpersönlich im Zeitlos residierte? Und warum, verflucht noch mal, hatte Naomi sie nicht erkannt?
    Höchstwahrscheinlich, weil sie der Frau persönlich nie begegnet war und die ihr bekannten Fotografien der Dame keine Ähnlichkeiten mit hummerroter Haut, strähnigem weißen Haar und blauen Lippen aufwiesen.
    »Auch egal.« Jordana rollte die Augen und wedelte mit einer nassen Hand quer über das Wasserbecken. »Wahrscheinlich ist sie nach Hause und hat ihre Millionen Dollar teuren Maßklamotten vollgeheult. Ich hab läuten hören, sie wollte das ganze Resort schließen lassen, was mich ziemlich geärgert hätte. Immerhin bin ich Phinny gerade erst begegnet.«
    Für diesen Quatsch hatte Naomi keine Nerven. »Eine Schande, ja«, erwiderte sie trocken. »Nun, okay, war nett, mit Ihnen zu plaudern.« Sie zog die Beine aus dem warmen Wasser und kam mit nassen Füßen auf dem Marmorrand des Beckens unbeholfen hoch.
    »Klar doch.« Jordana winkte mit einer frisch

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