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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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verbergen.
    Sie wollte ihn. Wieder. Dass ihr Schoß brannte wie die Hölle, war nicht nur das Ergebnis einer wahnsinnigen Nacht. Es war Sehnsucht.
    Naomi schüttelte den Kopf über sich selbst. Dann schlüpfte sie aus dem Schlafzimmer und zog lautlos die Schiebetür hinter sich zu. Wenigstens musste sie jetzt nicht mehr ständig auf diesen verführerisch muskulösen Hintern starren. Phins Schlüsselkarte steckte sie in die Gesäßtasche ihrer Jeans.
    Ja, sie machte die Fliege. Na, und? Phin und sie hatten jetzt ein paar gemeinsame Erinnerungen an großartigen Sex. Das war alles. Es war vorbei.
    Sie spürte ihr Herz in ihrem Brustkorb schlagen. Die Unruhe vor der Jagd. Das jedenfalls versuchte Naomi sich einzureden. Jetzt ginge es endlich los. Jetzt war der Teil dran, der ihr Spaß machte. Der Teil, wo sie dem Fuchs Joe Carson auf der Spur wäre wie der Jagdhund bei der Treibjagd. Der Hexer war tot   – auch wenn der Teufel allein wusste, wo seine Leiche abgeblieben war. Carson zu erwischen war das Einzige, was jetzt noch zählte.
    Naomi wollte hier raus. So schnell wie möglich. Während sie nach der hübschen kleinen Handtasche suchte, hatte sie die Hand auf der Brust. Verflucht, sie brauchte ihr Com! Sie brauchte ihre Waffe, wohin auch immer Phin die handlich kleine Beretta gesteckt hatte.
    Außerdem brauchte sie ausreichend Zeit, um in Phins Büroeinen Blick in die Gästelisten zu werfen, die die Mission offenbar nicht beschaffen konnte. Vielleicht auch einen Plan des Gebäudes.
    Im Salon, halb unter den Kissen der luxuriösen Sitzlandschaft verborgen, fand sie endlich die gesuchte Tasche. Darin war ihr Com, ihr Lipgloss und   … nein. Keine Waffe.
    Scheiße, keine Waffe!
    Naomi richtete sich auf. Unhörbar spie sie die schlimmsten Flüche aus, die laut zu sagen sie nicht wagte. Mit den Augen suchte sie den großzügig bemessenen Salon ihrer Suite ab; der Blick war scharf, forschend. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war, dass sie die Beretta in der Hand gehabt hatte. Dann war sie angeschossen worden. Sie hatte mit Phin zusammen versucht, aus der Stichstraße zu entkommen und   …
    Ganz sacht berührte Naomi die Schulter, die eigentlich teuflisch wehtun sollte. Ihre Fingerspitzen ertasteten verrutschte Bandagen, schief sitzenden Verbandsmull. Und dann war da ein dumpfer, leicht zu ignorierender Schmerz.
    Phin hatte ihr die Waffe abgenommen. Aber was hatte er damit gemacht?
    Verdammt! Sie hatte keine Zeit für diesen Mist.
    Eilig schlüpfte sie in den aus dem Schrank gerissenen Pullover und stieg in die Stiefel. Sie drehte ihr Haar zu einem unordentlichen Knoten zusammen, aus dem überall Haarspitzen herausstakten, und wusste doch ganz genau, dass sie mit all dem nur das Unvermeidliche hinauszögerte.
    Sie wollte nicht noch einmal zurück ins Schlafzimmer.
    Wo Phin nackt schlief. Ausgepowert, muskulös und herrlich nackt.
    Heilige Mutter Gottes!
    Lautlos wie ein Geist drückte Naomi sich durch einen Türspalt wieder hinein in den Ort der Versuchung. Die Tür im Rücken suchte sie den viel zu aufgeräumten Raum ab. Stur mied sie denBlick auf das Bett und suchte nach Phins Jackett. Es hing nicht am Herrendiener, der zur Zimmerausstattung gehörte, nicht über der Sessellehne und, Scheiße!, lag auch nicht irgendwo auf dem Boden herum.
    Und dort, wo die Leiche hätte sein sollen, war auch kein Jackett gewesen.
    Obwohl sie sich hätte in den Hintern beißen können vor Wut, gab Naomi die Suche auf. Klar, jetzt musste sie ohne Waffe los. Aber momentan hatte sie keine Zeit, die Beretta zu suchen. Sie würde sie schon wiederbekommen.
    Gleich nachdem sie Phins Büro durchsucht hätte.
    Sie drehte sich zur Tür um und wollte wieder hinaus in den luxuriösen Salon.
    Hinter ihr raschelte es. Laken auf Laken. »Hmpf.«
    Naomi erstarrte; das Herz schlug ihr bis zum Hals. Mit staubtrockenem Mund wägte sie ihre Möglichkeiten ab. Abzischen, als wäre der Teufel hinter ihr her?
    Zu peinlich. Verdammt sollte sie sein, wenn sie den Schwanz einklemmte und einfach abhaute. Dann dächte Phin noch, er hätte Oberwasser.
    Stattdessen drehte sie sich mit einem sonnigen Lächeln auf dem Gesicht wieder zum Bett um. »Morgen, mein Bester.«
    Das Muskelspiel, als Phin sich auf die Ellenbogen hochstemmte und sich den Schlaf aus dem Gesicht rieb, war wirklich sehenswert. Es begann in den Schultern und lief mit der Unvermeidlichkeit einer Welle über seinen hübschen   – ach, Gott, so hübschen   – Hintern bis hinunter zu den

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