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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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warten«, sagte sie und trat einen Schritt zurück. »Barb, ich werde sie mir schnappen. Ich will einfach nicht die nächste Stunde hier herumsitzen. Falls noch irgendwer kommt, schick ihn uns hinterher. Ich werde die beiden in der Großen Halle festhalten, bis die Führung eigentlich losgehen soll.«
    Ich zog eine Grimasse, als wollte ich protestieren, dann erhob sich das irritierende Kreischen einer Alarmanlage. Mein Puls beschleunigte sich, und ich drehte die falschen Ringe an meinen Fingern. »Geh«, sagte ich, weil ich hier endlich verschwinden wollte. »Wahrscheinlich ist es nichts.« Sie zögerte, und ich fügte hinzu: »Sonst verlierst du sie.«
    Sie atmete einmal kurz durch, griff über den Tresen und schnappte sich einen Museumsführer-Wimpel. »Danke. Ich schulde dir was.«
    Damit eilte sie davon, gerade, als der Alarm abbrach. »Nein, ich danke dir«, sagte ich trocken, dann winkte ich Frank zu, der an der Tür des Museumsshops stand. Plötzlich verschwand er nach innen. Ich drehte meinen Stuhl und entdeckte die Männer, die wichtigtuerisch durch die Lobby Richtung Café gingen. Einer trug Anzug und Krawatte, einer die Uniform eines Wachmanns, und der dritte gehörte zum Wartungspersonal. Toll gemacht, Jenks!
    »Barb!«, rief der Mann im Anzug, ohne langsamer zu werden, als unsere Blicke sich trafen. »Ich will mit Ihnen reden. Wo ist Sue?«
    Ich drehte mich lässig auf meinem Stuhl. »Führung«, sagte ich, während ich die Decke nach Pixiestaub absuchte.
    »Gehen Sie nirgendwohin.« Dann senkte er den Kopf und blaffte in das Funkgerät in seiner Hand: »Ich will jetzt eine Antwort, nicht in fünf Minuten!«
    Gerade, als die Männer in den Flur traten, schrillte der Alarm wieder los. Ich lächelte, als nicht jugendfreie Flüche an mein Ohr drangen. Frank lachte. Ich konnte sogar durch die Glaswände sehen, dass seine Schultern zuckten.
    Es war Zeit zu verschwinden. Ich nahm meine Tasche und stellte das BIN-GLEICH-ZURÜCK -Schild auf den Tresen. »Toilette!«, formte ich mit den Lippen in Franks Richtung, als er es bemerkte. Er nickte und machte sich wieder daran, die Kopfhörer für die Ausstellung »Beruhigende Geräusche« zu testen.
    Die Alarmanlage kreischte immer noch, als ich auf die Angestelltentoilette zuhielt. Ich winkte Frank, dann sauste ich an den Türen vorbei und die Treppe nach unten, um dort Barbs Karte durch das Lesegerät zu ziehen.
    Weiße Zementwände und ein Fliesenboden aus den Sech zigerjahren begrüßten mich. In den Ecken klebte Dreck, und es sah insgesamt aus, als hätte hier seit fünf Jahren niemand mehr sauber gemacht. Mit klopfendem Herzen befühlte ich den Doppelgänger-Fluch in meiner Tasche. Ich wollte ihn loswerden. Meine Absätze waren laut. Ich hörte das Brummen der Mikrowelle und bemühte mich, möglichst leise am Pausenraum vorbeizugehen.
    »Barb!«, rief jemand, und ich erstarrte.
    Dreck. »Ja?«
    »Der Bulle sucht nach dir.«
    Ich atmete auf. »Was meinst du, warum ich hier unten bin?«
    Wer auch immer es war, er lachte. Ich eilte den Flur entlang. Noch im Gehen zog ich die Schuhe aus und stopfte sie in meine Tasche. Ich hatte eine ungefähre Vorstellung davon, wo das Lager für die Elfenausstellung lag. Ich wand mich durch das Labyrinth der Gänge, froh, dass Nick mir damals die ausführliche Tour hatte angedeihen lassen.
    Langsam wurde das Geräusch von Jenks’ Flügeln immer deutlicher. »Wie lange haben wir Zeit?«, fragte ich, als er so eng um eine Ecke brummte, dass sein Staub einen Halbkreis um ihn beschrieb.
    »Hängt davon ab, wie lang die Alarmanlage an bleibt«, sagte er. Sofort verstummte das Schrillen, als wäre seine Aussage ein Signal gewesen. »Sieben Minuten«, murmelte er. »Wo ist der Elfendreck?«
    »Wir hätten es nachts machen sollen«, fluchte ich, als er schneller davonflog, als ich laufen konnte.
    »Nachts haben sie Hunde!«, sagte er, als er kurz vor einer Glastür anhielt, bevor er zur nächsten weiterschwebte.
    Inzwischen war der Boden mit Teppichplatten bedeckt, und es roch nach Zitronen statt nach Thunfisch. Wir waren nah dran. Ich fummelte an Barbs Ausweis herum. »Ich mag Hunde«, meinte ich und spähte in den Raum, den Jenks gerade schon kontrolliert hatte. »Hunde und ich verstehen uns prima.« Sieben Minuten? Das würde knapp.
    »Rache!«
    Jenks schwebte drei Türen weiter und verlor heftig Staub. Schnell joggte ich zu ihm. Noch bevor ich bei dem Pixie angekommen war, sauste er unter der Tür hindurch. Ich sah durch das Glas und

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