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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hörte, richtete sie sich auf, um nach ihm zu suchen. Ray war eine wunderschöne Mischung aus Ceri und Quen, und wieder fiel mir auf, wie zerbrechlich diese kleine Familie war.
    »Rachel«, sagte Quen einfach. Ich drängte mich an Ellasbeth vorbei, die ein cremefarbenes Kostüm mit den passenden Stöckelschuhen trug.
    »Das reicht nicht«, erwiderte ich, bevor ich den älteren Mann in eine Umarmung zog. Ray steckte irgendwo zwischen uns. Der seltsame Duft nach Wein und Zimt, der scheinbar allen Elfen zu eigen war, vermischte sich bei Quen momentan mit dem beißenden Geruch nach Krankenhaus. Darunter lag seine männliche Note – ein Hauch von kontrollierter Magie und Ozon, um die Duftmischung wirklich interessant zu machen. Er riecht anders als Trent, dachte ich. Trents Magie roch mächtig, aber Quens hatte einen dunkleren Beigeschmack als Trents schattiges Glühen.
    Plötzlich wurde mir klar, dass Quen die Arme wahrscheinlich in Selbstverteidigung um mich gelegt hatte. Verlegen löste ich mich von ihm. »Sie haben dich entlassen? Wann?«, fragte ich. Dann verzog ich das Gesicht, als Ray eine meiner Haarsträhnen packte und daran zog.
    Der ältere Mann gab ein mahnendes Geräusch von sich und löste ihre Finger aus meinen Haaren. Dann zog er mich überraschend wieder mit einem Arm an sich, bevor er uns beide in Richtung des Torbogens drehte, der zum Wohnzimmer führte. »Sie haben überhaupt nichts gemacht. Ich bin gegangen. Schön, dich zu sehen«, erklärte er mit tiefer Stimme. »Du warst diejenige, die mir diese verdammten, nach Dämonen stinkenden Petit-Fours geschickt hat, richtig? Damit bin ich um Mitternacht aufgewacht, und um zwei Uhr war ich draußen.«
    Mit einem Grinsen löste ich mich aus seinem Arm. Quen wirkte müde, aber gesund. Anscheinend waren die Schäden an seinen Nerven genug geheilt, dass er agieren konnte. »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    »Nein, aber irgendwann wird es schon wieder.« Ich schlug ihn leicht auf den Arm, während ich für Ray eine Grimasse zog.
    »Wahrscheinlich morgen früh.« Drei Tage. So lange dauerte es, eine neue Aura aufzubauen, damit es nicht mehr wehtat, eine Linie anzuzapfen. Was hatte Ku’Sox ihm angetan?
    Trent war auf dem Weg zu Ellasbeth. Die Frau – die unser Wiedersehen beobachtet hatte, ohne Teil davon zu sein – hatte sich in die kleine Küche neben dem tiefgelegenen Wohnzimmer zurückgezogen. Von hier aus führten vier Türen in vier Suiten: Eine wurde von Quen und Ceri bewohnt, eine von Trent und eine von den Mädchen. Als Ellasbeth noch Trents Verlobte gewesen war, hatte die vierte ihr gehört, und so wie es klang, könnte es schon bald wieder so sein.
    Beim Anblick des Spielzeugs, das im Wohnzimmer verteilt lag, schmerzte mein Herz. An einer Tür klebte gerade mal traurige sechzig Zentimeter über dem Boden ein Bild von einem Pferd, das eines der Mädchen mit Wachsmalkreiden gezeichnet hatte. Näher würde Trent niemals an ein normales Familienleben herankommen. Ich war wütend auf Ku’Sox, weil der Dämon das zerstört hatte.
    Unsicher folgte ich Quen in den versenkten Wohnbereich, wobei ich Jenks’ Staub wegwedeln musste. Ich hatte Ellasbeth zum letzten Mal gesehen, als ich Trent auf ihrer Hochzeit verhaftet hatte. Ich hatte damals nicht gewusst, dass sie mit Lucy schwanger war. Und ich war mir auch nicht sicher, ob das etwas geändert hätte. Die gutgekleidete, elegante Frau wirkte niedergeschlagen. Sie saß an dem kleinen Küchentisch, und ihr teures Kostüm war zerknittert. Offensichtlich kämpfte sie gegen Müdigkeit an. Jetlag und Sorge um ihre Tochter hatten ihren Tribut gefordert. Trotzdem wich ich ihrem Blick aus.
    Ellasbeths gerades, blondes Haar wirkte neben Trents feinen Strähnen irgendwie künstlich, und sie war zu stämmig gebaut, um nur von Elfen abzustammen. Sie war kein Vollblut-Elf, und das sah man ihr auch an. Doch mit Geld ließ sich dieses Problem mühelos überkommen. Ihre Familie war fast so einflussreich wie Trent.
    Jenks’ Flügel flatterten gegen meinen Hals, als er dort Schutz suchte, und mir wurde kalt. »Oh, sie bedeutet Ärger«, sagte er. Ich stimmte ihm zu.
    »Ähm … hallo«, meinte ich unbehaglich, als wäre sie nach Hause gekommen, um mich nackt in Trents Badewanne zu finden. Oh, Moment. Das war ja einmal passiert.
    Ellasbeth stand in einer glatten, eleganten Bewegung auf, und ich hielt abrupt an. Quen warf mir einen aufmunternden Blick zu, während er mit Ray weiter in den versenkten Wohnbereich ging.

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