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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Auch Jenks verließ mich mit klappernden Flügeln. Feiglinge. Doch Ellasbeth streckte mir nur steif die Hand entgegen. »Danke, dass Sie sich bereit erklärt haben, Trent dabei zu helfen, Ceri und Lucy zurückzuholen.«
    Das war nicht, was ich erwartet hatte. Vorsichtig schüttelte ich ihre Hand. Ihre Stimme klang nicht gerade freundlich, aber auch nicht kalt. Meine Gedanken wanderten zu Trents Worten im Gewächshaus zurück. Sie wollte wieder Teil seines Lebens werden? Warum? Macht? Elterlicher und sozialer Druck? Lucy? Ich ging nicht davon aus, dass sie wirklich den Rest ihres Lebens mit Trent verbringen wollte. Aber eigentlich ging es mich nichts an.
    »Ähm, es ist das Richtige«, sagte ich, dann ließ ich ihre Hand los. Ich musste mich zwingen, meine Hände nicht hinter dem Rücken zu verstecken. Ellasbeths Haut war kühl gewesen. Ich sah sie freundlich an. Nein, es ging mich nichts an, aber Trent würde sich an diese Frau binden, wenn er davon überzeugt war, dass es seine Pflicht war. Er würde es für das tun, was Ellasbeth darstellte, obwohl sie nichts hatte, was er wirklich wollte.
    Ihr Lächeln wurde breiter, aber nicht wärmer. »Trotzdem«, erwiderte sie, während sie die Hände vor dem Körper verschränkte und damit in ihrem schicken Kostüm mit der passenden Tasche aussah wie die perfekte Hausfrau aus den Vierzigerjahren. »Es ist sehr nobel von Ihnen, Ihr Leben zu riskieren, obwohl Sie kein persönliches Interesse daran haben.«
    Zitronengelber Staub rieselte von der Deckenlampe. Ich ignorierte Jenks’ unausgesprochenen Kommentar und erwiderte stattdessen Ellasbeths Lächeln. »Aber ich habe ein persönliches Interesse daran. Lucy ist mein Patenkind, und Ceri ist meine Freundin. Ich habe sie schon einmal aus der Gewalt eines Dämons befreit. Und seitdem ich gesehen habe, wie sie weinte, weil sie ein Heim, einen Ehemann und Kinder gefunden hat, obwohl sie nicht einmal von ihrer Freiheit geträumt hatte, verspüre ich ihr gegenüber eine gewisse beschützerische Ader.«
    »Ich verstehe.«
    Ich verstehe? Hat sie das wirklich gerade gesagt? »Außerdem«, fügte ich hinzu, als Ellasbeths Augenwinkel nervös zuckte. »Wer soll ihm schon helfen, wenn ich es nicht tue?« Mein unausgesprochenes »Sie etwa?« war trotzdem deutlich zu hören.
    Quen, der auf Ceris Lehnstuhl saß, räusperte sich. Trent hatte uns den Rücken zugewandt und kochte in der Küche Kaffee, und Jenks ließ einfach eine weitere Wolke aus glitzerndem Staub nach unten regnen. Der Kristalllüster erbebte von seinem Lachen.
    Ellasbeth neigte den Kopf und setzte sich wieder. »Ich werde sicherstellen, dass Sie gut entlohnt werden.« Mein Lächeln gefror, als sie mich mit einem Satz zur bezahlten Hilfskraft abstempelte.
    Verdammt, sie ist gut. »Ich arbeite nicht für Trent«, erklärte ich. Plötzlich fühlte ich mich deklassiert. Ihre Augen fanden den Ring an meinem kleinen Finger. Anscheinend erkannte sie, dass er dem von Trent aufs Haar glich. »Ich arbeite mit ihm.«
    Hör auf damit, Rachel, dachte ich, als mir klar wurde, dass ich mich wie ein Idiot benahm. Sei einfach nett zu ihr. Sie hat gerade ihre Tochter verloren, und das nicht nur einmal, sondern zweimal.
    Ich lehnte mich gegen die Arbeitsfläche und zwang sie so, sich zu drehen, wenn sie mich im Blick behalten wollte. »Ku’Sox wird den beiden nichts antun«, sagte ich, als Trent zwischen uns hindurchging, um Ellasbeth eine Tasse Kaffee zu bringen. »Ku’Sox will etwas, und die beiden sind der einzige Weg, es auch zu bekommen. Wenn er ihnen wehtut, macht mich das nur sauer. Das weiß der Dämon.«
    Das strahlende Lächeln, mit dem Ellasbeth Trent bedacht hatte, verlosch. »Können wir bitte aufhören, seinen Namen auszusprechen?«, fragte sie. Auf dem Rückweg in die Küche warf Trent mir einen mahnenden Blick zu. Ich sollte nett sein.
    »Warum?« Ich verschränkte die Beine. »Es ist ja nicht so, als würde irgendetwas passieren, wenn man seinen Namen ausspricht.«
    »Kaffee, Rachel?« Trent drückte mir eine Tasse in die Hand. Ich kämpfte darum, den Becher richtig zu greifen, bevor die heiße Flüssigkeit überschwappte. Ellasbeths Wangen waren leicht gerötet. Vielleicht war meine Bemerkung ja ein wenig zu spitz gewesen.
    »Ähm, Sie haben ein Buch, das ich mir ansehen kann, richtig?«, drängte ich, dann nahm ich einen Schluck Kaffee.
    »Es ist im Sicherheitsraum. Schauen Sie es sich dort an.« Mit hocherhobenem Kopf schob Ellasbeth die Tasse von sich, die Trent ihr

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