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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Karte zeigte, wo sie sich laut Meinung des Autors befunden hatte, bevor sie zusammengeschoben worden waren. Quen hatte recht. Vielleicht würde ich hier etwas finden. Es waren auch nur Theorien, aber Theorien, die auf Tatsachen und klaren Beobachtungen beruhten.
    Quen bemerkte, dass ich still wurde, und fragte: »Willst du was trinken? Essen?«
    »Nein«, sagte ich. Ich hatte das Gefühl, dass ich hier auf der richtigen Spur war.
    Zögernd schob Quen seinen Stuhl nach vorne. »Ich würde gerne mitkommen, wenn du dir das nächste Mal die Loveland-Linie ansiehst.«
    Ich dachte an sein schwaches Bein. Eine Linie konnte er wahrscheinlich auch noch nicht anzapfen. Verlegen schwieg ich. Er war noch nicht bereit, wieder gegen Dämonen zu kämpfen. Vielleicht nächste Woche. Aber nächste Woche wäre es schon zu spät.
    Quen runzelte die Stirn, weil er wusste, was mein Schweigen bedeutete. Frustriert beugte er sich weiter vor, bis ich sein Aftershave über dem typischen Wein-und-Zimt-Geruch wahrnehmen konnte. »Ich glaube, dass Ku’Sox diesen Ereignishorizont geschaffen hat.«
    Ich sah auf. »Ereignishorizont?«, fragte Jenks. Doch Al hatte es genauso bezeichnet.
    »Die purpurne Spur in der Kraftlinie, die alles aufsaugt«, erklärte er. Mir lief ein Schauder über den Rücken. Kein Wunder, dass ich mich zusammengepresst gefühlt hatte, wenn auch nur im Geiste. Al hatte Glück, dass er überhaupt noch lebte. Wahrscheinlich hatte ihn die Probe seiner DNA im Kollektiv gerettet. Daran hatte er sich orientieren können, um seinen Körper wieder aufzubauen.
    Quen zog sanft das Buch zu sich, die Augen starr auf die vergilbten Seiten gerichtet. »Ich glaube, Ku’Sox hat diese Spur geschaffen, indem er all die kleinen Ungleichgewichte gesammelt hat, die in anderen Kraftlinien existierten. Dann hat er sie in der von dir geschaffenen, leckenden Linie konzentriert.« Vorsichtig blätterte er zu einem Absatz im Text zurück, in dem der Autor darlegte, dass ein kleines Kraftlinienungleichgewicht keine Auswirkungen hatte, wenn die einzelnen Linien weit genug voneinander entfernt und an den polaren Kräften der nahegelegenen Linien ausgerichtet waren.
    Ich schob meinen Stuhl näher zu Quen und las noch einmal den ersten Absatz. »Al hat gesagt, dass die Kraftlinien innerhalb sicherer Parameter ausbalanciert sind. Damit hat er sozusagen angedeutet, dass sie alle in gewissem Maße l ecken.«
    »Müssen kleine Lecks gewesen sein«, meinte Jenks. Er schwebte mit in die Hüften gestemmten Händen zwischen uns, und sein Staub verlieh der Schrift neue Klarheit.
    »Da liegt das Problem«, sagte Quen. Er trommelte nachdenklich mit den Fingern auf den Tisch. »Die Ungleichgewichte der Linien summieren sich nicht zu dem auf, was sich in der Loveland-Linie befindet.«
    »Vielleicht beeinflussen sie sich exponentiell«, meinte ich.
    Quen warf mir einen zweifelnden Blick zu. »Warum sollten sie das tun?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich schieße hier auf Fairys.« Meine Finger wurden langsam steif, weil ich ständig das Buch festhielt. Ich zog die Handschuhe aus, um mir die Finger zu reiben. Jetzt hatte ich genug Informationen, um eine Untersuchungsexpedition zur Linie zu starten. Ich verstand Dinge, indem ich sie tat, nicht, indem ich darüber las. »Al hat mir erzählt, dass die Kraftlinien sich gegenseitig abstoßen, wie riesige Magnete«, erklärte ich, während ich darum kämpfte, mich zu entspannen. Himmel! Bin ich denn die Einzige, die dieses Wimmern hört? »Wenn die Linien positiv geladen sind und sich abstoßen, dann ist das Ungleichgewicht vielleicht negativ geladen. Vielleicht gibt es gar keine Linien ohne ein kleines Ungleichgewicht.«
    »Wie diese kleinen, schwarz-weißen Hunde mit den Magneten darin, die sich nicht mögen, außer, man stellt sie Gesicht an Gesicht?« Jenks lachte, aber meines Erachtens nach hatte er es ziemlich gut beschrieben.
    Quen verlagerte sein Gewicht und verriet mir damit unwissentlich, dass seine Hüfte schmerzte. »Kraftlinien bewegen sich nicht.«
    »Meine schon«, erklärte ich. »Gute dreißig Meter, vom oberen Stockwerk des Loveland Castles nach draußen in den Garten. Al meinte, dass die Kraftlinien sich viel bewegt haben, als sie noch neu waren. Erst nach und nach haben sie sich stabilisiert.« Ich streckte den Arm aus und tippte mit meinem nackten Finger auf die Seite. Quen zuckte zusammen. Mein Kopf pulsierte, und ich zog die Hände zurück. Vielleicht trug Al deswegen immer Handschuhe.
    »Vielleicht

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