Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten
"...ein Vampir. Er arbeitet in diesem Krankenhaus, um Menschen zu helfen. Und als er dich damals auf der Intensivstation sah, wissend dass du sterben würdest, da konnte er nicht anders. Um zu verhindern dass du stirbst, hat er dir sein Blut injiziert. Vampirblut ist in der Lage, Wunden sofort heilen zu lassen und dadurch bist du so schnell wieder gesund geworden. Allerdings hat die Sache auch einen Haken. Hat man einmal Vampirblut in seinem Körper, beginnt dieser sich zu verwandeln. Die Verwandlung ist aber erst abgeschlossen, nachdem man Menschenblut getrunken hat. Tut man das nicht, schlummert der Vampir in einem weiter. Nach einer Weile beginnt der Körper sich zu verändern und der Mensch in dir fängt an sich dagegen zu wehren. Du hast das sicher auch erlebt. Lässt man andere Menschen zu nah an sich heran und sind vielleicht noch leidenschaftliche Gefühle mit im Spiel gewinnt der Vampir in einem die immer mehr die Oberhand. Man nimmt plötzlich intensive Gerüche wahr und kann zum Teil keine menschliche Nahrung mehr zu sich nehmen. Früher oder später würde man sterben, weil man nicht mehr in der Lage ist, sich zu ernähren. Dem Vampir, der in dir schlummert dürstet immer mehr nach Blut und dein menschlicher Körper kann diese Belastung auf Dauer nicht aushalten. Deshalb bin ich froh, dich endlich gefunden zu haben."
Ich sah ihn fassungslos an. Ich hatte mit allem gerechnet aber mit so etwas?!
Einen kurzen Moment lang überlegte ich, ob ich laut lachen sollte. Oder aufstehen und weglaufen?
Doch das würde an meiner Situation auch nichts ändern. Ich kämpfte die aufsteigende Panik nieder und flüsterte: "Du bist also auch ein..."
"Vampir? Ja, solche Vampire wie mich nennt man "Begleiter", denn ich habe die Aufgabe den betroffenen Menschen bei der Verwandlung zu helfen und sie solange zu begleiten bis sie mit ihrem neuen Leben zurechtkommen. Es gibt noch mehr Vampire, die bestimmte Aufgaben übernehmen aber das erzähle ich dir ein anderes Mal. Ich glaube heute kommt genug Neues auf dich zu." fuhr er fort.
"Angenommen, das wäre alles wahr. Warum hat Zac mich dann nicht gleich selbst endgültig verwandelt?" ungläubig sah ich Max an, der mir seelenruhig gegenüber saß. Da wurde seine Miene ernst.
"Du warst erst elf Jahre alt. Nach der Verwandlung hört dein Körper schlagartig auf, zu altern. Es war einfach noch zu früh." erwiderte er.
"Und um mich zu verwandeln müsste ich also einen Menschen...töten?" Ich wagte kaum, das letzte Wort auszusprechen.
"Nein, nicht unbedingt. Es gibt diejenigen, die Menschen töten um an ihr Blut zu gelangen. Einige beziehen ihr Blut über Blutbanken und andere wiederum trinken Tierblut."
Er sah mir tief in die Augen.
Da fiel mir auf, dass er tatsächlich die gleiche grüne Iris hatte, wie Zac.
"Und habt ihr alle diese grünen Augen?"
Max nickte. "Ja, das macht das Vampirblut. Dadurch werden unsere Augen grün."
"Wie viel Zeit bleibt mir denn noch, mich zu verwandeln?"
Plötzlich ergriff mich wieder Panik! Wenn das alles wahr sein sollte, was war mit Mom? Würde ich weiter bei ihr wohnen können?
"Nein das solltest du besser nicht." antwortete Max auf meine unausgesprochene Frage.
"Kannst du...", ich sah mich kurz um und rückte dann noch näher an Max heran, damit mich auch wirklich niemand hören konnte, "Kannst du etwa meine Gedanken lesen?" Meine Stimme war nur noch ein Flüstern.
"Ich würde eher sagen, ich kann sie hören wenn ich das will.", erklärte er mir. "Es ist besser, wenn du erst einmal in mein Haus ziehst, bist du dich an alles gewöhnt hast. Du kennst es schon, es ist das Haus aus deinem Traum. Es wohnt noch jemand dort. Ein Mädchen Namens Valentina. Sie ist auch erst seit ein einer Woche bei mir."
"Aber was soll ich meiner Mutter erzählen, sie würde mir doch niemals glauben."
Neue Angst stieg in mir hoch.
"Ihr die Wahrheit zu erzählen, wäre sicher auch keine gute Idee. Versuch ihr doch zu vermitteln, dass du schon länger mit dem Gedanken spielst auszuziehen und nun eine WG gefunden hast. So schöpft sie sicherlich keinen Verdacht. Und was deine Verwandlung angeht, wir haben keine Zeit mehr. Ich fühle, dass dein Körper mit seinen letzten Reserven gegen den Vampir in dir ankämpft. Im schlimmsten Fall bist du nächste Woche tot."
Seine Aussage schockierte mich. So schnell?
Ich blickte ihn erschrocken an und spürte wie meine Kehle trocken wurde.
"Keine Sorge, ich bin jetzt hier und kümmere mich um alles. Ich weiß, dass dein Vater früh gestorben
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