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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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ist und deine Mutter es nicht verkraften würde dich auch noch zu verlieren. Aber das muss sie ja nicht. Du musst nur eine Weile auf Abstand gehen."
Irgendwie schaffte er es, mich zu beruhigen.
"Wie ist das mit dem Sonnenlicht? Ist das so wie in den Büchern? Ich meine, dass sich Vampire nicht im Tageslicht aufhalten können." Keine Ahnung, warum mir das gerade jetzt einfiel, aber ich verspürte den Drang, Max das zu fragen.
"Eigentlich nicht. Denn es liegt ein alter Fluch auf uns, mit dem die Menschen die Vampire wenigstens etwas kontrollieren wollten. Wir haben jahrhundertelang Wege gesucht, diesen Fluch zu umgehen und eine Lösung gefunden."
Max schob den linken Ärmel seines Pullovers hoch. An der Innenseite des Handgelenks hatte er einen Kreis mit einem Punkt in der Mitte tätowiert.
"Das ist das Zeichen der Sonne. Dadurch ist es möglich, sich tagsüber draußen zu bewegen." Er fuhr mit dem Finger die Linien seiner Tätowierung nach und sah dann zu mir auf.
Das war alles zuviel für mich! Meine Kehle schnürte sich zu und ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. "Wie...wie geht es denn jetzt mit mir weiter?"
Ich war völlig verunsichert und stand kurz vor einer ausgewachsenen Panikattacke.
"Erstmal gehst du nach Hause und schläfst eine Nacht darüber. Es ist natürlich deine Entscheidung, die Verwandlung abzuschließen oder auch nicht. Solltest du dich dafür entscheiden, müssen wir schnell handeln. Dann ziehst du besser sofort zu mir und ich bereite alles vor." Max lächelte sanft.

"Ich...ich glaube ich muss jetzt allein sein und über alles nachdenken."
Ich wollte Antworten und die hatte ich bekommen aber jetzt hatte ich das Gefühl, als wäre das alles ein böser Traum! Ich fühlte mich so hilflos und wusste nicht was mich erwartete.
"Ich verstehe das, so ist es fast jedem ergangen. Geh nach Hause und ruf mich an, wenn du soweit bist." Er nickte verständnisvoll.
Wie in Trance stand ich auf, verließ ich die Bar und trat hinaus in die Nacht.
Es war Ende September und die Luft war kühl.
Ich stieg in mein Auto und fuhr nach Hause. Tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf.
Ich würde also sterben, sollte ich mich nicht bald verwandeln. Was wäre dann mit Mom?
Doch was würde mit mir geschehen, sollte ich mich für ein Leben als Vampir entscheiden?
Und die wahrscheinlich wichtigste Frage: Wollte ich denn unsterblich werden?

Als ich Zuhause ankam blieb ich noch einen Moment im Wagen sitzen und sah zu den Fenstern, die hell erleuchtet waren. Mom machte sich wahrscheinlich Sorgen, wo ich so lange geblieben war.
Sie hatte bestimmt schon meine Sachen entdeckt, die ich vorher in den Flur geworfen hatte.
Außerdem musste ich mir noch eine Ausrede einfallen lassen, wegen der Schulung, auf der ich hätte sein sollen.
Lügen, nichts als Lügen! Doch die Wahrheit würde sie nicht verstehen.
Außerdem wollte ich sie schützen, sie hatte es schwer genug in ihrem Leben.
Die lange Krankheit meines Vaters, sein Tod. Ich wollte sie nicht noch zusätzlich mit meinen Problemen belasten.
Langsam stieg ich aus meinem Auto und ging zur Haustür. Als ich aufschloss blickte ich in das wütende Gesicht meiner Mutter.
"Kannst du mir eigentlich mal erklären wo du warst und wieso du nicht mehr auf diesem Workshop bist?" fuhr sie mich an.
"Mom.. ich...der Dozent ist krank geworden. Deshalb bin ich schon wieder zuhause. Und vorhin habe ich mich mit jemandem getroffen, der einen Platz in einer WG zu vergeben hat." platzte es aus mir heraus.
Ich wagte es kaum sie anzusehen als ich ihr meine erfundene Geschichte erzählte.
"Es tut mir leid, ich hätte dir etwas sagen müssen. Weißt du, ich spiele schon länger mit dem Gedanken auszuziehen aber ich hatte Angst davor, wie du darauf reagierst." fuhr ich fort und versuchte ihrem strengen Blick standzuhalten.
Mom zog eine Augebraue hoch und sah mich an. "Aber Tamara, du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst! So etwas musst du doch nicht heimlich machen." Sie klang enttäuscht.
"Ehrlich gesagt, ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich wollte dich nicht ganz allein lassen."
Verlegen fummelte ich an meinem Schlüsselbund herum.
"Darüber brauchst du dir ja nun wirklich keine Sorgen zu machen. Erstens habe ich kein Recht darauf, dass du für immer bei mir wohnst. Und zweitens bin ich gar nicht so allein wie du denkst." Bei ihren letzten Worten huschte ihr ein verstohlenes Lächeln über das Gesicht.
Also doch!
"Du und Alex...oder? Seid ihr...zusammen?" Für einen

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