Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten
mich los und hatte Mühe, sich ein Lachen zu verkneifen. "Schaffst du es allein?"
"Ja es geht schon." Ich straffte die Schultern und versuchte so gerade wie möglich Richtung Aufzug zu laufen.
Wir fuhren in den ersten Stock und ich lehnte mich im Fahrstuhl gegen die Wand. Als wir ausstiegen stolperte ich zu allem Überfluss über meine eigenen Füße. Peter war schon wieder zur Stelle und fing mich geschickt auf.
"Ich glaube du hältst dich besser an mir fest, bis wir im Zimmer sind." Jetzt konnte er das Lachen nicht mehr zurückhalten.
Bestimmt fragte er sich gerade, was mit mir los war. Doch ich wusste ja selbst nicht mal eine Antwort darauf. Morgen würde ich ihm vor Scham wahrscheinlich nicht mehr in die Augen sehen können.
Er schloss die Zimmertür auf und führte mich zu meinem Bett.
"Setz dich, ich helfe dir aus deinen Schuhen. Nicht das du dir mit diesen Absätzen noch die Beine brichst." Mit diesen Worten kniete er sich vor mich und öffnete die Riemen meiner Pumps. Als er sie mir auszog spürte ich seine warmen Hände an meinen Füßen. Plötzlich strich er mit einer Hand an meinem rechten Bein entlang und richtete sich auf. Sein Gesicht war nun auf gleicher Höhe mit meinem.
"Weißt du eigentlich, wie unglaublich schön du bist?" hauchte er in mein Ohr.
Ein Zittern durchfuhr meinen Körper und ich bekam Gänsehaut. Sein Gesicht war so nah, dass ich seinen warmen Atem fühlen konnte. Langsam beugte er sich nach vorne und bevor ich auch nur im Geringsten protestieren konnte presste er seine Lippen auf meine.
Es war, als würde mein Verstand aussetzen, gegen alle Vernunft schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir auf das Bett. Ich begann sein Hemd aufzuknöpfen und ohne seinen Kuss zu unterbrechen zerrte er mir die Kleider vom Leib.
Am nächsten Morgen schrillte unbarmherzig der Wecker. Ich tastete mit geschlossenen Augen danach um ihn endlich zum Schweigen zu bringen.
Langsam öffnete ich meine Lider und setzte mich auf. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre ich gegen die Wand gelaufen.
Peter hatte sich vom Lärm des Weckers nicht weiter stören lassen. Er lag neben mir und schlief noch tief und fest.
Ich drückte die Finger gegen meine pochenden Schläfen, stieg aus dem Bett und wankte ins Bad.
In Gedanken schimpfte ich mein Spiegelbild.
Wie konnte ich nur so dämlich sein! Das sah mir wieder ähnlich! Wütend über mich selbst kramte ich in meinem Kosmetiktäschchen nach einer Kopfschmerztablette, füllte den Zahnputzbecher mit Wasser und spülte sie hinunter.
Ich stieg unter die Dusche und ließ mir heißes Wasser über den Kopf laufen. Langsam besserte sich mein Zustand etwas. Ich verließ die Dusche, putzte mir die Zähne und föhnte mir halbherzig die Haare. Als ich auf die Uhr blickte, beschloss ich Peter aufzuwecken ehe wir zu spät kamen.
Schnell zog ich mich an und schlich zurück ins Zimmer.
Gerade als ich mich über ihn beugte hörte ich es!
Ich blickte auf seinen Hals und sah seine pochende Halsschlagader.
badumm-badumm-badumm
Mir wurde übel! Ich rannte zurück ins Bad und kämpfte das Gefühl nieder, mich übergeben zu müssen.
Mein Herz raste!
Was hatte ich nur angerichtet?!
Da klopfte es an der Badezimmertür.
"Tamara ist alles in Ordnung?" hörte ich Peter rufen.
"Ich brauche noch eine Minute." stieß ich hervor und bemühte mich, nicht panisch zu klingen.
Was sollte ich nur tun? Ich konnte mich nicht mehr in seiner Nähe aufhalten, geschweige denn hier in diesem Zimmer oder im Auto oder auf dem Workshop.
Ich dachte fieberhaft nach - dann hatte ich eine Idee.
Schnell verwischte ich meine Schminke und zerzauste mir die Haare. Langsam öffnete ich die Tür.
"Du liebe Güte Tamara, was ist denn mit dir passiert?" Peter sah mich besorgt an.
"Ich glaube, ich habe etwas Falsches gegessen. Mein Magen schmerzt und ich fühle mich hundeelend." erwiderte ich und versuchte Peter auf Abstand zu halten.
"So siehst du auch aus. Was machen wir denn nun mit dir? Unsere Schulung fängt gleich an."
"Das werde ich so nicht durchstehen." entgegnete ich gequält und das war noch nicht einmal gespielt.
"Dann fahre ich dich jetzt nach Hause und wir sagen den Workshop ab."
Oh Gott! Keine halbe Stunde würde ich es mit ihm in einem Auto aushalten.
"Nein nein, wir machen es anders. Ich nehme mir ein Taxi und du gehst zu dem Workshop. Sag bescheid das ich krank geworden bin, dann ist wenigstens einer von uns dort gewesen." erwiderte ich schnell.
"Aber..." setzte er wieder an.
"Nichts aber.", ich
Weitere Kostenlose Bücher