Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten
Moment vergaß ich, dass sich in den nächsten Stunden mein Leben dramatisch ändern würde und all die Sorgen, die das mit sich brachte.
Sie nickte nur lächelnd und ich fiel ihr um den Hals.
"Oh Mom, ich freu mich ja so für dich. Alex ist ein lieber Kerl und du verdienst es endlich wieder glücklich zu sein."
"Siehst du, dann kannst du wohl guten Gewissens ausziehen. Du ziehst doch gleich nicht ans andere Ende der Welt oder?" fragte sie spöttisch.
"Nein, das nicht. Das Haus der WG befindet sich in Trenton, besser gesagt South-Trenton, etwa eine Stunde von hier. Ich bin also nicht aus der Welt."
Zum Glück hatte sie keine Ahnung, dass ich selbst nicht wusste, wann ich sie wiedersehen würde.
Mom blickte mich prüfend an.
"Natürlich wäre es mir lieber gewesen, du würdest hier in Claymont bleiben aber ich denke Trenton ist auch eine schöne Stadt." Damit hatte ich also ihren Segen.
Mit fiel ein Stein vom Herzen. Die Tatsache, dass Alex da war und sich um sie kümmerte machte die Sache etwas leichter.
"Wann möchtest du denn dort einziehen?" Als sie diese unvermeidliche Frage stellte, zog sich mein Magen zusammen. Wie sollte ich ihr nur erklären, dass ich vorhatte morgen auszuziehen?
"Also...", fing ich an, "es...ist etwas kurzfristig. Sie hatten schon einen anderen Bewerber der im letzten Moment abgesprungen ist. Und jetzt brauchen sie so schnell wie möglich einen anderen Mitbewohner, weil sie sich die Miete sonst nicht leisten können."
Ich war überrascht, wie gut ich plötzlich lügen konnte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
"Nun sag schon, wann?" bohrte Mom ungeduldig.
"Ähm...morgen?! Ich sagte ja, es ist ziemlich kurzfristig."
Man konnte ihr die Entrüstung ansehen, die sie allerdings versuchte zu überspielen.
"Das ist wirklich mehr als kurzfristig. Aber wenn du dich so entschieden hast..." Sie beendete ihren Satz nicht.
"Es tut mir leid, für mich kommt das auch alles sehr plötzlich. Aber ich habe mich mit einem meiner zukünftigen Mitbewohner wirklich gut verstanden. Die Miete ist auch günstig und wer weiß, wann ich wieder so eine Gelegenheit bekomme." log ich weiter und hoffte, sie würde es mir abkaufen.
"Na ja, dann sollten wir deine Sachen zusammenpacken. Nimmst du die Möbel mit?" fragte sie resignierend. Ihre Stimme klang enttäuscht und traurig. Sie tat mir so leid, aber ich hatte mir das ja nicht ausgesucht.
"Nein, das Zimmer ist möbliert. Ich nehme also nur meine Klamotten, den Laptop und meine Bücher mit. Aber sieh es mal so, wenn ich dich besuchen komme kann ich in meinem alten Zimmer übernachten." Dieser Vorschlag heiterte sie etwas auf.
"Das ist eine prima Idee! Na los, holen wir Kisten für deine Sachen." erwiderte sie versöhnlich und ich war erleichtert, da ich mir nun sicher war, dass sie nicht lange böse auf mich sein würde.
In dieser Nacht schlief ich kaum. Mom und ich hatten noch bis ein Uhr Nachts mein Hab und Gut zusammengepackt, danach hatte ich Max angerufen und ihm meine Entscheidung mitgeteilt. Als ich müde in mein Bett fiel wurde ich von Albträumen geplagt. Ich war froh, dass Mom nicht wusste, was mir bevorstand und wie es deshalb in mir aussah.
Am nächsten Morgen passte das Wetter genau zu meiner Stimmung. Der Himmel war grau und Wolkenverhangen. Ich ging gerädert von der kurzen Nacht ins Bad, um erst einmal heiß zu duschen.
Danach packte ich meine Kosmetiksachen zusammen. Wie leer das Bad plötzlich war.
Traurig schlurfte ich über den Flur zurück ins Zimmer und stopfte meine Kosmetiktasche in den Koffer. Auch mein altes Kinderzimmer sah plötzlich völlig anders aus. Ohne die Bilder an der Wand und meinen ganzen persönlichen Krims Krams hatte es kein Leben mehr. Fünfzehn Jahre hatte ich hier verbracht. Auch die Erinnerungen an Dad waren noch so lebendig...
Da riss mich das Klingeln des Telefons aus meinen Gedanken.
Es war Max.
"Guten Morgen Tamara, na bist du startklar?" fragte er munter.
Schliefen Vampire überhaupt?
"Fast, ich wollte noch ein letztes Mal mit Mom zusammen frühstücken. Ist das okay?"
"Klar, lass dir Zeit. Ich mache mich in einer Viertelstunde auf den Weg und wäre dann um viertel nach neun hier. Ist das genug Zeit für dich?" Er wusste, wie schwer mir der Abschied fiel. Denn auch Max konnte nicht sagen, wann ich Mom wiedersehen würde.
Ich sah auf die Uhr, jetzt war es acht.
"Ist in Ordnung. Dann bis später - ach und Max?"
"Was denn?"
"Danke für alles."
"Wofür, das ich dich zum Vampir mache?" fragte er belustigt.
"Nein, du
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