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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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mittlerweile die Fröhlichkeit in Person. Der traurige Ausdruck in ihren Augen war verschwunden und ich freute mich für sie, dass sie anscheinend ihren Gefährten für die Ewigkeit gefunden hatte.
Max hatte mir mal erzählt, dass Vampire nicht nur viel ausgeprägtere Sinne als Menschen besaßen, sondern auch Gefühle sehr viel intensiver empfanden.
Wenn sich also einer unserer Art verliebt, dann im wahrsten Sinne des Wortes unsterblich. Laut Max´ Aussagen ist diese Liebe unwiderruflich für die Ewigkeit.
Genauso war es mir bei Julian ergangen. Die Erinnerung daran gab mir einen schmerzhaften Stich ins Herz.
Ich wusste nicht ob mir das eines Tages auch noch einmal vergönnt wäre, so zu fühlen.

"Da ist sie!" Ich wurde von Valentinas aufgeregter Stimme aus den Gedanken gerissen.
Ich blinzelte und blickte über den Parkplatz. Caroline hatte uns auch entdeckt und kam mit schnellen Schritten auf uns zu.
Ihre Miene war angespannt und wieder einmal ärgerte ich mich darüber, ihre Gedanken nicht hören zu können.
"Ich habe Max davon erzählt, dass du nicht hören kannst, was sie denkt. Er ist sich auch nicht sicher, aber er hat die Vermutung, dass es daran liegt das ihr Schwestern seid." flüsterte Valentina mir zu, als sie mein Grübeln bemerkte.
Caroline kam atemlos bei uns an und in ihrem Blick lag Unsicherheit. "Und..?" fragte sie gedehnt.
Ich lächelte sie aufmunternd an. "Es ist toll gelaufen. Mom hat mir alles erzählt und sie würde sich wirklich sehr freuen, wenn du sie besuchst. Sie möchte dir einiges erklären."
Von einer zu anderen Sekunde waren die Angst und Unsicherheit aus Carolines Gesicht wie weggewischt und sie lächelte erleichtert.
"Soll ich dich nach der Schule zu ihr fahren?" fragte ich vorsichtig.
"Ja, das wäre toll, schließlich weiß ich ja nicht wo sie wohnt." Sie nickte dankbar und schlug dann die Augen nieder. "Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich alleine mit ihr spreche?" fügte sie leise hinzu und starrte verlegen auf ihre Schuhe.
Das kam überraschend. Aus irgendeinem Grund hatte ich erwartet, dass sie mich dabei haben wollte. Andererseits war es eine Geschichte zwischen Mom und ihr, da wollte ich mich natürlich nicht aufdrängen.

Ich schluckte zwar, doch ich bemühte mich, ihr ein überzeugendes Lächeln zu schenken und nickte. "Kein Problem."
Valentina sah mich argwöhnisch von der Seite an. Ich stieß ihr leicht gegen den Arm.
    Schon okay, sie hat das Recht dazu!

Val´s Miene entspannte sich:
    Tut mir leid, es geht mich ja eigentlich auch gar nichts an.

Ich musste die Lippen zusammenpressen um mir ein Lachen zu verkneifen. Arme Caroline! Sie hatte keine Ahnung von der Unterhaltung, die gerade ohne sie stattfand.
"Also, ich muss jetzt zum Unterricht, wir sehen uns nachher in Latein?" Caroline sah hektisch auf die Uhr und dann zu mir.
"Klar! Mach dir keine Sorgen. Das wird schon alles." Ich versuchte sie zu beruhigen.
Wahrscheinlich tobten gerade die unterschiedlichsten Gefühle in ihr und ich war es nicht gewohnt, nichts darüber zu erfahren.
Sie wandte sich zum Gehen und ich machte mich mit Valentina ebenfalls auf den Weg zur ersten Stunde.

Meiner Biologielehrerin Mrs. Cole erging es, wie allen anderen die mich zum ersten Mal sahen. Sie starrte mich an, bemerkte ihre offensichtliche Neugier und versuchte sich nach einer kurzen Schockstarre so beiläufig wie möglich an mich zu wenden.
"Tamara Goldman nehme ich an?" fragte sie betont teilnahmslos, als sie ihre Stimme wiedergefunden hatte.
"Ja." erwiderte ich knapp und bevor sie auch nur einen Augenblick an eine Vorstellung meinerseits vor der gesamten Klasse dachte, hatte ich mich schon in ihre Gedanken geschlichen und ihr mitgeteilt, dass das absolut unnötig war.
Ich konnte mir sowieso nicht vorstellen, dass es noch einen Schüler in der ganzen Universität gab, der noch nicht von mir gehört hatte. Also deutete sie nur wortlos auf einen der freien Plätze - zu meinem Glück neben Valentina.
Es schien, als würde sich instinktiv niemand zu uns setzen zu wollen. Auch wenn Val Dank ihrer Kontaktlinsen nicht den durchdringenden Blick unserer grünen Augen hatte - ihre geheimnisvolle, engelhafte Erscheinung schien einschüchternd genug auf die anderen Schüler zu wirken.
Oder sie handelten aus reinem unterbewusstem Selbsterhaltungstrieb, was ja theoretisch das Beste für sie war.

Die Biologiestunde schien dahinzurasen und ehe ich mich versah, klingelte es.
Val und ich waren wie immer ein bisschen schneller, als unsere

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