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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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ihr es eigentlich, den ganzen Sommer nicht ein bisschen braun zu werden." fragte Caroline, die ebenfalls auf Valentinas Erscheinung aufmerksam geworden war. Langsam wurden ihre Fragen etwas unangenehm.
"Wir verwenden Sunblocker - Lichtschutzfaktor 50. Was unsere Haut angeht sind wir pingelig. Außerdem, hast du noch nie etwas von Hautkrebs gehört?" antwortete ich mit gespielter Strenge. Valentina blickte über den Rand ihrer Sonnebrille.
"Nach Claymont?" fragte sie und sah Caroline an.
Diese nickte nur und ich sah ihr an, dass sie langsam nervös wurde.
Ich hielt ihr die Tür zur Rücksitzbank auf. "Na dann - steig ein."
Caroline kletterte auf ihren Platz und schnallte sich umständlich an.
Valentina sah mich an und verkniff sich ein Grinsen. "Ich glaube es ist besser, wenn du fährst."
Ich prustete los und versuchte das Bild in meinem Kopf zu verdrängen - Val rast mit hundert Sachen durch die Stadt, mit einer völlig verschreckten Caroline auf dem Rücksitz.
Caroline hingegen sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Da wurde mir klar, dass absolut nichts Lustiges passiert war - für sie offensichtlich nicht.
"Ich hab mich nur gefreut, dass Valentina mich auch mal fahren lässt. Sonst besteht sie immer darauf." erwähnte ich, immer noch grinsend.
Puh, gerade noch mal gerettet. Es war wirklich schwierig sich die ganze Zeit so normal zu benehmen und ich vergaß immer wieder, dass ich nichts in Carolines Gedanken manipulieren konnte, sollte sie einmal misstrauisch werden.
Doch sie widmete sich wieder ihrem Gurt und die Sache schien für sie erledigt.
Ich fuhr also langsam und betont aufmerksam aus der Parklücke und kroch dann geradezu auf die Interstate. Aufgrund meiner angepassten Fahrweise waren wir ganze fünfunddreißig Minuten unterwegs.

Ich knirschte mit den Zähnen. Valentina warf einen verstohlenen Blick zu mir rüber und konnte sich ihr Grinsen nicht verkneifen.
Ich war froh, als wir endlich in die Straße einbogen, in der ich früher mit meiner Mom zusammen gewohnt hatte. Ich drehte mich zu Caroline um. "Hier ist es, das kleine blaue Auto gehört Cordelia." Ich deutete in Richtung des klapprigen blauen Nissans, der in der Einfahrt stand. Caroline nickte und ich konnte hören, dass ihr Herz vor Aufregung schneller schlug. Als sie die Tür öffnete, fiel mir noch etwas ein. "Sollen wir dich nachher abholen und nach Hause fahren?"
"Danke, aber ich glaube Cordelia kann mich sicher auch heim bringen. Dann müsst ihr keinen Umweg machen." antwortete sie und ihre Stimme bebte.
Obwohl ich ihre Gedanken nicht kannte, konnte ich mir doch in etwa vorstellen wie sie sich jetzt fühlen musste.
"Okay, dann drücke ich dir die Daumen - sag Mom liebe Grüße von mir." Ich hoffte wirklich sehr, dass das Gespräch gut verlaufen würde.
Caroline stieg aus und winkte, als wir wendeten und davonfuhren. Im Rückspiegel sah ich, wie sie zögernd die Stufen zur Haustür hinauf stieg.
"Wow, wie lange deine Mom sie nicht gesehen, 20 Jahre?" Valentina schüttelte ungläubig den Kopf.
Plötzlich erstarrte mein Körper und ich umklammerte das Lenkrad so fest, dass meine Knöchel unter meiner Haut hervortraten.
"Was ist?" fragte Valentina mit besorgtem Blick.
"Ich...oh mein Gott, ich habe es vergessen!" stammelte ich nur.
"Vergessen? Was?" Offenbar hatte sie keine Ahnung von was ich sprach.
"Ich hatte Geburtstag...im Juli. Durch...na ja, du weißt schon - ich habe überhaupt nicht daran gedacht. Eigentlich wäre ich dieses Jahr zwanzig geworden." presste ich hervor.
Jetzt begriff Valentina und strich mir über den Rücken.
"Hey, das ist doch kein Weltuntergang. Da folgen noch viele, viele andere." erwiderte sie betont heiter.
"Das ist es nicht...als ich bei Mom war, hat sie es mit keinem Wort erwähnt." Ich schluckte.
"Mensch Tamara, vielleicht hat sie es auch vergessen. Schließlich habt ihr monatelang nicht miteinander geredet."
Ich starrte durch die Frontscheibe, wir flogen an den anderen Autos vorbei.
"Vielleicht hast du recht." Ich flüsterte fast.
Dann schüttelte ich den Kopf und versuchte nicht mehr daran zu denken.
Es war schon früher Abend, als wir in die Einfahrt zu Max´ Haus einbogen. Ich parkte in der Garage und wir gingen durch die Seitentür hinein.

Gerade als ich mit Valentina nach oben gehen wollte, klingelte das Telefon. Laut und drängend - jedenfalls kam es mir so vor. Val war schon am Hörer. "Hallo?" flötete sie hinein.
"Ja, sie ist da - einen Moment." Sie streckte mir das Telefon hin und formte mit

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