Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten
der Babys zu behalten und...das warst dann du."
Sie schaute mich immer noch nicht an, Tränen kullerten aus ihren Augen. Ich sagte nichts, sondern nahm nur ihre Hand und hielt sie fest.
"Ich war doch noch so jung." Wiederholte sie flüsternd.
"Du solltest Caroline das sagen, sie kommt sich minderwertig vor, weil sie nicht weiß, warum gerade sie weggegeben wurde." erklärte ich ihr schließlich.
Mom schniefte und sah mich an. "Heißt das, sie will mit mir sprechen?" Hoffnung schwang in ihrer Stimme mit.
"Ich habe ihr versprochen, dass ich zuerst mit dir rede und wenn du das auch möchtest, würde sie dich gern besuchen."
Mom nickte heftig. "Es würde mir so viel bedeuten, wenn ich sie nach all den Jahren in den Arm nehmen könnte."
"Gut, dann rede ich mit ihr. Sie wird sich sicher freuen."
Eine tonnenschwere Last fiel von mir ab.
Zwar hätte ich jederzeit die Möglichkeit gehabt, Mom´s Gedanken zu manipulieren, aber das wollte ich ihr und Caroline nicht antun. Sie hatten beide genug unter der Sache gelitten und vielleicht würden sie ein gutes Verhältnis zueinander bekommen - so wie Mom und ich es einmal hatten.
Kapitel 9
Ich fuhr mit einem guten Gefühl nach Hause.
Mom hatte mir verziehen und sie wollte sich mit Caroline aussprechen.
Ich bog in die Regent Street und sah ein fremdes Auto in der Einfahrt stehen. Also parkte ich den Explorer in der Garage und beeilte mich, ins Haus zu kommen. Natürlich war ich neugierig, wer uns da besuchte.
Ich warf die Tür ins Schloss und horchte - es kamen gedämpfte Stimmen aus dem Wohnzimmer.
Als ich um die Ecke blickte, sah ich Zac. Anscheinend hatte er Max mit frischem Blut versorgt.
"Hallo Tamara, wie war es bei deiner Mom? Alles gut gelaufen?" begrüßte Max mich.
"Ja, alles wieder in Ordnung." erwiderte ich gutgelaunt, "Hallo Zac."
Zac stand auf und kam auf mich zu, er musterte mich von Kopf bis Fuß.
"Du kennst mich also noch." Er zwinkerte mir zu und lächelte.
"Natürlich, einen hübschen Mann mit solchen tollen Augen kann man doch gar nicht vergessen." Ich grinste.
"Ich muss sagen, jetzt wo ich sehe was aus dir geworden ist, bin ich wirklich froh, dich damals gerettet zu haben. Was wäre das für eine Verschwendung gewesen."
"Danke." Ich lächelte verlegen.
Als ich zu Valentina blickte, fiel mir auf, dass sie eng neben Max saß und seine Hand hielt. Das, was ich schon seit Tagen vermutete bestätigte sich. Offensichtlich, waren sie ein Paar und Valentina deswegen auch wie ausgewechselt.
Ich grinste die beiden an - Max lächelte nur und Val sah etwas peinlich berührt zu Boden.
Zac wandte sich zu den beiden um.
"So, ich mache mich dann mal auf den Weg. Schließlich habe ich noch etwas auszuliefern." erklärte er und ich fragte mich, wen er wohl hier noch mit Blut versorgte.
"Ich begleite dich noch zur Tür." sagte ich schnell, als Max aufstehen wollte.
Als wir im Flur standen, sah Zac mich an. "Max hat mir erzählt, was mit dir vor einem halben Jahr passiert ist. Mach dir keine Gedanken deswegen. Viele unserer Art geraten irgendwann mal von ihrem Weg ab. Doch wenn man so eine tolle
Familie
wie diese beiden hat, lohnt es sich gegen das Monster in einem zu kämpfen."
Ich lächelte dankbar und flüsterte. "Ich werde mich anstrengen, versprochen."
Eine Sekunde später saß er in seinem Auto und fuhr davon.
Ich stand noch eine Weile in der Tür und blickte ihm nach, natürlich war er längst verschwunden aber ich konnte seinen Wagen noch hören. Es hatte mich sehr berührt, nach so vielen Jahren dem Vampir gegenüberzustehen, der mir das Leben gerettet hatte und mir war mehr denn je bewusst, dass ich nie wieder ein Monster sein wollte.
Um Max und Valentina nicht zu stören, beschloss ich, rauf in mein Zimmer zu gehen und für Geschichte zu lernen. Schließlich hatte ich ja noch die ganze Nacht Zeit dafür.
Am nächsten Morgen fuhren Valentina und ich früh in der Schule - fast zu früh. Doch ich hatte ihr keine Ruhe gelassen und sie gedrängt, etwas eher hinzufahren damit ich noch in Ruhe mit Caroline sprechen konnte.
Ungeduldig wartete ich am Eingang des Campus auf sie.
"Sie wird schon gleich kommen. Denk daran, sie ist ein Mensch und die sind halt nicht ganz so schnell wie wir." lachte sie, doch ich war zu aufgeregt und verstand ihren Spaß nicht. Also schaute ich sie verärgert an.
"Schon gut, dann eben keine Menschenwitze heute." Sie hob abwehrend die Arme und konnte sich das Lachen trotzdem nicht verkneifen.
Wer hätte gedacht, dass Max ihr so gut tat. Sie war
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