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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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in meinen Armen hing. Das andere Mädchen, das sich wimmernd an die Wand kauerte und Julian anflehte, sie am Leben zu lassen - die Todesangst in ihren Augen.
Doch das war meine Strafe, wie Max es mal genannt hatte. Diese Bilder würden mich bis in alle Ewigkeit verfolgen.
Die schwarze, sternlose Nacht flog an meinem Fenster vorbei und als Max in die Straße vor der kleinen Gasse einbog, verkrampfte sich mein ganzer Körper.
Ich krallte die Fingernägel in meine Oberschenkel und wartete darauf, dass das Auto zum stehen kam.

Sofort riss ich die Tür auf und sprang auf die Straße. Ich sah mich hektisch um. Wie auch in der Nacht damals, war es stockdunkel.
Max und Valentina standen direkt neben mir, ihre Körper geduckt - zum Sprung bereit. Da wehte mir plötzlich ein fremder Geruch in die Nase, kein menschlicher Geruch sondern der, eines Vampirs. Aber den Duft konnte ich nicht zuordnen.
Hinter mir ertönte eine tiefe, sanfte Stimme.
"Habt ihr ihn gefunden?" Die Frage schien an Max gerichtet zu sein.
Panisch fuhr ich herum und stellte dann zu meiner Erleichterung fest, dass Benjamin und Andrew eingetroffen waren. Ich musterte die beiden kurz.
Benjamin war sehr groß, schlank aber muskulös und hatte strohblondes Haar. Andrews Statur war ein wenig kleiner und kompakter. Sein Haar war hellbraun und so lang, das es ihm bis zu den Schultern reichte.
Sie nickten mir zu und ich blickte wieder suchend in die dunkle Gasse.

Da hörte ich ein verächtliches Lachen und kurz darauf trat Julian vor uns.
"So so, ihr braucht also Verstärkung, ja?" Seine Stimme war merkwürdig verzerrt und hatte im Moment nichts mit der engelsgleichen Stimme gemeinsam, die mich damals so in seinen Bann gezogen hatte.
Ich ging nicht darauf ein, sondern versuchte zu erkennen, ob die Gestalt im Schatten hinter ihm Caroline war.
"Oh Tamara! Was für eine Verschwendung, jetzt gehörst du ja wieder zu diesen grässlichen Heuchlern." säuselte er, doch als sein Blick Max und Valentina streifte, verzog er angewidert das Gesicht.
"Was hast du mit Caroline vor?" rief ich wütend.
"Hm...die Frage ist wohl eher nicht was ich mit ihr vorhabe, sondern was ich mit ihr gemacht habe..." Er stieß ein lautes Lachen aus, das mich erschaudern ließ.
"Caroline - Liebes, komm doch an meine Seite und zeig den anderen, wie schön du bist." fuhr er fort und machte eine einladende Handbewegung in unsere Richtung.
Ganz langsam trat sie nach vorne und starrte uns an.
Ich sah ihr Gesicht und in diesem Moment spürte ich nur noch Hass dafür, was er ihr angetan hatte!

"Nein! Caroline!" schrie ich mit erstickter Stimme.
Ich wollte losstürmen und Julian an die Kehle springen, doch da spürte ich eine starke Hand auf meiner Schulter die mich zurückhielt.
"Nicht." flüsterte Max "Es ist schon geschehen. Wir kommen zu spät."
Mein ganzer Körper bebte, als ich Julian anschrie. "Warum hast du sie da mit reingezogen!"
Er verzog seinen Mund zu einem abscheulichen Lächeln. "Kannst du dir das nicht denken Tamara? Sie haben dich in eine Falle gelockt und dich solange weggesperrt, bis dein Wille gebrochen war. Du hast mir einfach den Rücken gekehrt, ich dachte du liebst mich!. Ich habe dir alles gegeben und kaum haben sie dich wieder auf ihre Seite gezogen, verabscheust du mich. Du weißt, wozu du fähig bist, aber du leugnest es! Genau wie diese anderen
    Vampire
hier." Das Wort -Vampire- sprach er fast angewidert aus.
"Aber wir müssen doch keine Monster sein, wir können auch anders leben!" Ich konnte vor lauter Tränen fast nichts mehr erkennen.
Julian sah mich einen Moment lang durchdringend an und es lag derselbe Schmerz in seinen Augen, wie damals, als ich ihn in seinem Schlafzimmer überraschte. Doch dieser Augenblick währte nur einen kurzen Moment. Er schlug die Augen nieder und flüsterte: "Das ist für mich zu spät!"
Dann hob er den Kopf und seinen Augen blitzten wieder vor Wut und Enttäuschung. "Ich habe dich beobachtet Tamara. Erst war ich nur auf Rache aus. Ich war drauf und dran deine Mutter zu töten um dir genau den gleichen Schmerz zuzufügen, den du mir zugefügt hast. Doch dann erfuhr ich von der Sache mit Caroline - deiner Schwester! Sie ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten und da kam mir die Idee, dich einfach durch sie zu ersetzen."

Als ich von seinen Racheplänen erfuhr, schnürte sich meine Kehle zu und ich musste würgen.
"Na ja, sie ist natürlich nicht genau wie du, aber ich denke, mit der Zeit werde ich mich schon daran gewöhnen." fuhr er fort und

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