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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gutes Aussehen.«
    Matalina gab ein zustimmendes Geräusch von sich. Sie wusste genauso gut wie Jenks, dass Jumokes dunkle Haare und Augen es ihm fast unmöglich machen würden, eine Frau zu finden.
    Grinsend hob Jenks ab, mit Matalina in den Armen. Sie quietschte, als ihre Flügel im Gleichklang schlugen. Ein echtes Lächeln, sorglos und überglücklich, erhellte ihr Gesicht, als Jenks sie zu sich herumwirbelte, während sie mitten im Schreibtisch in der Luft hingen. »Ich werde Jumoke einen Beruf beibringen, damit er mehr in eine Ehe einbringen kann als nur kalten Stahl und einen klugen Kopf«, sagte er, während er sich an Matalinas Lächeln erfreute. »Ich kann mein gesamtes Wissen an ihn weitergeben. Das wird anders als bei Jax. Ich werde sicherstellen, dass er weiß, was er da tut, nicht nur, wie er es tut. Und während Ivy die Nymphe ablenkt, sprenge ich die Statue des Dryaden in die Luft. Ich weiß schon, wie ich den Sprengstoff mache. Ich brauche nur eine ganze Menge davon.«
    Matalina löste sich von ihm, hielt aber noch einen Moment seine Hände fest, während sie ihn voller Stolz musterte. »Geh und rette sie, Jenks. Ich werde im Garten sein, wenn du zurückkommst. Bring mir eine gute Geschichte nach Hause.«
    Jenks zog sie wieder an sich, bis ihr Staub und ihre Flügel sich verbanden, während er sie überschwänglich küsste. »Du sorgst immer dafür, dass alles ganz einfach wirkt. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte.«
    »Du wirst ganz prima klarkommen«, flüsterte sie, aber da war er bereits in Höchstgeschwindigkeit aus dem Schreibtisch gesaust und verschwunden. Matalinas Lächeln verblasste, während sie sich im leeren Schreibtisch umsah. Dann hob sie ihren heruntergefallenen Lappen auf und folgte ihrem Mann nach draußen.

4

    Die Rufe seiner Kinder drangen laut durch das Küchenfenster der Kirche. Die feuchte Luft trug die hohen Stimmen weit, während sie in der Dämmerung Verstecken spielten. Besonders die Jungs waren glücklich, aus dem Schreibtisch auszuziehen und in ihr Quartier im Eichenstumpf zurückzukehren, auch wenn ihr Heim zugegebenermaßen über füllter war als die Achselhöhle eines Trolls. Überfüllter, aber gleichzeitig auch um einiges angenehmer für beflügelte Personen in der Größe von Barbie-Puppen.
    Ein Lächeln elterlichen Stolzes drohte, Jenks’ geschäfts mäßiges Gebaren zu zerstören, während er auf dem Wasser hahn vor dem Fenster stand und sich räusperte. Jumokes Lehrzeit hatte begonnen. Im Moment versuchte Jenks, seinem Sohn deutlich zu machen, wie vorsichtig man bei dem Anmischen von Pixiesprengstoff sein musste. Es sollte kein Napalm werden, das die Pixies früher eingesetzt hatten, um Unkraut zu vernichten – und dann um Fairys zu sprengen, als sie zu ihrer Begeisterung feststellten, dass es unter den richtigen Bedingungen explodierte. Und es wurde auch nicht C4, C3 oder irgendein anderer, menschlicher Sprengstoff. Sie schufen etwas vollkommen anderes, dank der zweifachen Fähigkeit von Stabilität und Entzündbarkeit, die dem Pixiestaub innewohnte.
    »Das ist alles, Dad?«, fragte Jumoke zweifelnd, als er die letzte Zutat mit dem Bleistift auf einen von Ivys Klebezetteln schrieb. Anders als die meisten Pixies in Cincinnati konnte Jenks’ Familie lesen und schreiben. Jenks hatte es sich selbst beigebracht, kurz nachdem er die Stadt erreicht hatte. Diese Fähigkeit hatte ihm sehr geholfen, als er ein Stück wertloses Land besetzte, dessen Blumentöpfe bisher nur auf Plänen existierten.
    »Das ist alles«, sagte er, während er den Kopf seines Sohnes musterte. Im Neonlicht wirkten seine Haare besonders dunkel. Zum ersten Mal sah Jenks das als möglichen Vorteil. Jumokes Haare würden nicht im Licht leuchten, wie seine es taten, sehr nützlich beim Herumschleichen. Vielleicht war Jumoke ja aus gutem Grund der ungeschlagene Champion im Versteckspiel.
    Bis, der gerade aufgewacht war und auf dem Kühlschrank seine verdrießliche Gargoyle-Nummer abzog, raschelte ungläubig mit den Flügeln. »Auf keinen Fall werden Seife, Dünger, Flüssiganzünder und Pixiestaub diese Statue sprengen. Sie besteht aus massivem Stein!«
    »Willst du eine Woche Wachdienst wetten?«, fragte Jenks. »Ich benutze das Zeug ständig. Eine pixiehandgroße Menge sprengt Überwachungskabel und verschmort Motherboards. QED. Wir brauchen nur viel mehr davon.« Jenks hob ab und musterte das Regal mit Zauberzutaten, das über der Kücheninsel hing. »Kannst du mir diesen Topf

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