Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
seine berührte. »Jenks, Geliebter, natürlich vermisse ich Frischlinge. Jedes Mal, wenn Jrixibell oder ein anderes der letzten Kinder etwas zum ersten Mal tut, denke ich darüber nach, dass ich diese Entdeckerfreude nie wieder auf einem anderen Kindergesicht sehen werde. Aber ich will keine weiteren Kinder, die mich keinen Tag überleben werden.«
    Besorgt rutschte er näher an sie heran und drückte ihre Hände fester. »Mattie, was das angeht«, setzte er an, aber sie schüttelte den Kopf, und der Staub, der von ihr herabrieselte, nahm eine rötliche Färbung an.
    »Nein«, erklärte sie bestimmt. »Das haben wir schon besprochen. Ich werde diesen Fluch nicht schlucken, um weitere zwanzig Jahre Leben zu gewinnen. Wenn ich das Ende erreicht habe, werde ich glücklich vom Rad des Lebens steigen, in dem Wissen, dass alle meine Kinder meinen Tod überdauern werden. Keine andere Pixiefrau kann das von sich behaupten. Das ist ein Geschenk, Jenks, und dafür danke ich dir.«
    Wunderschön und lächelnd beugte sie sich vor, um ihn zu küssen, aber er ließ es nicht zu. Wut gesellte sich zu seinem Frust, und er zog sich zurück. Warum hörte sie nicht einmal zu? Seitdem er diesen Fluch geschluckt hatte, um eine Woche in Menschengröße zu verbringen, war seine nachlassende Ausdauer wieder so gut wie früher. Sein verkrüppelter Fuß war geheilt und auch die Narbe von Fairystahl, die ihn während Gewittern geplagt hatte. Er war wie neu. Und Mattie nicht.
    »Mattie, bitte«, setzte er wieder an, aber wie immer schüttelte sie nur lächelnd den Kopf.
    »Ich liebe mein Leben. Ich liebe dich. Und wenn du mich weiter damit bedrängst, mische ich dir Fairyschuppen in deinen Nektar. Erzähl mir lieber, wie du der Vincet-Familie helfen willst.«
    Er holte Luft, aber sie hob nur herausfordernd die Augenbrauen.
    Jenks’ Schultern sackten nach unten, und er legte unterwürfig die Flügel an. Später. Er würde sie später überzeu gen. Pixies starben nur im Herbst oder Winter. Er hatte noch den gesamten Sommer Zeit.
    »Ich muss eine Statue zerstören«, sagte er. Er musterte das saubere Holz um sich herum und stellte sich die Erdwände vor, zwischen denen Vincet lebte. Dann erinnerte er sich an die Blumenkästen, zwischen denen Matalina und er die meisten ihrer Kinder großgezogen hatten. Er hatte Glück, ja, aber je härter er arbeitete, desto mehr war das Glück auf seiner Seite.
    »Oh, schön«, meinte sie abwesend. »Ich weiß doch, dass du gerne Sachen in die Luft sprengst.«
    Er beruhigte sich und rutschte näher an sie heran, um ihre Wärme zu spüren. Pixies hatten schon vor allen anderen gewusst, wie man Sprengstoff herstellte. Es würde ihn nur ein wenig Zeit in der Küche kosten. Und eine Menge Stick stoff, dachte er. »Heute Abend«, fügte er hinzu und kehrte damit in die Gegenwart zurück, »um dabei zu helfen, einen Dryad zu befreien.«
    »Wirklich?« Matalina beäugte ihn misstrauisch, während sie sich ihre Hälfte des Süßballs in den Mund schob. »Ich dachte, die wären in der großen Entwaldung des neunzehnten Jahrhunderts umgekommen. Sind sie aus Europa emigriert?«
    »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Aber dieser hier ist in einer Statue gefangen und lebt von der Energie direkt aus der Linie, statt sie durch einen Baum gefiltert aufzunehmen. Er drängt sich in den Geist von Vincets Kindern, wenn sie schlafen, und versucht sie dazu zu zwingen, seine Statue zu zerstören.« Er würde nicht erzählen, dass der Dryad aus Versehen ein Kind getötet hatte. Der Gedanke allein war zu schrecklich.
    Matalina stand auf und flog voller Energie an die Decke. »Ein stadtbewohnender Dryad?«, murmelte sie und reinigte Holz, das monatelang niemand sehen würde, wenn Rachel ihre Gewohnheit beibehielt und den Schreibtisch ignorierte, selbst nachdem die Pixies ausgezogen waren. »Tink liebt eine Ente, was wird ihnen als Nächstes einfallen?«
    Jenks lehnte sich zurück, um einen Blick unter das Kleid seiner Frau zu erhaschen. »Die Statue in die Luft zu sprengen ist nicht das Problem. Weißt du, da gibt es diese Nymphe«, sagte er und lächelte, als für einen Moment ein schlanker Unterschenkel aufblitzte.
    Sie sah auf ihn herunter. Ihr Unglaube war deutlich zu erkennen. Dann erkannte sie seine Blickrichtung und schnaubte genervt. »Eine Nymphe? Ich dachte, die wären ebenfalls ausgestorben.«
    »Vielleicht verstecken sie sich nur«, meinte er. »Diese hier hat etwas davon gesagt, dass sie aufgewacht wäre. Sie hatte allerdings

Weitere Kostenlose Bücher