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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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herunterholen?«
    Jumoke quietschte leise, und Bis’ kiesig graue Haut wurde schwarz. »Rachels Zaubertopf?«, fragte der Gargoyle verängstigt.
    Jenks stemmte die Hände in die Hüften und schlug schnel ler mit den Flügeln. »Den kleinen, ja. Jumoke, schau ob du Ivys flüssigen Grillanzünder draußen am Grill findest. Wir brauchen mehr Treibladung, als wir Staub erzeugen können.«
    Der junge Pixie schoss in den Flur, und Jenks runzelte die Stirn, als er die besorgte Färbung in der Aura seines Sohnes wahrnahm. Tinks Titten, er konnte ja wohl Rachels Zauberutensilien verwenden. Der Frau würde es nichts ausmachen. Zur Hölle, sie würde es ja nicht mal erfahren.
    Bis legte die Ohren eng an seinen hässlichen Schädel, als er vom Kühlschrank auf die Kücheninsel sprang, um dann mit ausgebreiteten Flügeln nach oben zu hüpfen und den kleinen Kupfertopf zu packen. Er fasste ungefähr so viel Flüssigkeit wie eine Tasse und gehörte zu Rachels Lieblingstöpfen. Sie hatte sogar zwei davon.
    »Könnte ich den anderen auch noch bekommen, bitte?«, meinte Jenks trocken. Der junge Gargoyle schlang den Schwanz um seine Beine und legte die Ohren noch enger an. »Ich kann nichts außer Kupfer berühren«, beschwerte Jenks sich. »Und wenn ich Plastikbehälter verwende, dann riechen sie hinterher seltsam. Zeig doch bitte ein wenig Rückgrat und hol mir diese Schüssel«, meinte er dann und schoss nach oben, um gegen den Topf zu treten.
    »Aber gib nicht mir die Schuld, wenn Rachel dich anschreit, weil du ihre Töpfe verwendet hast«, murmelte Bis, als er auch den zweiten Topf aus dem Hängeregal holte und unsanft neben dem ersten abstellte. Anschließend sprang der Gargoyle auf Ivys Stuhl am großen Holztisch. Der Luftzug seiner Flügel wehte Jenks rückwärts, während Bis erst das Telefonbuch und dann Vixens Ratgeber zum Aufgabeln von Jungs und Mädchen vom Tisch und auf die Sitzfläche zog. Der Ratgeber war dicker als das Telefonbuch.
    »Gib mir nicht die Schuld, falls Ivy dir die Flügel ausreißt, weil du ihren Computer benutzt hast«, schoss Jenks zurück, als Bis sich auf den Bücherstapel setzte und die Maus bewegte, damit der Computer aus dem Ruhezustand hochfuhr. Eines Tages würde sie ihn erwischen, und dann käme Tinks dickes Ende. Jenks zog einen der Töpfe auf die Mitte des Tresens und verspürte für einen Moment Schuldgefühle. »Rachel wird es nie erfahren. Wo liegt das Problem?«
    Bis sah vom Keyboard auf. Seine dünnen Finger waren so gebogen, dass seine Klauen auf den Tasten lagen. Ohne auch nur hinzusehen, tippte er Ivys Passwort ein. »Du hast sie nicht gefragt.«
    »Genau. Als hättest du Ivy nett um ihr Passwort gebeten«, antwortete Jenks, und Bis lief schwarz an. Selbstgefällig zog Jenks das Rezept an sich heran und fragte sich, wie er die Mengen abmessen sollte. »Ich werde die dämlichen Töpfe auch polieren, wenn ich fertig bin«, murmelte er. Bis grinste. »Ich habe keine Angst vor Rachel!«, sagte Jenks und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Und ich habe keine Angst vor Ivy.«
    Beide zuckten zusammen, als das Summen von Libellenflügeln erklang, aber es war nur Jumoke. »Der Behälter ist aus Metall«, meinte er, dann musterte er seinen Vater und Bis verwirrt, als er den panischen Ausdruck auf ihren Gesichtern bemerkte. »Was habe ich gemacht?«
    »Ich dachte, du wärst deine Mutter«, erklärte Jenks. Jumokes Flügel liefen hellrot an, als er kichernd rückwärts flog. Es wirkte einfach falsch, einem Sechsjährigen beizubringen, wie man Sprengstoff anfertigte. Und das Kichern machte es nicht besser. Aber jetzt war der richtige Zeit punkt, um mit seiner Ausbildung anzufangen, nicht erst zwei Wochen, bevor sein Sohn den Garten verließ, wie es bei Jax gewesen war. Zu der Macht, die ein Pixie hatte, gehörte auch eine moralische Philosophie, und Jenks hatte sich geschworen, bei Jumoke nicht dieselben Fehler zu machen wie bei Jax.
    Bis stand auf und streckte seine Flügel, bis sie sich über dem Kopf berührten. »Ich werde dir helfen«, sagte er, dann flogen die beiden in den Flur und von dort ins hintere Wohnzimmer. Die Katzentür quietschte, und Jenks sah mit einem Seufzen auf die Uhr. Er hatte Ivy bereits angerufen, aber sie würde erst in ein paar Stunden nach Hause kommen. Sie drei würden eine ziemliche Menge Sprengstoff anrühren müssen, bevor sie nach Hause kam; er wollte nicht, dass Ivy erfuhr, wie man das Zeug anfertigte. Es könnte sich herumsprechen, und dann würde die I. S.

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