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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Gargoyle hielt eine Flasche Seife in der Hand und drehte mühelos den Verschluss auf. Jenks hätte es ebenfalls geschafft, aber ihm wäre es viel schwerer gefallen. »Wie viel?«, fragte Bis.
    Jenks, dem immer noch schwindlig war, schlug eine Hand über die Augen. Silberner Staub rieselte herab, als seine Tränen an der Luft trockneten. »Tu es in den leeren Topf. Ich sage stopp.«
    »In Rachels Zauberkessel?«, fragte Bis zögerlich.
    »Es ist Seife!«, blaffte Jenks, rieb sich die Augen und stolperte herum, bis Jumoke seine Schultern packte. Heiliger Dreck, das Zeug war wirklich scheußlich, bis man endlich alles vermischt hatte.
    Die Drückflasche erzeugte ein hässliches Geräusch, als sie sich leerte. Jenks, dem es bereits besser ging, spähte über den Rand des Topfes, um zu sehen, wie viel es schon war. »Das ist okay«, sagte er. Bis verschloss die Flasche, indem er die Spitze auf den Tresen schlug. »Jumoke, siehst du das Verhältnis zur Anzündeflüssigkeit? Jetzt brauchen wir nur noch Stickstoff und den Pixiestaub. Jede Menge Stickstoff, damit es richtig knallt.«
    »Dünger«, sagte Jumoke. »In der Hütte?« Er hob ab, sobald Jenks nickte. »Ich schaue nach.«
    Eine Sekunde später war er verschwunden. Jenks sah zu dem nachtdunklen Fenster und beobachtete Jumokes Fluglinie. Sein rieselnder Staub erzeugte eine goldene Spur. Seine Geschwister wollten ihn zum Mitspielen verlocken, aber Jumoke sah sich nicht einmal um.
    Angetan drehte Jenks sich um und entdeckte, dass Bis den Kühlschrank öffnete, indem er eine lange Klaue in die Dichtung schob. Es fühlte sich gut an, jemandem seine Fähigkeiten beizubringen. Tink wusste, dass Jax eine Enttäuschung gewesen war. Aber Jumoke interessierte sich wirklich dafür. Und er konnte bereits lesen.
    Jenks lehnte sich gegen den Topf mit Seife und kratzte sich den Flügelansatz, während er beobachtete, wie Bis mit einer Hand von einem Kühlschrankbrett hing und mit der anderen einen mit Alufolie abgedeckten Teller mit Resten herauszog. Dann ließ der Gargoyle sich mit kratzenden Kral len auf den Linoleumboden fallen. Jenks war nicht über rascht, als Bis die übrig gebliebene Lasagne in den Mülleimer unter der Spüle schob und stattdessen die Alufolie aß.
    Das Geräusch von Metall auf Zähnen jagte Jenks einen Schauder über den Rücken. Schwarzer Staub rieselte von ihm herab. Bis sah es, zuckte mit den Schultern und kletterte zurück auf seinen erhöhten Sitzplatz vor Ivys Computer. »Ein Gargoyle lebt nicht nur von Tauben«, sagte er, und Jenks verzog das Gesicht.
    Dann hob er ab und flog in das Hängeregal, um sich ebenfalls einen kleinen Snack zu holen. In dem kleinsten Schöpflöffel, den Rachel nie benutzte, lag ein Beutel mit Süßigkeiten für die Kinder. Jenks öffnete ihn, schob sich eine der Kugeln aus Pollen und Nektar in den Mund und schnappte sich eine weitere für Jumoke. Der Junge musste noch eine Menge darüber lernen, sein Zuckerlevel konstant zu halten. Außer, er nahm im Garten etwas zu sich. Wie lange konnte es schon dauern, die Hütte zu durchsuchen?
    Jenks justierte seine Flügel, ließ sich auf das dunkle Fensterbrett fallen und steckte den zweiten Süßball ein. Mit den Händen in den Hüften starrte er in den dunklen Garten und beobachtete, wie gefärbte Lichtpunkte aus dem Eichenstumpf schossen. Jumoke war nicht darunter. Jeder Pixie hatte eine Staubspur, die so persönlich war wie seine Stimme, und Jenks kannte sie alle. Er hatte schon seit Jahren keine neuen Muster mehr lernen müssen.
    Keine Frischlinge mehr, dachte er. Er spürte eine Melancholie, mit der er nicht gerechnet hatte. Er hatte es getan, um Matties Leben zu retten, und anscheinend hatte es funktioniert. Eine gesunde Pixiefrau gebar mehr Söhne als Töchter, in einem Verhältnis von fast zwei zu eins. Die Größe der Würfe war ebenfalls aussagekräftig, weswegen in diesem ersten Jahr nur zwei Kinder geboren worden waren, dann im nächsten kein einziges, gefolgt von acht, elf, zehn, zwölf … dann sieben – von denen vier Mädchen waren. Das war das Jahr gewesen, in dem er in Panik verfallen war und angefangen hatte, für die Inderland Security zu arbeiten. Matalina hatte in dem Jahr, in dem er Rachel getroffen hatte, drei Kinder geboren, zwei davon Mädchen. Keines davon hatte lange genug gelebt, um einen Namen zu bekommen. Sein Wunsch nach Unfruchtbarkeit hatte Matalina das Leben gerettet. Ein weiterer Wurf Frischlinge hätte sie vielleicht umgebracht.
    Was er nicht

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