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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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anfangen, gezielt Pixies zum Dienst einzuziehen. Pixies gefiel ihr Leben, wie es war, am Rand der Gesellschaft und ignoriert … zumindest überwiegend.
    Jenks sank nach unten, bis seine Füße die Edelstahlarbeitsfläche berührten, die ihm dank seiner Stiefel nichts anhaben konnte. Das erneute Quietschen der Katzentür riss ihn aus seinen Gedanken, und als Bis und Jumoke in einer Wolke aus Benzingeruch in den Raum flogen, tat er so, als würde er die Tiefe des Topfes abschätzen.
    »Weil ihre Hörner es nicht tun«, sagte Bis. »Verstanden? Weil ihre Hörner es nicht tun?«
    Die Blechdose knallte laut auf die Arbeitsfläche, und Jenks’ Haare bewegten sich im Luftstrom von Bis’ Flügeln. »Jumoke, was denkst du? Eine Tasse?«, fragte Jenks, während er den Kessel an seiner Schulter abmaß und einmal um ihn herumging.
    »Ich kapier’s nicht«, sagte Jumoke zu Bis, dann landete er neben den Töpfen. »Eine Tasse und ein Drittel bis zum Rand?«
    »Du weißt schon, ihre Hörner?« Der Gargoyle hob den Arm und berührte die winzigen Stumpen, die in unzähligen Jahren zu Hörnern heranwachsen würden.
    »Bis, ich kapier’s nicht!«, wiederholte Jumoke. Es war ihm offensichtlich peinlich. »Dad, was kommt als Nächstes?«
    Jenks lächelte angetan. Eine Tasse und ein Drittel. Jumoke hatte richtig geschätzt. Jenks sah auf und entdeckte, dass Bis sie eifrig beobachtete. Vielleicht war es wirklich keine allzu gute Idee, einem jugendlichen Pixie und einem Gargoyle in der Pubertät beizubringen, wie man Sprengstoff anfertigte. Aber zur Hölle, er hatte das Rezept mit fünf gelernt.
    »Mmmm, flüssige Kernseife«, sagte er. »Ivy hat einen Vorrat davon …«
    »… in Rachels Badezimmer unter dem Waschbecken«, beendete Jumoke seinen Satz. Der Junge hatte bereits abgehoben. »Kommt sofort.«
    Bis folgte ihm auf dem Fuß, und seine heftigen Flügelschläge ließen die Kessel erzittern.
    »Eine Flasche sollte ausreichen!«, schrie Jenks hinter ihnen her. »Wir sprengen eine Statue, keine Brücke.« Zum Wandel damit, die beiden waren viel zu scharf darauf, das zu lernen.
    Sobald Jenks in der Ferne hörte, wie die beiden sich durch den Schrank wühlten, stemmte er sich gegen den Kupfertopf und schob ihn zu der Dose mit Anzündeflüssigkeit. Dann hob er ab und klopfte mit der Spitze seines Schwertes gegen die Dose. Mit jedem Schlag rutschte er ein wenig tiefer, bis er ein Geräusch hörte, das ihm gefiel. Er merkte sich die Stelle, sauste rückwärts, zielte mit dem Schwert und flog auf die Dose zu.
    Mit einem unterdrückten Schrei rammte er sein Schwert in den Kanister. Der harte Pixiestahl durchstieß das Metall glatt. Seine älteren Kinder besaßen Fairystahl, den sie besiegten Eindringlingen abgenommen hatten. Jenks’ Klinge war härter, und diese dünne Metallbarriere konnte ihr nicht widerstehen. Grinsend stellte sich Jenks vor, er hätte gerade einen angreifenden Fairy aufgespießt, bevor er sich mit einem Fuß an dem Kanister abstützte und sein Schwert zurückzog. Schnell schoss er davon, um dem dünnen Strahl von Flüssigkeit auszuweichen, der sofort in die Schüssel floss … genau wie er es geplant hatte.
    Jenks wischte sein Schwert an dem Lappen über der Spüle ab, während er auf den Topf lauschte, um abzuschätzen, wie voll er schon war. Kleine Spritzer verteilten sich auf der Arbeitsfläche. Schnell ließ Jenks sich zu Boden sinken und kroch über den freiliegenden Unterbau nach oben in den Schrank. Hinter den Schranktüren herrschte eine seltsame Mischung aus hölzernen Stützstreben und Häuslichkeit. Mehr mit der Kraft seiner Arme als seiner Flügel erreichte er die Schublade, in der alles Mögliche landete. Er kletterte in den schmalen Hohlraum, beugte sich vor und schlug kurz mit den Flügeln, um etwas Licht zu erzeugen. Dann wanderte er nach vorne, wobei er leeren Batterien und verbogenem Draht auswich, bis er die Rolle mit Spachtelmasse fand. Schnell war er wieder draußen, wo er Bis und Jumoke entdeckte, die panisch den steigenden Flüssigkeitspegel beobachteten. Fachmännisch verschloss er das Loch im Kanister.
    »Es gibt mehr als einen Weg, eine Dose zu leeren«, sagte er. Dann wurde ihm von den Dämpfen schwindelig. »Komm dem Zeug nicht zu nahe, Jumoke. Ich schwöre, das ist der schlimmste Teil.«
    »Es stinkt wie der Scheiterhaufen eines toten Fairys«, sagte der Junge, hielt sich die Nase zu und wich zurück.
    Bis, der neben Jenks’ Sohn auf der Arbeitsfläche stand, wirkte riesig. Der

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