Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
warm an. Megan, hol meinen Laptop. Ich muss mein Portfolio kontrollieren und sehen, ob ich genug Geld habe, um diese Insel zu kaufen, die ich mir einbilde.« Die Frau schnaubte und drehte das Gas weiter auf, bis die Flammen um den Topf nach oben schlugen. »Ich bin nicht ihre persönliche Sklavin. Ich bin ein Kindermädchen, und sie muss mich verdammt noch mal in Ruhe lassen!«
    Trent biss sich auf die Lippe, um nicht genauso zu lachen wie der Mann, der neben ihr stand. Er hatte ähnliche Be schwerden von seinen Angestellten belauscht, bis Ellasbeth die Nase voll gehabt hatte und verschwunden war – und sein ungeborenes Kind mitgenommen hatte.
    Trents Lächeln verblasste, und er richtete seine Aufmerksamkeit in dem Moment auf den Wachmann, als Jenks sich von oben herabfallen ließ und ein Haar von seiner Schulter zog. Der Pixie sank weiter zu Boden, dann schoss er über den Schieferboden und unter einen der offenen Metallschränke auf Rollen. Der Mann hatte nicht das Geringste gemerkt.
    Trents Herz machte einen Sprung, und schon glitt Jenks in einer silbernen Staubspur in den Raum.
    »Du solltest dich besser beeilen«, sagte der Pixie mit leuchtenden Augen, als er das Haar in Trents Hand fallen ließ. »Diese Milch hat schon fast die richtige Temperatur.«
    Trent öffnete mit dem Daumen die kleine Phiole mit dem vorbereiteten Zauber. Das leise Ploppen ließ ihn zusammen zucken. Vorsichtig schob er das kurze schwarze Haar in den Trank, schloss die Phiole wieder und schüttelte sie.
    »Du wirst das nicht trinken, oder?«, fragte Jenks. Er landete auf einem Glas mit pürierten Süßkartoffeln und warf Trent einen zweifelnden Blick zu.
    »Nein, dem Himmel sei Dank.« Trent berührte zur Beruhigung seine Kappe, dann schloss er die Augen und murmelte die traditionelle, elfische Bitte an die Göttin. Dann zögerte er, atmete durch und senkte unsicher den Kopf. Er hatte die Götter, an die er nicht mehr glaubte, schon Hunderte Male angerufen, aber jetzt … fühlte es sich … riskant an, das so beiläufig zu tun. Ich bin hier , dachte er einfach. Beurteilt meine Handlungen positiv.
    Trent biss die Zähne gegen den kommenden Schmerz zusammen, dann zapfte er eine Linie an und verzog das Ge sicht. Seine Augen waren immer noch geschlossen. Er hörte, wie Jenks abhob. Keuchend beendete er die Anrufung, die den Zauber tatsächlich aktivierte, während er die Phiole fest in der Hand hielt. Dann öffnete er die Augen und stellte fest, dass Jenks ihn beobachtete.
    »Du siehst immer noch gleich aus«, sagte der Pixie. Trent nickte, bevor er mit steifen Bewegungen die Phiole wieder öffnete. Er war immer noch mit der Linie verbunden, und ihm tat alles weh.
    »Er ist aktiviert«, hauchte er. »Nur noch nicht vollzogen.« Während Jenks das Fenster kontrollierte, tupfte sich Trent ein wenig von dem Trank auf seine Kappe, bevor er sein Zauberband darin einweichte und es sich wieder um den Hals legte.
    Ich mache das für mein Kind. Ich mache das für mich, dachte Trent. Das Kribbeln der Linie schien sich durch seine Aura zu brennen. Er meinte, im hintersten Winkel seines Geistes ein befriedigtes Lachen zu hören. Es war vollbracht. Er ließ die Kraftlinie los und sackte erleichtert zusammen, als sein Kopfweh verschwand.
    »Hey, sie schüttet die Milch in eine Flasche«, sagte Jenks am Fenster, dann drehte er sich um und pfiff anerkennend, als er Trent sah. »Heilige Krötenpisse im Eimer!«, rief er und schoss von oben nach unten, um die Veränderung zu begutachten. »Es sieht sogar so aus, als würdest du seine Kleidung tragen! Das ist glatter als …«
    »Froschrotze, ich weiß«, unterbrach Trent ihn. Dann grinste er, weil es anscheinend geklappt hatte. Er selbst konnte keine Veränderung an sich bemerken, aber offensichtlich hatte der Trank seine Wirkung entfaltet. Er würde sicherlich später mit einer Pechsträhne dafür zahlen müssen. Er wusste es, auch wenn er den uralten Elfengöttern versprochen hatte zu leiden und sich für sie lächerlich zu machen. Als er das letzte Mal so viel wilde Magie verwendet hatte, hatte er am Ende einen wahnsinnigen Dämon befreit. Zu dumm, dass er das morgen schon wieder tun würde.
    Jenks erwiderte sein Grinsen. »Okay, ich bin beeindruckt. Und es ist gut, dass es keine Pixies auf dem Anwesen gibt. Du magst ja aussehen wie Harold, aber deine Aura stimmt nicht.« Ohne ein weiteres Wort stemmte der Pixie beide Füße gegen ein Glas mit Babynahrung und schubste es vom Regal.
    Entsetzt zuckte

Weitere Kostenlose Bücher