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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Trent zusammen. Adrenalin schoss in seine Adern, während er den lachenden Pixie entgeistert anstarrte. »Was zur Hölle machst du da?«, zischte er mit einem Blick zum Fenster. Die Tür konnte Geräusche nur dämpfen; sie war nicht schalldicht.
    Mit wild schlagenden Flügeln spähte Jenks aus dem win zigen Fenster. »Ich helfe! So, der Kerl kommt. Schlag ihn k. o., und dann geh raus. Einfacher wird es nicht, Keks bäcker.«
    Trent verstand, dass Jenks recht hatte und sprang neben die Tür. Dann riss er die Pfanne hoch, die er mitgebracht hatte. Mein Gott, jetzt musste er schon Leute mit Pfannen niederschlagen. Aber zumindest würde der Schlag den Mann wahrscheinlich nicht umbringen. Zurückhaltung. Risikominimierung. Mit schwitzenden Händen packte er die schwere Pfanne fester. Vielleicht brauchte er die Zauber für die Frau gar nicht. Jenks dachte klarer als er selbst.
    »Das ist wahrscheinlich eine Ratte«, sagte die Frau gerade, als die Tür sich einen Spalt öffnete. Trent spannte sich an. Vielleicht hätte er doch den Schlaftrank verwenden sollen. Das hier würde Lärm machen.
    »Hi!«, sagte Jenks fröhlich. Der Mann, der durch den Türspalt spähte, riss die Augen auf. Er öffnete den Mund, doch in diesem Moment streckte Trent den Arm aus und riss ihn in den Raum.
    Stolpernd wirbelte der Mann herum, doch Trent schwang bereits seine Pfanne. Das schwere Metall traf die Stirn des Mannes mit einem Knall. Für einen Moment verdrehte er die Augen, doch er war noch nicht bewusstlos. Trent wollte ihn noch mal schlagen, doch der Mann blockte den Angriff, auch wenn er zu Boden fiel.
    »Harold?«, rief die Frau. Trent packte sein Gegenüber und schlang ihm in einem Würgegriff den Arm um den Hals.
    »Sag ihr, dass es eine Ratte ist und sie wegbleiben soll«, flüsterte er. Der Mann grunzte.
    »Sag es ihr, oder ich steche dir die Augen aus«, fügte Jenks hinzu. Der Pixie schwebte vor dem plötzlich angsterfüllten Mann.
    »Ähm, es ist eine Ratte!«, rief der Mann unsicher. Sein verängstigter Blick war auf Jenks’ gezogenes Schwert gerichtet. »K-Komm nicht rein! Ich habe sie in die Ecke getrieben. Bin gleich wieder draußen!«
    »Darauf würde ich nicht wetten«, flüsterte Jenks mit einem bösartigen Grinsen.
    »Ehrlich?«, fragte die Frau. Trent packte ihn fester, und dem Mann blieb die Luft weg. Er grub die Finger in Trents Arm, während er nach Luft rang, dann schlug er um sich, sodass Gläser mit Babynahrung auf den Boden fielen. Jenks schoss zur Decke, während Trent weiter zudrückte. Er fühlte sich, als würde er ein junges Pferd zureiten, während der Mann ihn gegen die Wände, die Gläser, alles im Raum schleu derte … bis er das Bewusstsein verlor und sich endlich nicht mehr bewegte.
    Jenks schwebte vor dem Fenster und bedeutete Trent, sich zu beeilen. Trent ließ los, schob den Mann von sich herunter und stand auf. Zitternd wischte er an der Babynahrung auf seiner Kleidung herum. »Erwischt!«, sagte er in dem Versuch, die Stimme des Mannes zu imitieren, bevor er die Mütze des Bewusstlosen vom Boden aufhob. Jenks versteckte sich darunter, bevor Trent sich die Mütze auf den Kopf über seine Kappe schob. Trent sah auf den zusammengesackten Mann hinunter, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Plötzlich drängte sich ihm ein Bild aus dem Wald auf: Sonnenschein, Vogelgezwitscher, Blut auf dem Farn. Seine Finger zuckten, und er griff nach dem Messer.
    Bitte führ mich nicht in die Irre, dachte er, während er mit einer Entscheidung rang. Es wäre einfach. Es wäre sicher. Ihn so liegen zu lassen könnte Trents eigenen Tod nach sich ziehen. Einer uralten Elfengöttin zu vertrauen war schierer Wahnsinn! Sie war nicht real! Real war nur die Tatsache, dass er sterben würde, wenn man ihn fing, und dass sein Volk einen weiteren, tausendjährigen Krieg führen würde, nur um letztendlich auch zu sterben.
    Doch dann ballte er die Hand zur Faust. Er musste darauf hoffen, dass Wunder tatsächlich geschahen; sonst verlöre er jede Hoffnung, dass er sein konnte, wer er sein wollte; dass er der sein konnte, den seine Tochter brauchte.
    »Hast du sie erwischt?«, rief die Frau. Trent griff nach der Pfanne und ignorierte Jenks’ fragendes Flügelbrummen.
    Während Jenks unsicher unter der Mütze schwebte, schlug Trent dem Wachmann zur Sicherheit noch einmal die Pfanne auf den Kopf. Der Schlag war fest genug, dass er ihn bis in die Wirbelsäule spürte. »Ja, Ma’am«, murmelte er. Dann ließ er die Pfanne

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