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Blutsgeschwister

Blutsgeschwister

Titel: Blutsgeschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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wird.«
    »Aber was ist, wenn Monster kommen?«
    »Fancy.« Kit riss ihren Blick von dem Schauspiel los, um ihre Schwester erstaunt anzustarren. » Wir sind die Monster.«

AUS FANCYS TRAUMTAGEBUCH:
    Als wir nach Hause kamen, sahen wir Madda, die auf dem Boden kauerte und ein rohes Steak aß. Sie hatte Reißzähne. Wir rannten zu ihr und umarmten sie. Wir sagten: Du bist genau wie wir. Madda nahm die Zähne raus – sie waren aus glänzendem Plastik – und sagte: Nein, bin ich nicht.

KAPITEL SIEBEN
    Kit platzte in den Keller. »Schau mal, was ich habe, Franken!«
    Sie hopste auf die Liege, auf der Franken blass und still lag, als hätte Kit ihn aus einem Fach im Leichenschauhaus gezogen.
    Er betrachtete das Einmachglas, das sie ihm vors Gesicht hielt. Das Ohr flappte gegen das Glas, als sie es schüttelte. »Wer ist das?«
    »So ein Typ, den wir auf der Straße getroffen haben. Er wollte ungalante Dinge an meiner Person vornehmen. Wir haben ihm das Gedärm rausgerissen und ihn den Schweinen zum Fraß vorgeworfen. Aber das!« Kit tippte mit einem roten Fingernagel gegen das Glas. »Das gehört mir.«
    Franken wandte den Blick von dem Glas und sah stirnrunzelnd an die Decke. »Hast du mich deshalb nicht besucht?«
    Kits Lächeln verschwand. »Ich wollte ja, aber …« Sie warf einen kurzen Blick auf Fancy, die ein finsteres Gesicht zog. »Fancy wollte Platten kaufen gehen. Und dann ist der Alte aufgetaucht, und …«
    »Manchmal glaube ich, dass du nie mehr wiederkommst«, flüsterte Franken. »Dass du mich hier unten lässt, bis ich zu einem Haufen Fäden und Knochen verrottet bin.«
    »Das würde ich nie tun!« Kit streichelte sein helles Haar. »Ich würde mich doch nicht so gut um dich kümmern, wenn ich wollte, dass du ver… Gott, sind das Läuse?« Kit betrachtete prüfend ein Insekt, das sie aus Frankens Haar gepickt hatte.
    »Sind es welche?«, fragte Fancy und wich zurück gegen die Regale.
    »Nee«, entschied Kit und zerquetschte das Insekt zwischen ihren Fingern. »Nur eine Milbe. Aber ich wasche ihn besser noch mal.«
    »Du hast ihn gestern schon gewaschen«, beschwerte sich Fancy, als Kit eine Schüssel mit einer Flasche Wasser und Handseife aus dem Regal füllte. »Er liegt doch nur den ganzen Tag hier rum. Wie soll er sich da dreckig machen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Kit und kniete sich neben die Liege. »Abgestorbene Hautpartikel? Schweiß? Milben? Geh was spielen und nerv mich nicht.« Franken trug kein Hemd. Nicht, seit Kit es ihm vom Leib geschnitten hatte. Deshalb zog sie nur seine Hose runter. »Und sieh nicht auf sein Gehänge! Du weißt doch, wie schüchtern Franken ist.«
    Fancy verzog sich so weit weg wie möglich, was in dem kleinen Raum nicht so weit war, wie sie es gerne gehabt hätte. Sie setzte sich auf den Boden neben der Kellertreppe, spielte mit ihrem Zauberwürfel und fragte sich zum millionsten Mal, warum Kit sich immer wieder auf Leute einlassen musste.
    »Seid ihr Mädels da unten?«
    Fancy fuhr zusammen und sah die Treppe hinauf, bevor ihr klar wurde, dass sie gerade die Gegensprechanlage an der Wand über ihrem Kopf gehört hatte. Kit gab Franken ein Zeichen, ruhig zu sein, und Fancy drückte den Knopf.
    »Ja, Ma’am.«
    »Gut, dann kommt rauf und helft mir mit dem Abendessen. Es wird spät.«
    »Sind unterwegs.« Fancy ließ den Knopf los und wandte sich zu Kit. »Sie will, dass wir ihr mit dem Abendessen helfen.«
    »Ich bin nicht taub.«
    »Dann komm!«
    »Gleich.« Kit wrang den Waschlappen aus und rieb sanft Frankens Bein.
    »Das ist doch albern!«
    »Sauberkeit kommt gleich nach Gottesfurcht, Fancy. Außerdem beugt regelmäßiges Waschen Infektionen vor.«
    »Du siehst ihn nur gerne nackt.«
    »Ich seh ihn doch nicht mal an! Ich werde ganz traurig, wenn ich ihn ansehe.« Kit ließ ihre Hand über die Narben gleiten, die sie seinem Körper zugefügt hatte. »Ich bin traurig, weil er so traurig ist. Du solltest mich ihn wirklich von seinem Elend erlösen lassen.«
    »Nein.«
    »Du kannst ihr nicht vorwerfen, dass sie mich töten will«, sagte Franken zu Fancy, was sie erschreckte. Er tat sonst immer so, als wäre sie gar nicht anwesend. Sogar jetzt sah er Kit an, obwohl er mit Fancy sprach. »Ich bin ganz zerschnitten und hässlich. Sie erträgt meinen Anblick nicht.«
    »Das stimmt nicht«, rief Kit. »Du bist nicht hässlich. Das schwöre ich.« Sie legte ihre Hand auf die Brust, direkt über die leere Stelle, über die sie sich immer beschwerte. »Du bist wie eine

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