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Blutspuk in Venedig

Blutspuk in Venedig

Titel: Blutspuk in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß.«
    »Weiß sie schon Bescheid?«
    »Ja. Sie ist zusammengebrochen. Ein Arzt hat sie in ein Hospital eingewiesen.«
    »Und erlebt haben Sie so etwas noch nicht?«
    »Nein.«
    »Gibt es Fälle in der Vergangenheit, die Parallelen aufweisen?«
    »Nicht, daß ich wüßte. Warum fragen Sie, Signor Sinclair? Haben Sie einen bestimmten Verdacht?«
    »Nicht einmal eine Vermutung.«
    Er schaute mich scharf an. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das glauben soll, Signor Sinclair.«
    »Warum nicht?«
    Fungi schloß in seine Antwort auch Suko mit ein. »Sie und Ihr Partner sind etwas Besonderes. Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie sind zwar Polizisten, aber Sie kümmern sich zumeist um Fälle, die etwas außerhalb gewisser Grenzen liegen. Man kannte Sie hier in Venedig. Sagt man zu Ihnen nicht Geisterjäger?«
    »Hin und wieder«, gab ich zu.
    »Eben, und das macht mich mißtrauisch. Ich könnte mir auch vorstellen, daß Sie hinter diesen beiden Taten auch etwas Okkultes oder Geisterhaftes vermuten.«
    »Normal ist es nicht.«
    »Richtig.«
    »Und normal ist auch nicht, daß sich kein Käufer für den Palazzo Ferrini fand.«
    »Aha«, sagte er und nickte. »Da sind wir ja schon einem gewissen Punkt näher gekommen.«
    »Welchem?«
    »Sie sagten es doch. Dem Palazzo Ferrini. Ich kann ihn nicht mehr untersuchen, ein Feuer hat ihn zerstört. Ein normales Feuer. Gelegt von Brandstiftern oder…«
    »Oder wem?«
    Fungi wußte nicht, ob er die Schultern heben oder ob er nicken sollte.
    »Tja, das ist ein Problem. Es wird auch Ihr Problem bleiben, denke ich, vorausgesetzt, Sie fliegen nicht zurück nach London.«
    »Nicht heute.«
    Fungi schaute mich lauernd an. Auch Suko wurde von seinem Blick gestreift. Dessen Gesicht blieb allerdings ausdruckslos. Er ließ sich nicht hinter die Fassade schauen. »Ich habe das Gefühl, Signor Sinclair, daß Sie mehr wissen, als Sie zugeben wollen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nur so.«
    »Haben wir uns nicht korrekt verhalten, indem wir uns bei Ihnen meldeten?«
    »Das ist richtig.«
    »Weshalb Ihr Mißtrauen?«
    »Sie waren schon länger hier in der Stadt. Ich glaube, nein, ich weiß, daß Sie sich schon umgeschaut haben. Sie kennen das Terrain bereits. Ich weiß auch nicht, mit welchen Informationen man Sie beide gefüttert hat, aber es wäre nicht gut, wenn Sie diese vor mir verheimlichen würden. Das sage ich Ihnen ehrlich.«
    »Wir wissen so viel wie Sie.«
    »Dann ist es gut.«
    Ich warf noch einen letzten Blick auf den gesichtslosen Toten. Er sah wirklich schaurig aus. Das Blut war gestockt. An manchen Stellen hatte es Klumpen gebildet und sah aus wie roter Pudding.
    Ein Opfer der Maske, die jetzt frei war. Die wir im Prinzip befreit hatten.
    Also mußten wir alles tun, um sie zu stellen. Und der einzige Trumpf, den wir in den Händen hielten, war eine Frau namens Claudia Ferrini. Suko und ich gingen davon aus, daß sie mehr wußte, als sie uns gegenüber zugegeben hatte.
    Als ich auf die Uhr schaute, verstand Fungi das Zeichen. »Sie wollen gehen?«
    »So ist es.«
    »Darf ich Ihr Ziel erfahren?«
    »Unser Hotel.«
    »Ah ja, stimmt. Das Danieli. Gate Absteige, muß ich schon sagen. Nicht billig.«
    »Die Kosten übernimmt der Staat. Zu lange werden wir wohl nicht in Ihrer Stadt bleiben.«
    »Das hört sich an, als hätten Sie eine Spur…«
    »Wir suchen danach.«
    Er lächelte breit. »Und werden uns selbstverständlich, wenn Sie eine gefunden haben, Bescheid geben.«
    »Das versteht sich.«
    Er wedelte mit einer Visitenkarte vor meiner Nase herum. »Hier steht alles, was Sie an Telefonnummern wissen müssen.« Auch Suko erhielt eine. »Ich nehme an, daß wir uns bald sehen.«
    »Aber nur, um den Killer zu stellen, wer immer es auch ist. Nicht bei einem neuen Mord.«
    »Das hoffe ich ebenfalls…«
    ***
    Die Maske war unterwegs!
    Sie war gut, sie war kraftvoll, sie war mächtiger geworden, denn sie spürte Leben in sich.
    Neues Leben, das sie sich geholt hatte. Sie würde noch stärker werden, sie würde ihre alte Kraft und Magie zurückerhalten, nur das allein zählte.
    Venedig gehörte ihr…
    Wie schon einmal, wie damals, vor langer, sehr langer Zeit, an die sich die Maske nicht mehr erinnerte. Aber sie war endlich frei, und sie konnte die Gassen durchstreifen, über den Kanälen schweben, und sie würde in die Häuser hineinschauen, wo noch immer Menschen lebten. Vieles kam ihr bekannt vor. Nein, sie war keine Fremde. In dieser Stadt hatte sich das Alte gehalten. Aber es gab

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