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Blutspuk in Venedig

Blutspuk in Venedig

Titel: Blutspuk in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich Menschen mit den Mächten der Finsternis verbündet, mochten sie auch noch so unterschiedlich sein. Der Mensch hat der Faszination des Bösen stets Tribut zollen müssen. Er ist ihm unterlegen, er weiß es nicht, obwohl er es hätte wissen müssen, denn es gibt genug warnende Beispiele. Aber nein, der moderne Mensch will ja alles ausprobieren. Gerade in der heutigen Zeit haben die Kontaktversuche zugenommen. Die Menschen suchen nach den Dingen hinter den offiziellen Werten, aber das sollten Sie selbst wissen. Ich habe hier nur etwas angerissen. Für uns zählt einzig und allein, einen dreifachen Mörder zu fassen.«
    »Wollen Sie mit mir zur Polizei gehen und den Leuten erklären, daß hier jemand ist, der Bescheid weiß?«
    »Nein.«
    »Ihnen fehlen die Beweise.«
    »Das stimmt.«
    »Schön.«
    Sie lächelte. »War das alles, was Sie mir hatten sagen wollen?«
    »Nein«, sprach Suko leise. »Ich hätte da noch eine ganz bestimmte Frage.«
    »Auch die werde ich Ihnen beantworten, wenn ich kann«, erklärte sie großzügig.
    »Okay, Claudia. Wo wohnen Sie eigentlich? Sagen Sie bitte nicht, auf dem Boot.«
    Die Frau schickte Suko einen vernichtenden Blick zu. »So schlimm ist es noch nicht.«
    »Das dachte ich mir. Wo dann?«
    »Hier in Venedig. Wollen Sie meine Wohnung sehen?« Sie lachte etwas schrill. »Wollen Sie die Räume untersuchen, um festzustellen, ob ich die Maske versteckt halte?«
    »Das haben Sie gesagt.«
    »Aber Ihre Frage zielt darauf ab.«
    »Schon möglich.«
    Die Ferrini schüttelte den Kopf. »Dabei habe ich Ihnen nur helfen wollen. Man hat mich aus London angerufen, damit Sie jemanden haben, der Ihnen hier in dieser Stadt zur Seite steht. Und ich habe es Rock Paretti versprochen.«
    »Dafür sind wir Ihnen auch sehr dankbar. Außerdem würde mich interessieren, weshalb Sie uns heute abend haben treffen wollen? Es muß einen Grund geben.«
    »Den hatte ich Ihnen genannt.« Suko schüttelte den Kopf.
    »Pardon, aber den nehme ich Ihnen nicht ab. Ich denke eher, daß Sie bei uns sein wollten, um uns unter Ihrer Kontrolle zu haben.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ich will Ihnen sagen, was zumindest ich denke. Wenn wir unter Ihrer Kontrolle stehen, können Sie uns auch an die Maske heranführen. Vielleicht arbeiten Sie beide zusammen. Es wäre nicht das erste Mal, daß jemand Kontakt zu einem längst Verstorbenen aufgenommen hat. Und Horatio Ferrini war sicherlich kein Kind von Traurigkeit.«
    »Das war er nicht.«
    »Eben.«
    »Was hat er getan?« fragte ich.
    »Er war mächtig. Er hatte hier in der Stadt eine starke Position. Sein Wort hatte Gewicht. Er war ein sehr belesener Mensch. Er war Wissenschaftler und Künstler. Man suchte seinen Rat, und man liebte ihn auf eine gewisse Art und Weise.«
    »Hat er experimentiert?«
    »Wie meinen Sie das, John?«
    »Ähnlich wie Doktor Faustus oder der gute alte Frankenstein. Auch sie haben es versucht…«
    »Der eine ist ein Geschöpf der Literatur, mehr nicht.«
    »Trotzdem. Sie glauben gar nicht, wie viele Menschen ihm oder ihnen nachgeeifert haben. Mehr oder minder erfolgreich. Ich könnte mir das auch bei Horatio Ferrini vorstellen…«
    Claudia senkte den Kopf. Zum erstenmal zeigte sie eine gewisse Unsicherheit.
    Sie schaute auf ihre Finger und bewegte sie langsam hin und her. »Ich kann dazu nichts sagen. Es geht nicht um ihn, sondern um die Totenmaske, die von ihm hergestellt wurde.«
    »Wir entdeckten sie in einer Säule.«
    Claudia hob die Schultern.
    »Wie ist sie dort hineingekommen?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Wann wurde der Palazzo gebaut?«
    »Nach dem Tod Horatio Ferrinis.«
    »Und was war mit seiner Maske?«
    »Sie verschwand.«
    »Wahrscheinlich im Haus, in der Säule, in einer Wand oder wo auch immer, damit der böse Geist Horados für immer zwischen den Wänden blieb. So ähnlich kann es gelaufen sein.«
    »Es gibt ein Grab von ihm.«
    »Und wo?«
    »Auf der Friedhofsinsel San Michele.«
    »Dann sollten wir hinfahren und uns das Grab anschauen«, schlug der Inspektor vor.
    Claudia war überrascht. Sie sah aus wie jemand, der plötzlich in die Höhe springen wollte. »Sie… Sie wollen auf diese Friedhofsinsel fahren?«
    »Sicher.«
    »Und wann?«
    »So rasch wie möglich.«
    Erst sah sie aus, als wollte sie lachen. Dann aber blieb es ihr im Hals stecken. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein«, sagte sie nach einem Räuspern.
    »Warum nicht?« fragte ich. »Noch haben wir Zeit, denke ich mal. Oder sehen sie das

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