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Blutspur des Todes

Blutspur des Todes

Titel: Blutspur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Interstate 80, sah sie die ersten Autos mit eingeschalteten Scheinwerfern.
    »Vergessen Sie es, Rita«, erwiderte Jared auf etwas, das Melanie entgangen war. »Ich will keine Eier mehr. Allerdings möchte ich …«
    »Lassen Sie mich raten«, fiel Rita ihm ins Wort. »Sie möchten, dass ich Ihnen die Eier nicht berechne.«
    »Nun ja, angesichts der Tatsache, wie oft Sie und Ihr Freund da hinten in der Küche die Bestellung versaut haben …« Er zuckte die Schultern, als fühle er sich völlig hilflos.
    »Großer Gott«, raunte Rita, strich die Eier auf ihrem Blilock durch und legte die korrigierte Rechnung auf den Tisch. »Was soll mich das scheren. Ich kriege heute Nachmittag meinen Gehaltsscheck, und dann fahre ich mit meiner Tochter für eine Woche nach Las Vegas.«
    »Wirklich? Nach Las Vegas?« Jared wirkte auf einmal so interessiert, dass Melanie ihn erstaunt ansah. Würde er die Kellnerin jetzt endlich in Ruhe lassen, oder hatte er sich bereits eine weitere Gemeinheit ausgedacht? »Nun, dann einen schönen Urlaub, Rita.«
    »Ich nehme das mit, wenn Sie fertig sind. Kein Grund zur Eile natürlich.«
    Melanie fragte sich, ob die Frau noch einmal zurückkommen würde, solange sie hier saßen. Und Jared, war er tatsächlich fertig mit ihr? Sie konnte es nicht sagen. Jared ignorierte ihren fragenden Blick, lehnte sich zurück, neb mit der Serviette die Eireste von seiner Gabel und setzte seine Maniküre fort.
    »Am Telefon sagtest du, die Zeit ist reif«, kam Melanie nun auf den Grund ihrer Verabredung zu sprechen. Sie versuchte, nicht ungeduldig zu klingen, doch als Jared sie ansah, wusste sie, dass ihr das nicht gelungen war.
    »Rita hat mich etwas durcheinander gebracht«, räumte er ein und steckte den Daumennagel zwischen die Zähne, um zu beenden, was der Gabel nicht gelungen war.
    »Aber wir machen es doch trotzdem, oder?« Charlie beugte sich vor, stieß an den Tisch, und Melanies noch nicht angerührter Kaffee schwappte über den Tassenrand.
    »Du hast es dir doch nicht etwa anders überlegt?«
    Ehe Jared antworten konnte, ertönte ein mechanisches Konzert aus seiner Hemdtasche. Er fingerte das Handy heraus und hielt es ans Ohr. Das Ding war eindeutig nicht seins. Jedes Mal, wenn Melanie ihn während der letzten Wochen gesehen hatte, hatte er ein anderes Handy dabeigehabt.
    »Ja?«
    Melanie musterte ihren Sohn, dessen Bemerkung ihr bestätigt hatte, dass er mehr über Jareds Pläne wusste als sie.
    Er schien ungeduldig zu sein. Sie bemerkte die leichte Schwingung seiner linken Körperhälfte und wusste, obwohl sie es nicht sehen konnte, dass er unter dem Tisch mit dem Fuß wippte.
    »Ich sagte doch, dass ich mich darum kümmern werde«, erklärte Jared ohne ein Zeichen von Verärgerung oder Gereiztheit in seiner Stimme. »Die Sache geht heute klar.«
    Mit wem auch immer er sprach, der Anrufer schien nicht überzeugt zu sein, denn Jared musste ihm jetzt eine Weile zuhören, wobei sein Blick über den Parkplatz wanderte. Sie konnte seine Mimik nicht deuten, aber sein Schweigen beunruhigte sie. Vor wem mochte Jared einen derartigen Respekt haben, dass er ihm so lange zuhörte, ohne ihn zu unterbrechen? »Ich sagte bereits, ich erledige das«, sagte er schließlich. Dann klappte er das Handy zu, ohne sich von dem Anrufer verabschiedet zu haben, und ließ es in seiner Hemdtasche verschwinden.
    »Was ist los, Jared?« fragte sie. »Wann sagst du mir endlich, worum es geht?« Sie bemerkte den Blick, den er mit Charlie austauschte. Damit war alles klar. Sie war mal wieder die Einzige, die nicht wusste, was Sache ist. »Was zum Teufel geht hier eigentlich ab?«
    »Okay, bleib ruhig«, beschwichtigte sie Jared. »Mach dir nicht gleich ins Höschen.«
    Sie hörte Charlie neben sich kichern und warf ihm einen mütterlich strengen Blick zu, der ihn umgehend zum Schweigen brachte.
    Jared beugte sich vor, die Ellbogen auf dem Tisch, die Hände vor dem Mund zur Faust geformt, als wolle er seine Worte beschützen. Melanie beobachtete, wie er den Blick durch das Restaurant huschen ließ. Klar, nun war
er
plötzlich besorgt, er könne Aufmerksamkeit erregen.
    »Ich habe dir doch erzählt, dass ich eine große Sache vorhabe, wenn die Zeit reif ist. Sie ist reif.«
    »Heute?«
    Er rückte sich zurecht und seufzte in seine Faust. Weitere Erklärungen hielt er offenbar für überflüssig. Er hatte doch gesagt, dass die Zeit reif war, was wollte sie denn noch wissen? Vor fünf Jahren hätte er das noch mit ihr machen

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