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Blutspur in East End

Blutspur in East End

Titel: Blutspur in East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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stehen! Du weißt, dass ich gut mit einem Messer umgehen kann! Übrigens sah das andere Messer, mit dem ich Tricia erledigt habe, genauso aus wie dieses.“
    „Eve, das ist doch Wahnsinn. Du kommst nicht damit durch, das weißt du doch selbst.“
    „Abwarten. Bisher hat doch alles gut geklappt. Es ist zwar nervig, dass du unbedingt Detektivin spielen musstest, aber damit werde ich auch noch fertig. Du hättest lieber auf die Inspektorin hören sollen. Die hat doch einen perfekten Täter hinter Gitter gebracht.“ Eve lachte zynisch.
    „Es macht dir also nichts aus, dass ein Unschuldiger im Gefängnis sitzt?“, fragte Carol empört.
    „Manche Leute gefallen sich in der Opferrolle“, entgegnete Eve kalt. „Ich selbst war ja früher auch so. Immer war ich das liebe und angepasste Mädchen. Nie bin ich irgendwo angeeckt, alles habe ich mir gefallen lassen. Aber dann hat jemand den Bogen überspannt. Und dieser Jemand war deine ach so tolle Freundin Tricia.“
    „Tricia hätte Ken Marsh bestimmt in Ruhe gelassen, wenn sie gewusst hätte, wie weh sie dir damit tut.“
    „Träum weiter, Carol! Deine Tricia war ein eiskaltes, berechnendes Biest. Dich hat sie doch auch um den kleinen Finger gewickelt. Aber so clever, wie sie sich vorkam, war sie nicht.“
    „Aber du, ja?“, feuerte Carol zurück. „Du wolltest einen Raubüberfall vortäuschen. Und dann hast du vergessen, Tricias Taschen auszuleeren. Wie blöd ist das denn?“
    „Das habe ich nicht vergessen, sondern ich wurde gestört“, antwortete Eve. „Jemand kam die Straße entlang, hat aber weder Tricias Leiche noch mich gesehen. War wohl zu betrunken. Zeugen konnte ich jedenfalls keine gebrauchen. Es schien mir wichtiger, einen Sündenbock zu suchen. Und den fand ich dann ja auch. Dieser Penner ist zwei Straßen weiter in einem Hauseingang zusammengebrochen.“
    „Du hast Phil Gordon einfach die Mordwaffe untergeschoben!“, erwiderte Carol fassungslos.
    „Heißt er so? Ist ja auch egal, von der Sorte gibt es in Camden Town mehr als genug. Vorher habe ich natürlich meine Fingerabdrücke abgewischt. Ich war an dem Abend Tricia schon auf dem Heimweg von dieser dämlichen Jack-the-Ripper-Tour gefolgt. Ich habe immer wieder eine passende Gelegenheit gesucht. Die kam dann erst kurz vor unserer Haustür. Na ja, besser spät als nie.“
    „Und was hat es dir genützt? Gar nichts! Dein Supermann Ken Marsh bleibt bei seiner Frau. Willst du die vielleicht auch noch umlegen?“ Carol war nicht mehr zu bremsen.
    „Pass auf, was du sagst! Sonst könnte ich glatt vergessen, dass ich dich eigentlich mag.“
    „Ich mag dich auch, oder besser gesagt, ich mochte dich. Wie konntest du nur so etwas tun?“
    „Warum hast du das nicht deine Freundin Tricia gefragt, hm? Beste Freundinnen erzählen sich doch immer alles.“
    Carol schwieg betreten und starrte auf den Boden.
    „Tricia hat dir also verschwiegen, dass sie mir meinen Freund ausgespannt hat!“, triumphierte Eve. „Und weißt du auch, warum? Weil sie genau gewusst hat, dass es falsch war und dass du es nicht gut finden würdest. Du siehst also, sie hatte ihre gerechte Strafe verdient.“
    „Aber doch nicht den Tod!“, rief Carol aufgebracht. „Du bist so hinterhältig, Eve! Wenn ich daran denke, dass du mir sogar bei der Suche nach dem wahren Mörder helfen wolltest. Wie durchgeknallt ist das denn?“
    „Ich finde, das war eher ein genialer Schachzug. Irgendwie musste ich doch von mir selbst ablenken. Eine Zeitlang wollte ich ja alles deinem Freund Brent in die Schuhe schieben. Zu schade, dass das nicht geklappt hat. Aber wer hätte denn ahnen können, dass du nicht auf so einen erstklassigen Sündenbock wie Phil Gordon hereinfallen würdest?“
    „Erwartest du darauf wirklich eine ernsthafte Antwort, Eve?“
    Carol wollte noch mehr sagen, aber plötzlich hörte sie Brents Stimme auf der Treppe.
    „Carol? Ist alles okay bei dir?“
    Bevor Carol antworten konnte, machte Eve einen Satz auf sie zu. Sie packte Carol, drehte ihr den Arm auf den Rücken und presste die Spitze des Messers gegen Carols Kehle.
    „Verschwinde, Brent! Ich habe deine kleine Freundin hier als Geisel. Und sie wird so enden wie ihre Freundin Tricia, wenn ihr mich nicht endlich in Ruhe lasst.“
    „Okay, Eve. Immer cool bleiben. Ich gehe jetzt, es ist alles in Ordnung.“
    Man konnte hören, wie sich Brents Schritte auf der Treppe entfernten. Sein vorheriges Herannahen hatte Carol in der Aufregung glatt überhört. Nun fühlte sie

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