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Blutspur

Blutspur

Titel: Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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überraschend.“
      Ich ging nicht darauf ein.
      „ Wer hat mir den Sender verpasst? Verdammt nochmal, reden Sie!“
      Darius sah mich an und aus jeder Pore spürte ich seinen grenzenlosen Hass zu mir herüber wehen. Sein Geruch wurde immer stärker, was daran lag, dass er sich zusammenreißen musste. Man konnte viel über die Gefühlswelt eines Dunklen herausfinden, wenn man sein Aroma wahrnehmen konnte.
      „ Es war Sebastian“, feixte er.
      Abwartend starrte er mich an, meine Reaktion auf sich wirkend, sich daran labend, was diese Information, dieser Umstand in mir auslöste. Sebastian würde so etwas niemals tun, nein, dazu war mein Freund niemals fähig.
      „ Ich glaube kein Wort!“
      Verbitterung machte sich in mir breit, weil ich ahnte, dass Darius vielleicht doch die Wahrheit sprach. Sebastian diente dem Rat vorbehaltlos. Sie hatten sicher geschlussfolgert, dass ich noch Kontakte zu den Dunklen hatte, was jedoch totaler Unsinn war. Es konnte sein, dass er seine Ergebenheit hatte zeigen müssen, dass er  genötigt worden war, mich zu verraten.
      „ Im Übrigen liegt ihr völlig falsch. Ich habe keine Kontakte mehr; dieses Dasein habe ich hinter mir gelassen.“
      „ Waren Sie nie in der Zentrale? Hatten Sie nicht den geringsten Verdacht, wo die Elite sitzt?“
      „ Das müsste ich doch eher Sie fragen, schließlich gehörten Sie eine lange Zeit dazu“, gab ich spitz zurück. „Ich kam niemals auch nur in die Nähe.“
      Darius lachte leise.
      „ Nachdem ich auf die andere Seite gewechselt war, verlagerte man den Stützpunkt und absolut kein Hinweis drang hindurch, wo dieser sich nun befindet. Wenn man es so sehen mag, ist es eigentlich traurig, dass wir in unseren Reihen Denunzianten haben und mein früheres Volk tut alles, um einander zu beschützen.“
      „ Jeder weiß, wo der Rat seine Basis hat, das ist leider kein Geheimnis“, erinnerte ich ihn.
      Mit schmalen Augen sah er mich an, schien durch mich hindurch zu blicken.
      „ Das ist noch lange kein Grund, die eigene Rasse zu verraten.“
      Da musste ich ihm Recht geben. „Ich verstehe nur nicht, warum ihr mich auf dem Schwarzmarkt habt auffliegen lassen. Hattet ihr nicht vor, mich zu verfolgen, sodass ich euch zu den Dunklen führe?“
      „ Das war nicht mehr nötig. Wir haben einen Tipp bekommen, wo sich die Prinzessin aufhält.“
      Mir stockte der Atem, sofern das bei einem Vampir möglich war.
      “ Ihr wisst, wo sie ist?“ Worauf wartet ihr noch? Sagen Sie es mir!“, verlangte ich und hielt seinem mürrischen Blick stand.
      „ So einfach ist das nicht. Nur Rafael und ich wissen es. Wenn sie erfahren, dass wir im Bilde sind, werden sie Virginia sofort verwandeln. Das wollen wir vermeiden. Sie werden warten, bis zu ihrem Geburtstag und es dann tun, um sicher zu gehen, denn so hätte sie die absolute Macht. Wenn sie es vorher tun, ist sie eine normale Dunkle, dann wird sich die Veränderung nicht vollziehen. Jedenfalls würde ich es so machen, kein Risiko eingehen. Virginia ist zu wertvoll und wird noch am Leben sein.“
      „ Was ist mit Sebastian und Pierre? Warum wurden die beiden nicht eingeweiht?“
      „ Unser Informant wollte es so, ansonsten hätte er geschwiegen. Er will auf Nummer sicher gehen, sagt er.“
      „ Und von wem kam der Tipp?“
      „ Von einem Überläufer, der ganz oben mitgemischt hat.“
      „ Also sind die Dunklen doch nicht eine so kuschelige Familie, oder?“; fragte ich sarkastisch.
      Was konnte ich tun? Ich musste dabei sein, wenn die Sturmtruppen loszogen, aber das war keine Lösung. Darius hatte wieder einmal vollkommen recht.
      Aber es gab noch Plan B, von dem er nichts ahnte. Noch konnte ich es tun, das war die letzte Möglichkeit. Und doch ließ mich mein Innerstes zögern. Ich sah wieder zu dem Schwert hinauf.
      „ Die ganze Zeit starren Sie nun schon das Schwert an“, drang Darius' schnarrende Stimme in mein Bewusstsein. „Warum nehmen Sie es nicht an sich?“
      Die Pergamenthaut des Dunklen spannte sich über seine hohlen Wangen, während er lächelte.
      „ Ich ahnte, dass Sie eine Mission haben. Es war zu offensichtlich, Sie sind kein guter Schauspieler, weil Sie mit dem Herzen handeln und nicht durch Geschick oder Befähigung. Das macht Sie schwächer, viel viel schwächer und deswegen haben Sie laufend irgendwelche Unannehmlichkeiten am Arsch.“
      Verdutzt schaute ich den Dunklen an. Nicht nur die Wortwahl, auch was er über

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