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Blutspur

Blutspur

Titel: Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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Anruf?“
      „ Ich wollte, dass sie hier ist. Sie wäre sowieso wenig später hierher gebracht worden, schließlich steht ihr Geburtstag an. Was ich jedoch nicht wissen konnte, ist,  dass Sie so blöd sein würden und sich ein Handy kaufen. Leider haben wir immer noch keine Ahnung, wer uns hier ausspioniert.“
      Ich brauchte einen Augenblick, um all das zu verarbeiten.
      „ Ich kann es nicht, zwingen Sie mich nicht dazu.“
      Darius stand auf und stellte sich auf eine kleine Fußbank, die neben dem Kamin stand und nahm das Schwert aus der Wandhalterung.
      „ Und ob ich das werde.“
      Er kam auf mich zu, der kalte Stahl blitzte unter der geschliffenen Oberfläche.
      „ Sie werden es tun. Dort drüben liegt Folie, und ich bin mir sicher, dass Sie ein Behältnis finden. Fahren Sie ins Untergeschoss und nehmen Sie den blauen Pontiac. Die Schlüssel stecken.“
      „ Nein, ich kann das nicht!“
      Innerlich zitterte ich, weil ich nie mehr etwas Unrechtes tun wollte. Heiligte der Zweck die Mittel? War es unter diesen Umständen in Ordnung, Darius für die Sache zu opfern? Ich maß mir kein Urteil an, weil ich nicht mehr der Richter sein wollte.
      „ Sie werden es tun!“
      Darius sah mich zornerfüllt an. Seine Zügen veränderten sich, ließen den Dunklen erkennen, der er war. Flammend rote Augen sahen mich bedrohlich an. Dennoch konnte er mich nicht einschüchtern.
      „ Nein“, sagte ich energisch.
      „ Brandon, tue es! Oder ich werde dich töten, und dann hat Virginia gar keine Chance!“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

5. Operation: Mehr Glück als Verstand
     
    Es war stickig unter dem braunen Sack, den sie mir über den Kopf gezogen hatten. Nicht, dass mich das als Vampir störte, mich nervte einfach nur, dass ich nichts sehen konnte und meine Sinne beeinträchtigt waren. Ich war mit meiner dunkelroten Gold Wing zu dem verfallenen Haus gefahren, in das mir der Dunkle vor zwei Tagen gefolgt war und das Angebot unterbreitet hatte. Der Fahrtwind blies meinen Kopf gehörig durch und gab mir das Gefühl, für diesen einen Moment frei zu sein. Ich erinnerte mich daran, wie oft ich mit dem Motorrad Touren unternommen und welche Orte ich dabei gesehen hatte – grenzenlos war mein Empfinden, und jeder Tag war einzigartig, weil es aufregend war, wohin mich die Räder wohl trugen. Damals war ich wirklich frei, doch heute war es nur Schein, dass ich mich ungezwungen fühlte, denn ich hatte einem Auftrag zu erfüllen. Für mich war es jedoch viel mehr, weil es um das Mädchen ging, das ich liebte.
      Mit Darius' Kopf, der sicher in einer Tasche verstaut war, stand ich also an der zwielichtigen Straßenecke, gefangen unter der grauen Wolkendecke an jenem Herbsttag. Der Regen hatte sich in der Nacht eingestellt, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis es wieder anfangen würde, zu gießen. Eine Limousine war vorgefahren. Zwei Dunkle hatten mich gründlich durchsucht, sogar einen Metalldetektor eingesetzt, um meinen Körper eingehend abzutasten und mir die Tasche abgenommen und sie durchsucht. Für einen Moment blieb mein Herz stehen, aber ich hatte mehr Glück als Verstand. Sie nickten sich siegessicher zu.
      Meine Hände wurden in Handschellen auf dem Rücken gefesselt und dieser Sack über den Kopf gestülpt. Wir waren eine Weile durch die Straßen gefahren, jedoch konnte ich nicht wissen, ob sie ziellos in der Gegend herumfuhren oder den tatsächlichen Weg nahmen.
      Nach kurzer Zeit waren wir an der ersten Station angekommen. Sie hatten mich aus dem Wagen gezerrt, dann war es zu Fuß in die Kanalisation weitergegangen. Man hatte zwischendurch immer wieder gewartet, offenbar auf potentielle Verfolger oder damit ich mir den Weg nicht merken konnte. Sie konnten nicht ahnen, dass ich bereits wusste, wo sich die Zentrale befand.
      Sie schleiften mich weiter, bis es wieder an die Oberfläche ging. Mittlerweile schlug mir die kühle Nachtluft entgegen. Am liebsten hätte gesagt, dass sie sich nicht so viel Mühe geben brauchten, weil wir bestens informiert waren. Aber dann wäre meine Tarnung aufgeflogen, und ein Scheitern würde nicht nur die Verwandlung von Virginia in eine Dunkle bedeuten, sondern auch den Tod meines Volkes.
      Nach über einer Stunde kamen wir endlich an, jedenfalls vermutete ich das, weil man mir den Sack endlich vom Kopf zog.
      Der Informant hatte uns nicht belogen, sie hatten

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