Blutspuren
aller Art, fünf Flaschen Bier und zwei Schachteln Zigaretten ist gesichert.
Wenig später läßt er sich die Riesenportion schmecken, während aus dem Radio Thüringer Wanderlieder dudeln: »So klingt’s in den Bergen« – Herbert Roth und sein Ensemble lassen grüßen. Als er zufällig aus dem Fenster nach draußen blickt, bemerkt er ein kleines Mädchen mit blassem, rundem Gesicht. Es durchsucht offenbar die Mülltonne nach leeren Flaschen und Gläsern. Das Kind ist ihm nicht unbekannt, und er vermutet richtig, daß es in der Nähe wohnt, weil er es schon öfter bei der Suche nach Altstoffen beobachtet hat. Als es sich über den Rand der Mülltonne beugt, kann Perschke ihm unter den kurzen, roten Rock schauen. Dieser Anblick versetzt ihn auf der Stelle in sexuelle Erregung, und er winkt dem Kind mit gespielter Freundlichkeit zu: »Eh, wenn du leere Flaschen haben willst, komm mal rein zu mir!«
Das Mädchen unterbricht die Suche in der Mülltonne und folgt dem netten Angebot. Perschke fragt das Kind nach seinem Namen und erfährt, daß es Rosemarie heißt. Hinterlistig bittet er es, einen Moment zu warten und im Wohnzimmer Platz zu nehmen, denn er müsse sich erst in der Kammer nach den leeren Flaschen umschauen. Dann kehrt er mit zwei Bierflaschen zurück und übergibt sie Rosemarie.
»Aber das sind doch Pfandflaschen«, wundert sich das Mädchen, weil es weiß, daß man in der Kaufhalle dafür sechzig Pfennig erhält.
»Na und«, wehrt Perschke großzügig ab und stellt in Aussicht, weitere Flaschen bereitzuhalten: Doch daran knüpfe er eine kleine Bedingung: Rosemarie solle ihm nur erlauben, sie einmal zu streicheln, weil sie doch ein so nettes Mädchen sei. Ehe sie eine Antwort gibt, ist er dicht bei ihr, um sie zu betasten. Unsicher, wie sie sich verhalten soll, duldet sie stumm Perschkes Hände an ihrem Körper. Er streichelt ihr Gesicht, befingert ihre Brust und die Schenkel, flüstert ihr unentwegt Zärtlichkeiten ins Ohr. Ob es Rosemarie gefällt, kann niemand sagen. Doch sie hält still, auch dann, als er ihr das Höschen behutsam vom Leib streift und verlangt, die Beine zu spreizen, damit er sie auch dort liebkosen kann. Nach einigen Minuten läßt er von ihr ab, ordnet ihren Pullover und den Rock. Dann sagt er: »Das bleibt aber unter uns, klar!«
Rosemarie ist einverstanden. Perschke ist zufrieden, da sie seiner Meinung nach von der Manipulation unbeeindruckt zu sein scheint. Ja, er glaubt sogar, die Episode habe auch ihr gefallen. Bevor sie ihn verläßt, reicht er ihr zwei Zehnpfennigstücke mit der Aufforderung: »Hier, weil du so nett warst. Und wenn du morgen wiederkommst, kriegst du wieder etwas. Ich suche noch die alten Zeitungen zusammen!«
Rosemarie fragt treuherzig: »Nachmittags?« Und Perschke antwortet: »Komm lieber am Vormittag!«
So geschieht es auch. Am nächsten Tag klopft es kurz vor halb zehn Uhr an seiner Wohnungstür. Es ist Rosemarie. Sie trägt einen roten, kurzärmeligen Pullover und den kurzen, roten Rock von gestern. Auch die grüne Kunststofftasche mit den weißen Streifen hat sie wieder bei sich. Perschke ist sofort verzückt. Er hatte kaum zu hoffen gewagt, daß das Mädchen nochmals erscheint. Jetzt aber hat ihn die fleischliche Begierde erfaßt. Mit den Worten »Komm rein, ich packe nur die Zeitungen zusammen« lockt er das Kind in seine Wohnung. Mit zittrigen, nervösen Händen schnürt er tatsächlich einen Packen alter Zeitungen zusammen. Sodann fordert er Rosemarie auf, das Höschen auszuziehen. »Sie hat es gemacht, ganz freiwillig«, gibt er in einer späteren Vernehmung an. Wieder fingert er mit seinen geilen Händen an ihrem Körper herum. Dann entblößt er sich selbst und fordert das Kind auf, ihn mit der Hand zu befriedigen. Jetzt ist es Rosemarie zu viel. Sie weigert sich. Er wiederholt die Forderung. Sie sträubt sich. Die Situation eskaliert. Perschke packt Rosemarie und wirft sie auf die Couch. Sie strampelt und schreit, doch ihre Gegenwehr bleibt angesichts seiner Körperkräfte schwach. Seine bisherige Freundlichkeit ist nun einer brutalen Begierde gewichen. Er stürzt sich auf das Mädchen, dreht es auf den Bauch, um sich an ihm anal zu befriedigen. Doch Rosemaries Schmerzensschreie stören. Er will sie unter allen Umständen zur Ruhe bringen, umfaßt ihren Hals und drückt zu.
Im Nu ist seine sexuelle Erregung gewichen. Jetzt will er den Tod des Kindes. Deshalb löst er seine Hände erst, als er kein Lebeneszeichen mehr wahrnehmen kann. Nun
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